Donnerstag, 29. Juni 2017

28. Juni 2017

Am Morgen klingelte um 7:20 Uhr mein Wecker, weil ja theoretisch die Müllabfuhr kommen sollte. Ich ging raus und traf auf die Mutter der Hausbesitzerin. Ich fragte sie, wann die Müllabfuhr kommt. Sie meinte erst um 8 Uhr, also ging ich noch mal schlafen. Um Punkt 8 Uhr war die Müllabfuhr dann auch da. Hier in Bolivien bringt man seine Mülltüten direkt zum Müllauto und so machte ich es auch. Ich legte mich danach noch mal hin, weil ich todmüde war. Später als sonst ging ich ins Kinderheim. Als ich ankam, war es erstaunlich ruhig. Einige Kinder mussten anscheinend als Strafe die Schlafräume sauber machen. Mit den anderen Kinder machte ich einfach Hausaufgaben, oder ihre Strickarbeiten für die Schule. Der Vormittag ging sehr schnell und ereignislos um. Beim Mittagessen wollte eins der Kinder (das Kind was gestern krank gewesen war) dann nichts essen. Selbst als alle anderen schon lange fertig waren, hatte sie kaum angefangen. Die andere Erzieherin begann die zu füttern, damit sie noch pünktlich in die Schule kam. Das Mädchen war immer noch leicht erkältet und begann am ganzen Körper zu zittern. Dann übergab sie auch noch ihr Mittagessen auf den Tisch. Trotz alle dem wollte das Kind noch in die Schule, wieder aus Angst zu viel zu verpassen. Doch dadurch das sie so stark Schüttelfrost hatte, entschieden wir uns dazu sie noch mal zu Hause zu lassen. Ich ging mit den anderen Kinder in die Schule und sagte ihrer Lehrerin Bescheid. Dabei sagte mir die Lehrerin, dass sich ein anderes Kind aus dem Heim in der Schule überhaupt nicht benahm. Ich versicherte der Lehrerin dass ich mit dem Kind reden würde. Danach ging ich erst mal nach Hause. Am Nachmittag wusch ich dann die erste Wäsche per Hand. Es war gar nicht so schlimm, nur etwas blöd weil kein Stöpsel da war. Am frühen Abend ging ich dann noch mal ins Kinderheim. Dass hatte ich den Kindern versprochen und da ich Zeit hatte war das auch gar kein Problem. Auch die Kapitänin war erleichtert dass ich noch mal kam, weil sie viel Stress hatte. Ich begann die Hausaufgaben mit den kleinen zu machen, redete aber auch mit dem Mädchen dass sich in der Schule nicht benommen hat. Ich fragte sie was genau passiert war. Ich versuchte sehr einfühlsam, aber auch bestimmt zu sein und ich glaube das ist mir auch gelungen. Morgen werde ich dann mich noch mal mit der anderen Erzieherin absprechen, wie wir genau weiter damit umgehen. Beim Abendessen hatte ich dann das gleiche Problem wie beim Mittagessen. Wieder wollte das kleine Mädchen nichts essen und trinken. Ich setzte mich mit ihr hin und Stück für Stück aßen wir ihr Brot. Doch schon nach einer kleinen Hälfte und ein paar Schlücken Wasser konnte sie nicht mehr. Ich versuchte auf sie einzureden, doch damit hatte ich keinen Erfolg. Wieder fing sie an am ganzen Leib zu zittern, obwohl es ihr davor eigentlich schon gut ging. Ich wollte dass sie ins Bett geht, aber das wollte sie nicht. Ich schickte sie dann doch ins Bett und ging zur Kapitänin um mit ihr über die Situation zu reden. Wir waren uns am Ende beide nicht ganz sicher, ob die kleine nur simuliert, oder wirklich krank ist. Simulieren können diese Kinder nämlich manchmal ganz schön gut. Schnell schlief das Mädchen ein und ich ging wieder zu den anderen Kunden. Ich half ihnen noch bei den Hausaufgaben und achtete auch darauf dass sie nicht rumschrieen wenn sie spielen durften. Um kurz vor 9 Uhr schickte ich dann die Kinder ins Bett und ging nach Hause. Ich war froh als ich raus war aus dem Heim. Auch wenn ich am Ende nicht so viel mehr gearbeitet habe, fühlte ich mich trotzdem viel schwächer und gestresster. Abends da zu sein war meiner Meinung nach schon immer anstrengender. Ich war froh als ich mich zu Hause einfach nur noch ausruhen konnte.

