Freitag, 11. November 2016

20. Oktober 2016

Am Dienstag morgen musste ich um 4:45 Uhr aufstehen. Mit der Kapitänin fuhr ich zum Amt wo die Personalausweise gemacht werden. Es war zwar er 5:15 Uhr, aber trotzdem hatte sich schon eine lange Schlange gebildet. Die Kapitänin meinte, dass die ersten bereits um 4 Uhr morgens hier sind. Dann hieß es warten. Um 7 Uhr wurde das Amt aufgemacht. Immer wieder fragten wir am Eingang, ob es eine andere Schlange für Ausländer gebe. Immer wieder wurde dies verneint. Man hab mir die Nummer 121, was schon langes warten versprach. Die Schlange war jetzt mehrere Blöcke lang und ich war froh doch recht nah am Eingang zu stehen. Um kurz nach 7 Uhr fragte die Kapitänin dann noch einmal jemand anderes, ob es eine extra Schlange für Ausländer gebe. Diese gab es tatsächlich. Weil aber niemand anderes außer uns da war, durften wir gleich rein. Statt Nummer 121, war ich so Nummer 2! Das Beantragen dauerte ewig. Bestimmt 30 Minuten wurde immer wieder andere Daten erfasst und meine Dokumente durchgeschaut. Am Ende wurde mir endlich gesagt, dass ich den Ausweis in einer Woche abholen kann.
Als ich im Heim ankam, war es 8 Uhr und ich begann gleich mit der Arbeit. Der Vormittag war einfach nur anstrengend. Eines der kleineren Kinder, hatte überhaupt keine Lust ihre Hausaufgaben zu machen. Gutzureden half überhaupt nicht und irgendwann gab ich es auf. Ich war froh, als alle Kinder in der Schule waren und hoffte, dass so der größte Teil des Tages geschafft war. Doch es kam anders. Nachdem ich die Kinder von der Schule abgeholt hatte, merkte ich dass eines der Kinder sich eingemacht hatte, aber nicht mit Urin. Ich stellte es natürlich gleich unter die Dusche. Daraufhin kam das größte Kind und machte mich an, was mir denn einfallen würde für ein Kind soviel Wasser zu verschwenden. Ich bat sie darum die Dusche zu verlassen, weil ich mich bereits darum kümmerte. Das interessierte sie aber überhaupt nicht und diskutierte weiter. Wir einigten uns darauf dass ich nur zwei Eimer Wasser benutzen würde. Doch anstatt mich einfach machen zu lassen, ging sie jetzt auf das Kind los. Verängstigt stand das in der Dusche. Jetzt würde ich sauer. Ich sagte der großen ganz klar das ich das machen würde und ich die Erzieherin bin. Daraufhin meckerte sie mich nur an, dass sie aber erwachsen sei. Ich blieb streng und irgendwann verließ sie die Dusche. Ich half dem Kind sich zu waschen und rief danach die Kapitänin an. Wir sprachen kurz darüber was mit dem großen Mädchen passiert war. Daraufhin sprach sie mit der großen die noch sauerer wurde. Nach dem Gespräch ging das Kind einfach auf ihr Zimmer und ließ sich nicht mehr blicken.
Es war Zeit für den Gottesdienst. Weil die Kapitäne keine Zeit hatten, gaben sie mir den Schlüssel zum aufschließen. Es kam aber niemand außer ich und die Kinder. Ich fragte den Kapitän was ich jetzt tun solle. Er meinte "Mach was kurzes." Also musst ich spontan den Gottesdienst leiten, auch die Predigt. Ich holte mir meine Bibel und mein Andachtsbuch. Und während die Kinder einige Lieder sangen, machte ich mir kurz Gedanken was ich sagen würde. Am Ende habe ich kurz was zur jahreslosung erzählt, dass Gott uns tröstet und beendete den Gottesdienst danach. Damit ist es wohl offiziell: Ich bin hier die neue Leutnatin 😄

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen