Freitag, 11. November 2016

23. Oktober 2016

Der Donnerstag morgen war einfach nur stressig. Gerade zwei Kinder gingen mir tierisch auf die Nerven. Die Kinder müssen in der Schule hauswirtschaftliche arbeiten machen. Als meine Eltern da waren (Mai) begannen sie zu Stricken. Schon bald hatten die meisten Kinder ihren Schal fertig. Eines der Kinder sitzt allerdings noch immer dran. An diesem Morgen musste sie deswegen weiter machen. Sie hat überhaupt keine Lust mehr darauf. An diesem Morgen rief sie mich auf einmal. Ihre Zunge blutete, ein bisschen auf jeden Fall. Ich wusste nicht was ich machen sollte und so schlimm war es auch nicht. Ich fragte mich aber wie sie sich so verletzt hatte. Nach ein paar Minuten sah ich, wie sie mit ihrer Stricknadel in ihrem Mund rumspielte und auch in ihre Zunge pikste. Ich redete mit der Bürofrau, wir entschieden uns aber dass sie weiter machen müsse. Also war ein Auge immer auf sie gerichtet. Das war auch kein Problem, weil wir vier Erzieher waren. Seit letzter Woche haben wir noch eine freiwillige aus den USA und die Tochter der Kapitänin war auch noch da. Mir war das schon fast zu viel, weil wir uns auf den Füßen rumstanden. Der Nachmittag verging dann zum Glück ein bisschen ruhiger. Das große Mädchen redete immer noch nicht mit mir. Die Psychologin hatte mir nämlich gesagt, dass sie auf mich zukommen müsse. Deswegen ließ ich sie einfach in Ruhe. Das einzige Problem am Nachmittag war das neue Kind. Es begann zu weinen, weil es sich einsam fühlte. Am Vormittag ist sie immer mit den kleinen Kindern zusammen und es gibt viel Trubel. Aber am Nachmittag hat sie nichts zu tun. Sie kann aber auch nicht zur Schule gehen, weil das Schuljahr schon in einem Monat vorbei ist. Um sie auf ein paar andere Ideen zu bringen, fragte ich sie ob sie mit mir die kleinen von der Schule abholen wolle. Sie war glücklich, dass ich gefragt hatte. Auf dem Weg unterhielten wir uns ein bisschen und ich versuchte so etwas vertrauen zu ihr aufzubauen. Nach dem wir mit den Kindern auf dem Hinweg waren, sah ich schon von weitem dass jemand am Tor zum Heim stand. Als wir ankamen, wurden die Augen eines Kindes immer größer. Es war ihre Tante. Sie ist erst seit 4 Monaten bei uns und hatte überhaupt keinen Kontakt zu ihrer Familie. Ich wusste nicht was ich tun soll, deswegen rief ich die Bürofrau an. Sie sagte mir dass das Kind keinen Kontakt zur Familie haben darf und ich sie so schnell wie möglich trennen muss. Ich tat mein bestes, aber es brach mir das Herz. Als auch die Tante begann zu weinen kamen auch mir die Tränen. Doch ich schaffte es die beiden zu trennen. Der Abend war dann wieder sehr stressig. Die Kinder hörten mal wieder überhaupt nicht und ich war froh als alle Fernsehen schauen durften und auch ich mich ausruhen konnte.
Abends in meinem Bett dachte ich noch viel an das Kind. Mich nahm die Situation ganz schön mit und mir gingen diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf.

Freitag war ich einfach nur froh über meinen freien Tag. Bis 11 Uhr saß ich einfach nur da. Ich war fertig. Irgendwann schaffte ich es dann endlich mich aufzuraffen. Ich machte Großputz in meiner Wohnung. Ich reinigte vor allem die Abflüsse in meinem Fußboden. Das Abwasser System muss man glaube ich nicht verstehen. War aber echt nicht meine Lieblings Aufgabe. Am Nachmittag ging ich dann in die Stadt. Mal wieder versuchte ich Andenken zu kaufen. Mir fällt das sehr schwer, weil das bedeutet dass meine Zeit bald zu Ende ist. Es klappte jedoch besser als die Woche davor und ich kaufte sogar ein paar Dinge.
Am Abend kochte ich mal wieder, nach einer gefühlten Ewigkeit, in meiner Wohnung. Zum aufräumen reichte dann die Motivation nicht mehr. Es begann Mega zu Gewittern, was mir echt Angst mache. Der Donner hört sich hier einfach super gruselig an, weil es so krass hallt. Ich hatte Mega Angst, sodass ich nicht schlafen konnte. Als es dann aufhörte zu Gewittern, war ich nicht mehr müde. Schon zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass ich am nächsten Tag sehr müde sein werde.

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