27. Juni 2017

Heute morgen kam ich erst gegen 9:30 Uhr ins Heim. Es wird im Moment immer später, weil ich morgen einfach nie aus dem Bett komme. Die Kinder waren dabei Hausaufgaben zu machen und ich setzte mich einfach dazu. Ich übte mit einigen Kindern wieder das 1x1 und mit den kleinen Spanisch. So ging der Vormittag recht schnell vorbei. Auch heute ging es einem der kleinen Kinder noch nicht viel besser, deswegen ging ich immer wieder zu ihr hoch. Ihr ging es zwar schon besser, aber sie hatte immer noch ein bisschen Fieber. Ich sagte ihr, dass sie noch länger liegen bleiben und schlafen soll. Doch sie meinte zu mir, dass sie nicht mer liegenbleiben will. Sie wollte viel lieber in die Schule gehen, weil sie Angst hatte zu viel zu verpassen. So einen Satz von einer 7 jährigen zu hören war schon ziemlich krass und erwachsen. Ich redete mit der Kapitänin und wir beschlossen abzuwarten bis nach dem Mittagessen. Beim Mittagessen setzte ich mich neben eines der älteren Mädchen. Sie sagte mir dass das Essen heute nicht lecker sein wird. Ich ahnte schon das schlimmste, aber die Wahrheit war noch schlimmer. Es gab Kuhmagen. Ich hatte sehr Angst es zu probieren. Es roch einfach mega nach Kuhstall. Der erste Löffel war noch ok. Es schmeckte gar nicht so eckig, aber war sehr zäh. Mit jedem Löffel wurde es aber immer schlimmer. Nach der Hälfte dachte ich einfach, dass ich es nicht mehr weiter essen kann. Das Problem war aber, dass ich das im Kinderheim nicht machen kann und will. Denn auch die Kinder mussten alles aufessen, ob es ihnen schmeckte oder nicht. Ich war froh als mein Teller leer war. Der Gedanke dass danach in meinem Magen Magen war, war ein super eckiges Gefühl. Nach dem die Kinder in der Schule waren, ging ich schnell nach Hause. Zu Hause schaltete ich mich dann live zum hauskreis (Bibelstunde) dazu. Das war echt schön und ich freute mich sehr so dabei sein zu können. Danach räumte ich mein Zimmer auf. Als ich am frühen Abend raus aus meinem Zimmer ging war es sehr komisch. Es schien so als wäre niemand auf dem ganzen Grundstück, dabei wohnen hier theoretisch 7 Leute. Die Besitzerin des Hauses ist anscheinend gerade in den Urlaub gefahren. Ich traf nur auf die Mutter von ihr und sonst scheint wirklich niemand da zu sein. Das ist schon etwas komisch aber eigentlich nur gut für mich. So war es am Abend Mega ruhig und ich hatte alle Gemeinschaftsräume auch für mich alleine. Ich holte mir irgendwann noch was zu essen, weil ich nicht mehr viel zu Hause hatte. Ich schaute noch einen Film, aber ging dann auch bald schlafen. Morgen früh muss ich früher raus, weil um 7:30 die Müllabfuhr kommt und ich unbedingt mal meinen Müll wegschmeißen gehen sollte...





26. Juni 2017

                        Eine Woche bin ich jetzt in Cochabamba und schon seit dem ersten Tag kommt es mir so vor, als wäre ich nie weg gewesen. Es hat sich nicht wirklich was verändert. Auch die Veränderung mit meiner Wohnsituatuon ist schon normal für mich. Ich machte mich am Morgen auf den Weg als wäre es ganz normal. Auch als ich ankam, war es schon ganz normal für die Kinder. Sie freuten sich zwar, aber nicht mehr so doll wie in den Tagen davor. Am Vormittag passierte nicht viel. Die Kinder mussten noch ein paar Poster fertig machen und ich schaute ihnen einfach zu. Irgendwann war ich dann alleine mit den Kindern, weil die andere Erzieherin kurz weg musste. Als ich die Kinder zum Mittagessen rief, hörten sie überhaupt nicht und ich war froh als genau in dem Moment die Kapitänin runter kam. Sie ging noch mal zu den Kindern und dann hörten sie natürlich. In dem Moment als die Kapitänin gerade hinten war, klingelte es an der Tür. Es waren die DOs (die Chefs eines Bereiches in Bolivien). Ich erschrak einwenig, weil sie nicht angekündigt kamen. Ich ging schnell hinter zur Kapitänin und sagte ihr Bescheid. Weil eines der Kinder krank war, lag sie den ganzen Tag im Bett. Ich ging zu ihr hoch um zu schauen wie es ihr ging. Sie war immer noch recht schlapp, aber hatte kein Fieber mehr. Außerdem hatte sie Hunger. Das war natürlich ein gutes Zeichen und ich brachte ihr eine Suppe. Auf einmal waren dann die DOs auch beim Mittagessen dabei. Das war wieder eine recht große Anspannung, weil ich darauf achten musste dass die Kinder sich anständig benahmen. Ich war echt froh als sie gingen und wir wieder alleine waren. Aber der Stress war noch lange nicht vorbei. Die Kinder verspäteten sich mal wieder total. Gerade die großen gingen viel zu spät los. Aber eigentlich machte ich mir da nicht so einen großen Kopf. Es war ja immerhin immer noch nicht meine Verantwortung. Als alle kleinen weg waren (auch die waren zu spät), ging ich dann und überließ alles der Kapitänin. Zu Hause ruhte ich mich dann aus. Die Situation hatte mich mehr gestresst als ich gedacht hätte. Ich ging an diesem Nachmittag nur noch kurz einkaufen, aber ruhte mich sonst einfach aus. Um 18:30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zur Brassbandprobe. Eine halbe Stunde ist eigentlich ausreichend Zeit für die Strecke, aber die komplette Straße waren einfach total voll. Der Bus kam überhaupt nicht durch und die Zeit wurde immer knapper. Ich kam ein paar Minuten zu spät, ging nur ganz schnell mein Instrument holen und ging dann ganz schnell in die Kirche, wo alle schon saßen. Zu spät war ich glaube ich aber am Ende für bolivianische Verhältnisse trotzdem nicht. Die Übung war echt gut und ich merkte echt wie ich schon besser werde. Vor allem komme ich Mega hoch. Ich werde hier noch zum Profimusiker. Nach de Probe unterhielt ich mich noch mit ein paar Leuten. Am Ende war es dann schon wieder recht spät. Ich fuhr wieder in einem Taxi nach Hause. Ich war sehr überrascht als eine Frau am Steuer saß. Das hatte ich noch nie. Das Taxi nahm einen anderen Weg, aus die letzten Male. Ich fragte die Taxifahrerin nach einer Weile wie sie fährt. Sie erklärte es mir und dann war es auch ok. Ich war trotzdem sehr froh als ich zu Hause angekommen war.

25. Juni 2017

Es war sehr komisch an einem Sonntag mal länger schlafen zu können. Ich frühstückte in Ruhe und machte mich fertig für den Gottesdienst. Ich hatte viel zu viel Zeit und konnte es eigentlich kaum abwarten, dass ich endlich losgehen konnte. Ich wusste aber auch dass ich nicht wieder zu früh losgehen sollte. 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn ging ich los. Ich wusste dass nicht viele bis fahren würden, weil Sonntag war, aber es kam überhaupt keiner. 2 Minuten vor 11 Uhr kam dann endlich ein Bus. Das Gute war, dass die Straßen komplett leer waren. 10 Minuten zu spät war ich am zentral Korps. Doch zu spät zum Gottesdienst war ich nicht. Ich setzte mich in eine ganz leere Reihe. Ich fühlte mich schon etwas komisch und war froh als mich eine Freundin ansprach, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Wir redeten bis der Gottesdienst begann. Ich freute mich sehr sie wiederzusehen, weil sie gerade in der letzten Zeit eine sehr gute Freundin war. Der Gottesdienst begann mit ein paar Lieder mit der Kapelle. Ich kannte die meist Lieder und freute mich sehr wieder auf spanisch zu singen. Auch die Lobpreislieder machten mir viel Spaß zu singen, wie auch schon am Abend davor. Es war eine ganz andere Form ein Gottesdienst, aber gefiel mir sehr. Der Gottesdienst dauerte insgesamt fast zwei Stunden und das lag auf keinen Fall an der zu langen Predigt. Nach dem Gottesdienst gingen wir noch Mittagessen. Weil wir uns nicht entscheiden konnten, liefen wir erstmal eine weile. Auf der Hauptstraße quatschte uns ein Mann an. Er meinte er kann richtig krass Freestyle Rappen. Es war schon ziemlich lustig, weil er es überhaupt nicht konnte. Zum Mittagessen aßen wir Hühnchen, wie eigentlich immer. Es ist aber auch einfach Mega lecker. Danach fuhr ich erstmal nach Hause. Da mir die Jugendlichen aus dem zentral Korps gesagt hatten, dass am Abend nicht wirklich was sein würde, entschied ich mich dazu ins Korps/Gemeinde vom Kinderheim zu gehen. Da gab es nur ein kleines Problem: Ich hatte keine Ahnung mehr wann der Gottesdienst beginnt. Ich entschied mich einfach ein bisschen früher zu gehen, um noch ein bisschen Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Als ich ins Kinderheim kam, schauten die Kinder gerade Fernsehen. Ich freute mich sehr die Kinder wieder zu sehen, obwohl ich ja eigentlich nur einen Tag nicht da war. Beim Abendessen setze ich mich auch zu ihnen. Kurz nach 19:30 Uhr kamen dann die ersten Mitglieder auf der Gemeinde. Ich freute mich sehr die Leute zu sehen. Sie begrüßten mich richtig nett und dann begann auch schon der Gottesdienst. Wir sangen viele Lieder und es war irgendwie ganz schnell wie immer. Es hatte sich echt nichts geändert. Der Gottesdienst verlief echt schön, aber am Ende war ich doch froh dass ich die Möglichkeit habe ins zentral Korps zu gehen. Es ist nichts gegen die Gemeinde, aber ich fühle mich nicht so wohl dort. Die Leute im Zentral Korps sind mir einfach viel wichtiger und ich merke auch dass sie wirklich Interesse an mir haben. Nach dem Gottesdienst fuhr ich dann relativ schnell nach Hause. Ich war froh dass schnell ein Bus kam und ich schon bald sicher zu Hause war.

24. Juni 2017

Als ich ins Kinderheim kam, waren alle Kinder schon dabei zu putzen. Als ich auf den hinteren Teil des Geländes kam, versuchten gerade die zwei kleinsten Mädchen schwere Holzplatten zu verschieben. Ich konnte dass nicht mit ansehen und ging hin um ihnen zu helfen. Leider musste ich feststellen dass die beiden siebenjährigen Mädchen, stärker waren als ich. Das war schon ganz schön lustig, aber auch ein bisschen traurig. Den weiteren Vormittag half ich hier und dort mal wieder ein paar Kindern, aber achtete auch darauf dass die Kinder ihre Aufgaben wirklich machen. Ich war froh, wieder etwas Verantwortung zu übernehmen. Ich merkte wie viel Spaß es mir macht Verantwortung zu übernehmen und zu leiten. Nach dem Mittagessen setzte ich mich erst mal etwas raus in die Sonne. Gleich kamen die Kinder auf mich zu und ich genoss es Zeit mit ihnen zu verbringen. Nach einer weile ging ich in die Küche. Ich unterhielt mich echt gut mit der Köchin. Ich bin sehr froh, dass mein Spanisch immer noch so gut ist dass ich mich einfach unterhalten kann. Ich muss nicht mehr lange nachdenken wenn ich etwas sagen will. Ich sage es einfach. Und auch wenn ich nicht alle Wörter verstehe, verstehe ich doch fast immer den Zusammenhang. Um 15:30 Uhr ging ich dann nach Hause. Eigentlich wollte ich Wäsche waschen, aber das Waschbecken war besetzt, sodass ich nicht waschen konnte. Ich fragte die Besitzerin nach einem Bügeleisen und zu Glück hatte sie eins für mich, denn ich musste noch meine Uniform für den nächsten Tag bügeln.
Am Abend machte ich mich dann auf zur Jugend in der zentral Gemeinde. Ich ging extra spät los, um nicht ganz pünktlich zu sein. Ich glaube es ist mir wirklich nicht möglich zu spät zu kommen. Ich kam fast auf die Minute pünktlich. Die anderen die schon da war sagten mir, dass ich viel zu früh gekommen wäre und dass es noch dauern würde bis es losgeht. Zum Glück ging es dann doch nach 15 Minuten los. Am Anfang waren noch nicht so viele Jugendliche da. Abwechselnd sangen wir immer ein paar Lieder und spielten ein Spiel. Nach und nach kamen auch immer mehr Jugendliche, sodass es am Ende über 40 waren. Um kurz vor 9 Uhr, predigte dann eine Heilssoldatin aus der Gemeinde. Leider verstand ich nicht alles, weil ich schon echt müde war. Am Ende wurden dann noch alle neuen begrüßt. Ich hatte es schon fast befürchtet. Natürlich wurde auch ich begrüßt, auch wenn die meisten mich schon kannten. Als die Jugend vorbei war, unterhielt ich mich noch mit einigen Leuten, sodass es am Ende ganz schön spät war. Ich entschied mich wieder dazu ein Taxi zu nehmen. Für meine Fahrt nach Hause zahlte ich sogar noch weniger als die Tage zuvor. Für nur 1,50€ kam ich im Taxi sicher nach Hause.

23. Juni 2017

Auch heute morgen hatte ich nicht wirklich viel Lust aufzustehen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie gegen 9 Uhr im Kinderheim zu sein. Die Kinder die ihre Hausaufgaben gemacht hatten, durften spielen, was alles entspannter machte. Die Kinder der sechsten Klasse mussten als Hausaufgabe fünf verschiedenen Origamifiguren falten. Dabei half ich den Kinder natürlich sehr gerne. Es machte mir sehr viel Spaß die Kinder staunen zu sehen, was man alles aus einem Blatt Papier machen kann. Der Vormittag verging wieder viel zu schnell. Ich brachte die Kinder zur Schule und ging dann nach Hause. Ich räumte mein Zimmer ein bisschen auf und ging danach einkaufen. Was ich nicht bedacht hatte war, dass heute San Juan ist. Wer meine Berichte schon etwas länger verflogt, erinnert sich vielleicht noch an dieses Fest. An diesem Tag wird die kälteste Nacht des Jahres gefeiert. Es werden zusammen Hot Dogs gegessen und manchmal gibt es ein Lagerfeuer. Dadurch dass anscheinend alle noch nichts eingekauft hatten, war der komplette Supermarkt überfüllt. Ich  schaffte es gar nicht an alle Regale ran, weil es so voll war. Natürlich vor allem beim Brot und bei den Würstchen. Ich war froh, als ich wieder draußen war. Ich fühlte mich überhaupt nicht wie im Winter und schon gar nicht dass die kälteste Nacht des Jahres kurz bevor stand. Ich setzte mich mit einem Eis im T-Shirt in den Park. Einige schauten mich ganz schön erstaunt an, aber es war wirklich nicht kalt.
Am Abend ging ich dann noch mal weg. Ich traf mich in der Innenstadt mit einigen Leuten. Ich traf auch einige Leute, die ich noch nicht gesehen hatte. Ich freute mich sehr sie wieder zu sehen, aber noch viel mehr freuten sich die anderen Leute. Alle fragten mich auch gleich, ob ich morgen zur Jugend ins zentral Corps komme. Natürlich komm ich. Ich merke einfach wirklich dass ich diesen Menschen nicht egal bin und sie sich freuen mich zu sehen. Deswegen werde ich auch ins zentral Corps gehen. Als ich am Abend nach Hause kam, wurde auch bei mir San Juan gefeiert. Es gab ein Lagerfeuer und natürlich auch Hot Dogs. Irgendwann klopfte es an meiner Tür. Es war die Hauseigentümerin. Sie lud mich zu sich nach Hause. Zusammen mit ihrer Familie aßen wir einige Hot Dogs und unterhielten uns. Sie war echt super nett und ich fühlte mich sehr willkommen. Nach einiger Zeit ging ich dann aber trotzdem in mein Zimmer, weil ich ziemlich müde war.

22. Juni 2017

Am Morgen kam ich kaum aus dem Bett. Ich ging etwas später zum Kinderheim, sodass ich erst kurz nach 9 Uhr da war. Die Kinder musste noch Hausaufgaben und das war ganz schön anstrengend. Die Kinder hatten nicht wirklich Lust dazu und kamen nur ganz langsam voran. Ich lernte mit einigen anderen Kindern das 1x1. Das machte mir echt wieder Spaß, auch wenn wir nur langsam vorankamen. Als dann Zeit zum Mittagessen war, waren einige Kinder immer noch nicht fertig. Die Zeit verging viel zu schnell, sodass die Kinder am Ende zu spät zur Schule kamen. Ich war froh dass in dem Moment nicht ich, sondern die andere Erzieherin die Verantwortung hatte. Danach ging ich erst mal wieder nach Hause. Ich ruhte mich den Nachmittag ein bisschen aus. Am Abend war dann, wie könnte es anders sein, Brassbandprobe. Dieses Mal aber nur von der zentral Gemeinde. Wir übten wieder zwei Stunden lag. Das Gute war dieses Mal, dass ich einige der Lieder aus Deutschland kannte. Nach der Übung ging ich noch mit ein paar jugendlichen ein paar Sachen kaufen, für einen Gottesdienst am Wochenende. Danach war es schon so spät, dass ich lieber ein Taxi nach Hause nahm. Zwar ist auch das Taxi nicht 100% sicher, aber sicherer als mit dem Bus. Ich war froh, als ich gut zu Hause angekommen war. Zu Hause schaute ich mir dann noch einen Film an, um ein bisschen abzuschalten.


Donnerstag, 22. Juni 2017

21. Juni 2017

Um kurz vor acht musste ich eure schon aufstehen. Ich frühstückte nur kurz und machte mich auf den Weg. Nicht etwa zum Kinderheim, sondern wieder mal zum zentral Corps. Dort war heute eine ganztägige Brassbandprobe, weil heute Feiertag war. Ich war mal wieder die erste die da war, obwohl ich die ganze Zeit Angst hatte dass ich zu spät kommen würde. Um kurz nach 9 Uhr begann dann die Probe. Dieses Mal auf einem anderen Horn. Es war ein ziemlich altes Instrument, dass wäre aber nicht das Problem gewesen. Dass Problem war, dass das Instrument nur zwei Ventilkappen hatte. Eine fehlte auf mysteriöse Weise. Aber spielen konnte ich es trotzdem. Nach zwei Stunden Übung, gab es dann die erste Pause. Ich unterhielt mich mit ein paar Freunden und dann ging es auch schon bald weiter. Die nächste halbe Stunde bestand darin, dass wir den Anfängern halfen zu üben. Dass hieß für mich und die anderen beiden Frauen die Horn spielen, dass wir den beiden Kinder halfen, die einfachen Lieder zu üben. Dass war für mich nicht ganz einfach. Denn statt CDEFGAHC, benutzen Sie hier Do Re Mi.... Um die Noten zu benennen. Ich kennen mich mit diesen Bezeichnungen nicht aus und konnte den Kindern deswegen nicht wirklich helfen, wenn sie mich fragten wir man ein Sol drückt. Nach einer halben Stunde kehrten wir dann wieder in unsere normalen Gruppen zurück. Die Lieder die wir übten waren echt super schwer und ich hatte ganz schön Mühe mit zu kommen. Aber es wurde immer besser. Um 13:00 Uhr war dann Mittagspause. Wir aßen alle zusammen Mittagessen und unterhielten uns weiter. Danach ging es weiter mit dem üben. Weitere zwei Stunden übten wir die Lieder und meine Lippen wurden immer müder. Um 16 Uhr gab es dann noch mal einen kleinen Snack. Ich hatte eigentlich gar keinen Hunger mehr, aber es gilt hier als unhöflich essen abzulehnen, sodass ich doch was aß. Nach der kleinen Pause kam dann endlich der letzte Block Probe. Am Ende trafen wir uns noch mal mit der Anfängerband, um die Lieder für den Marsch der bald ansteht zu spielen. Es war unglaublich laut, als alle 35 Leute anfingen die selben Lieder zu spielen. Ich freue mich jetzt schon auf den Marsch. Am Ende gab es noch eine kleine Andacht, um die Probe zu beenden. Ich glaube dass war heute die längste Probe die ich je hatte. Wir haben insgesamt über 6 Stunden gespielt und hier laufen die Proben viel strenger ab als in Deutschland. Hier wird nicht einfach mal zwischendurch noch gequatscht, es wird nur geprobt.
Nach der Probe ging ich wieder mit zwei Freunden weg. Wir setzten uns einfach auf den zentral Platz und redeten eine Weile. Danach fuhr ich bald nach Hause, weil ich echt müde war.

19. Juni 2017 - Geburtstag in Bolivien

                        In der Nacht wurde es richtig kalt. Obwohl ich schon mit zwei dünnen Decken schlief, war mir echt kalt. Aber ich war auch zu faul mir eine andere Decke aus dem Schrank zu holen. Ich wachte viel zu früh auf, trödelte dann aber so lange, dass ich am Ende nur noch 15 Minuten Zeit hatte mich komplett fertig zu machen und zu frühstücken. Ich ging zwar 10 Minuten später los, aber durch mein deutsches Blut kam ich trotzdem pünktlich. Die Kinder freute sich wieder mich zu sehen. Ich setzte mich mit einem der kleineren Kinder (7 Jahre, 2. Klasse) hin und wir lasen ein Buch. Letztes Jahr hatte ich genau mit diesem Kind sehr Probleme mit dem lesen und ich ahnte schon schlimmes als sie mir ein Buch vorlesen wollte. Ich war so sehr überrascht, wie gut sie jetzt lesen konnte. Sie könnte fast besser lesen, als ein paar der Fünftklässler. Ich war so froh, sie so lesen zu hören und hoffe, dass es vielleicht auch ein bisschen mein Verdienst war. Auch alle anderen Kinder hatte in der Zeit wo ich weg war, viel besser lesen gelernt. Jetzt hackt es nur noch an Mathe. Hier fangen die Kinder in der zweiten Klasse schon an Multiplikation zu lernen. Also lernte ich mit den Zweitklässlern das 1x1. Eines der Mädchen, machte sich echt gut und lernte schnell. Die anderen Kinder, hatten jedoch mehr Schwierigkeiten. Aber nach einiger Zeit ging es dann auch einigermaßen. Während dem Vormittag kamen schon immer wieder Kinder auf mich zu und fragte mich ob heute wirklich mein Geburtstag sei. Ich wollte natürlich nicht lügen und sagte ja. Sie freuten sich sehr und umarmten mich alle. Da die andere Erzieherin früher gehen musste, war ich mal wieder alleine mit den Kinder und es machte mir unglaublich viel Spaß. Beim Mittagessen kamen dann auch die Kapitäne dazu und auch die DOs (Die Chefs von einem Teil der Heilsarmee in Bolivien), weil sie was mit den Kapitänen zu bereden hatten. Am Ende des Mittagessens dann die Überraschung, das Heim hatte tatsächlich eine Torte für mich gekauft. Aber keine kleine Torte. Im Ernst ich habe in meinem Leben noch nie so eine große Torte gesehen. Se hatte bestimmt mehr als 40 cm Durchmesser. Als mir dann alle ein Geburtstagslied sangen, fühlte ich mich irgendwie dann komisch. Ich weiß in solchen Momenten immer nicht was ich machen und wohin ich schauen soll. In Bolivien gibt es eine Tradition, dass das Geburtstagskind die Torte anbeißen muss. Im letzten Jahr bin ich drumherum gekommen, aber dieses Jahr musste ich es machen. Es ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei, aber die Tradition geht noch weiter. Während das Geburtstagskind reinbeißt schleicht sich immer jemand von hinten an und drückt das gesamte Gesicht in die Torte. Das Ende manchmal in einer ziemlich großen Sauerei. Ich versicherte mich, dass niemand hinter mir stand und biß einmal kurz rein. Zum Glück drückte niemand mein Gesicht weiter rein... Als Geburtstagskind bekam ich das größte Stück Torte. Da ich nicht unhöflich sein wollte, aß ich alles schön auf. Auch wenn ich danach Mega voll war. Danach gingen die Kinder zur Schule in ich erst mal nach Hause. Dort ruhte ich mich etwas aus und räumte etwas auf. Um 18 Uhr traf ich dann die beiden Freunde vom Vortag. Wir gingen dann zusammen ein Eis essen. Dann sagte meine eine Freundin dass sie was ganz wichtiges zu Hause vergessen hätte und wir sie nach Hause begleiten könnten. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich schon was passieren würde. Als wir ankamen gab es eine Überraschungsparty dort für mich. Es waren ein paar Freunde und ein paar Leute die ich nicht wirklich kannte gekommen, um mit mir einfach ein bisschen Zeit zu verbringen. Wir aßen wieder Kuchen und ein paar andere Snacks. Etwas später spielten wir dann noch ein Kartenspiel, was mir auch sehr gefiel. Um 21:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Hause. Es war ein komplett anderer Geburtstag als mein letzter hier in Bolivien und trotzdem war es schön. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier Freunde haben darf mich denen ich was machen kann und die mich mögen.





Beim Eis essen kam ein Armandverkäufer auf uns zu. Als er erfuhr, dass ich Geburtstag habe, hat er mir das gemacht. Dort steht Mirian alles gute zum Geburtstag. Mal schauen was ich damit machen werde.


18. Juni 2017

                     
Weil Sonntag war, mussten wir natürlich etwas früher aufstehen. Der erste Gottesdienst beginnt hier schon um 9 Uhr. Die Leutnantin meinte aber zu mir, dass ich beim ersten Gottesdienst nicht unbedingt dabei sein müsse. Deswegen blieb ich noch eine Weile in der Wohnung und machte mich in Ruhe fertig. Pünktlich zur Sonntagsschule kam ich dann runter. Es war voll schön, die ganzen Kinderlieder wieder zu singen. Es waren fast 20 Kinder da, was mich sehr erstaunte. Nach der Sonntagsschule, war dann der richtige Gottesdienst. Auch hör genoss ich es sehr die ganzen Lieder wieder zu singen. Ich wurde natürlich gleich gebeten ein Zeugnis zu geben. Da nur schon klar war, dass ich ein Zeugnis geben werde müsse, hatte ich schon eins vorbereitet. Blöd nur wenn dir dann auch noch ein Thema vorgegeben wird und dein vorbereitetes Zeugnis zufällig gerade nicht passt. Ich musste also doch improvisieren und ich glaube so schlimm war es dann nicht. Nach dem Gottesdienst unterhielt ich mich dann noch mit ein paar Leuten und blieb dann erst mal kurz alleine. Die Leutantin musste nämlich noch einen Hausbesuch machen. Ich begann schon ein paar meiner Sachen zu packen und meine Koffer umzuräumen. Als sie wieder da war, gingen wir das "beste Hühnchen Santa Cruz'" essen. Soooo gut wie angekündigt war es dann doch nicht, aber schon lecker. Am Nachmittag brachten wir dann meinen Koffer zum Busbahnhof. Da ich morgen im Flugzeug nur einen Koffer mitnehmen kann, gaben wir den anderen dort ab. Mit dem Bus wird er jetzt hoffentlich nach Cochabamba kommen.
Am Abend war dann noch mal Gottesdienst. Für die Leutantin der 4 an diesem Tag und für mich der 3. Wir warteten und warteten. Eine halbe Stunde passierte nichts. Ich glaube niemand von uns glaubte noch daran, dass jemand kommen würde. Doch nach gut 40 Minuten nach dem Gottesdienst Beginn, kam doch tatsächlich 2 Jugendliche und kurz darauf eine ältere Frau. Im Gottesdienst musste ich dann noch mal ein Zeugnis geben und schon wieder passt meine Vorbereitung nicht. Nach dem Gottesdienst gingen wir dann nach draußen. Nachdem ich am Nachmittag fast vor Hitze weggeflossen wäre, war es jetzt recht kühl geworden. "Llegó el sur", sagten die anderen zu mir. El sur ist ein starker und kalter Wind, der hier immer wieder Auftritt. Es war sehr angenehm, auch wenn ich mich komisch fühle bei so einem starken Wind morgen ins Flugzeug zu steigen...

Die ganze Nacht konnte ich kaum schlafen. Der Wind war einfach viel zu stark und überall krachte und knarzte es. Um 4:30 Uhr stand ich dann auf. Ich packte noch meine restlichen Sachen und dann tranken die Leutnatin und ich noch einen letzten Tee zusammen. Um kurz nach fünf war dann das Taxi da. Am Flughafen konnte ich es dann nicht glauben. Endlich ging es nach Cochabamba. Ich hatte ziemlich Angst vor dem Flug. Durch den wirklich starken Wind, fand ich es komisch in ein Flugzeug zu steigen. Ich betete die ganze Zeit, dass es ein ruhiger Flug wird. Und mein Gebet wurde erhört. Natürlich hat es ein paar mal geruckelt, aber nie so dass ich Angst bekam. Nach 35 Minuten landeten wir in Cochabamba. Ich konnte es nicht glauben. Als wir dann ausstiegen, gab es ein kleines Problemchen. Dadurch dass ich ja mit der Militär Airline geflogen war, kam ich nicht am Hauptflughafen an. Ich rief schnell die Kapitäne aus dem Kinderheim an und sie konnten mich zum Glück auch von dort schnell abholen. Ich freute mich sehr die beiden wieder zu sehen. Denn auch wenn ich mich oft über sie geärgert habe, freute ich mich irgendwie. Sie fuhren mich erstmal zu dem Ort wo ich den nächsten Monat wohnen werde. Es liegt in der Nähe vom Kinderheim. Dort habe ich mir über Airbnb ein Zimmer gemietet. Ich lies mir kurz alles erklären über das Haus und dann lief ich los ins Kinderheim. Ich konnte es nicht glauben. Ich bekam das Lächeln einfach nicht mehr von meinen Lippen. Als ich an die Tür des Heimes kam, war es sehr komisch. So viel Zeit ist vergangen und trotzdem fühlte sich alles so normal an. Ich klopfte an der Tür und nach ein paar Minuten machte mir zum Glück auch jemand auf. Die Kinder waren alle im Hinterhof. Als ich sie sah, war ich einfach nur glücklich. Endlich habe ich meine Kinder wieder. Die kleinen begrüßten mich auch sofort und freuten sich. Die großen blieben erst mal etwas auf abstand. Das kann ich sehr gut verstehen. Ich habe sie verletzt indem ich gegangen bin. Ich glaube ich habe ihnen innerlich damit sehr weggetan, so wie es alle tun, die den Ort verlassen. Den Vormittag verbrachte ich einfach mit den Kindern und schnell kamen auch die großen Kinder mehr auf mich zu. Auch die drei neuen Kinder schlossen mich schnell in ihr Herz. Ich kann nur immer wieder sagen, wie sehr ich diese Kinder liebe. Zum Frühstück ging ich zu den Kapitänen nach Hause. De Kapitänin erzählte mir ein bisschen wie es in Heim läuft und wie es ihnen geht. Es war schön zu hören, dass sich alles etwas verbessert hat. Nach dem Frühstück ging ich mit dem Kapitän meinen zweiten Koffer abholen, der inzwischen mit dem Bus angekommen war. Ich bin Gott auch da sehr dankbar, dass alles geklappt hat und jetzt all meine Sachen hier sind. Danach ging ich sofort wieder zurück ins Heim. Nach dem Mittagessen brachte ich alle Kinder zur Schule. Auch wenn mir die Kapitänin sagte, dass die Kinder auch alleine gehen könnten, war es mir wichtig sie zu bringen. Was ich total süß fand war, dass sogar die Lehrerin mich wiedererkannten und mich grüßte und wir kurz redeten. Dadurch dass alle Kinder jetzt am Nachmittag zur Schule gehen, konnte ich erstmal nach Hause gehen. Ich packte meine Sachen aus und ging einkaufen. Als ich endlich annähernd fertig war, ging ich auch schon wieder los. Die Kinder hatten mich gefragt, ob ich sie abholen könnte und ich wollte einfach nicht nein sagen. Ich blieb dann noch kurz im Heim, fuhr dann aber weiter ins zentral Corps. Weil ich ja jetzt schon ein paar Freunde hier habe, konnte ich im Voraus abmachen, dass ich in der Divisionskapple spielen kann. Als ich ankam war es voll schön, dass mich alle wiedererkannten und die mit denen ich Kontakt hatte sich sogar sehr freuten. Ich musste nur mein Mundstück mitbringen, weil in Horn hatten sie noch für mich. Am Anfang war es ganz schön schwierig rein zu kommen, aber nach und nach ging es immer besser und ich verlor auch langsam meine Angst. Aber die Stücke waren Mega schwer. Eigentlich hatten ich die ganze Zeit gedacht, dass die Band hier echt schlecht ist. Ist sie nicht. Sie spielen sogar fast besser als wir in Berlin. Es wird eine ganz schöne Herausforderung werden, aber ich freu mich drauf. Am Ende der Übung sagten sie noch die nächsten Termine an. Ich dachte sie verarschen mich, als sie meinten dass wir Mittwoch zwischen 9 und 17 Uhr Proben. Es ist kein Spaß, sie meinen es ernst. Nach der Übung ging ich noch mit zwei Jugendlichen weg. Das war echt super schön und ich freute mich sehr, dass ich jetzt wirklich weiß dass ich hier Freund habe, die mir was bedeuten.                   






18. Juni 2017

                        Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in den Zoo. Im Bolivien ist der Zoo ganz anders als in Deutschland. Giraffen, Elefanten und Nilpferde sucht man hier vergeblich. Im gesamten Zoo gibt es nur Tiere die man so auch in Südamerika antrifft. Wir schauten uns also viele Affen, Tiger und Vögel an. Es waren alles so süße Tiere. Was man aber merkte war, dass die Tiere sehr eingeengt leben. Sie haben nicht viel Platz und einige hocken einfach nur die ganze Zeit in der Ecke. Am schlimmsten war das bei den Tigern und Leoparden. Die Vögel wiederum hatten recht viel Platz in einem begehbaren Gehege. Es war toll die großen Papageien und die Tukane so nah zu sehen. Im Moment gibt es sehr starken Wind in Santa Cruz. Dadurch entschieden wir uns dazu, nach Hause zu fahren. Als wir an der Straße auf unsern Bus warteten, flog ich fast weg. Ich habe ernsthaft noch nie so einen starken Wind erlebt. Zu Hause machten wir dann nicht mehr viel. Es war einfach viel zu windig. Am Abend war dann Jugend. Ich freute mich sehr, auf meine erste Jugend. Wir spielten viele Gruppenspiele und sangen einige Lieder. Der Gesang war wieder echt schräg, aber das ist einfach auch Bolivien. Nach der Jugend aßen wir noch zusammen Abendessen und unterhielten uns. Einer der Jugendlichen fragte mich wie alt ich ihn schätze. Ich bin darin überhaupt nicht gut und mir war eigentlich schon klar, dass das wieder in die Hose geht. Ich dachte dass ich mit 21 gar nicht so schlecht liegen kann. Hahaha kann man doch. Er ist 28 Jahre alt. Ich bin einfach nicht gut im Alter schätzen. Als wir zu Hause waren, ging ich bald schlafen, weil ich wusste wie viele Gottesdienst morgen anstehen werden.













17. Juni 2017

Da die Leutnatin heute wieder arbeiten musste, machte ich gleich nach dem Frühstück ein paar Dinge um mich auf die Universität vorzubereiten. Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass ich fast alles aus meiner Schulzeit vergessen habe. Ich versuche im Moment mir das wichtigste wieder ins Gedächtnis zu rufen, um es nicht allzu schwer zu haben am Anfang. Am Nachmittag ging ich dann runter in die Krippe. Erst schaute ich nur zu, aber am Ende half ich wieder ein bisschen mir. Die Kinder sind einfach super süß. Die meisten beginnen gerade erst zu sprechen und es ist so niedlich, wie sie die Wörter aussprechen. Eigentlich schließt die Krippe um 17 Uhr, aber auch beim Abholen der Kinder sind die Bolivianer nicht gerade pünktlich. Um 17:45 Uhr waren dann alle Kinder abgeholt. Die Leutnatin und ich machten uns dann auf den Weg in die Innerstadt. Wir kauften mein Flugticket nach Cochabamba. Das erste mal werde ich nicht mit der größten Airline Boa fliegen, sondern mit einer kleineren Airline, weil der Flughafen von Boa ungefähr eine Stunde weg ist. Montag geht es endlich zu meinen Kindern nach Cochabamba.
Nachdem wir mein Ticket gekauft hatten gingen wir noch ein Eis auf dem Hauptplatz von Santa Cruz essen. Heute war Eis Tag und jeder Eisbecher kostete gerade mal 2€. Ich konnte dass bis zum Ende nicht wirklich glauben, aber so war es. Es war mir aber viel zu süß. Das Eis in Deutschland ist viel besser. Danach machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Freitag, 16. Juni 2017

16. Juni 2017

Am Morgen wachte ich erst um 9 Uhr aus, was schon wieder dafür sprach, dass ich mein Jetlag überwunden hatte. Wir frühstücken in Ruhe und machten uns dann auf den Weg zu einem großen Markt. Anders als in Cochabamba, kann man hier nur Kleidung kaufen und trotzdem ist er riesig. Wir liegen ungefähr 2 Stunden auf dem Markt rum. Es war einfach fast wie in einem großen Einkaufszentrum. Alles nur erdenkliche konnte man auf diesem Markt kaufen. Danach gingen wir Mittagessen. Das typische Gericht für Santa Cruz. Dazu gehörte ein mariniertes Stück Rindfleisch, was zwar sehr salzig, aber auch sehr lecker war. Am Nachmittag ruhten wir uns  dann erst mal noch ein bisschen aus, bevor wir in noch in einen Supermarkt gingen. Dort kauften wir noch ein paar Sachen für die Krippe und fuhren danach wieder nach Hause. Der Busfahrer für super schnell. Die Strecke für die man sonst 40 Minuten braucht, schaffte er in 20. Das war nicht nur positiv. Es war auch ganz schön beängstigend, wie er die Kurven führ und über die Kreuzungen fuhr. Zu Hause angekommen aßen wir Abendbrot und gingen danach zum Hausgottesdienst. Ich freute mich sehr endlich wieder die spanischen Lieder zu singen und Gott auf spanisch zu loben. Es war echt schön, auch wenn der Gesang wieder echt schräg war. Aber das ist ja normal hier in Bolivien. Aber am schönsten war einfach die Gastfreundschaft der Leute. Sie hatten extra noch was zu essen vorbereitet und nahmen mich gleich in ihre Gruppe auf. Nach dem Gottesdienst gingen wir nach Hause und ich daraufhin bald ins Bett. Es tut mir leid dass es im Moment noch keine Bilder gibt, aber ich weiß immer nicht wie sicher die einzelnen Orte sind und wie toll die Leute es finden, wenn ich Fotos von ihnen mache. Aber spätestens wenn ich Montag in Cochabamba bin, gibt's wieder Fotos.

15. Juni 2017

                        Mein Flug nach Bolivien war super gut. Gleich am Anfang gab es noch Abendessen. Ich hatte gar keinen Hunger und es tat mir sehr leid, dass ich nur ganz wenig essen konnte. Danach schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte und auf die Uhr schaute, war ich sehr erstaunt. Es war schon 4:30 Uhr und wir gingen in den Landeanflug. Ich hatte es wirklich geschafft durch zu schlafen. Die Landung in La Paz (dem Regierungssitz Boliviens), war sehr angenehm. Ich konnte im Flugzeug sitzen bleiben, dass kurz danach nach Santa Cruz abhob. Der kurze Aufenthalt in La Paz war super anstrengend. Dadurch dass ich mich auf 4000 Meter befand, konnte ich nicht richtig atmen und jede Bewegung war anstrengend. Ich war froh, als wir wieder abhoben. Auch der Flug nach Santa Cruz verlief gut. Als ich Ausstieg war ich einfach nur froh. Danach musste ich mich bei der Migrationsstelle anstellen. Ich hatte schon etwas Angst vor dem Visums Prozess. Der Mann schaute sich meinen Ausweis an und meine ganzen Visa. Er sagte mir, dass mein Visum vom letzten Mal jetzt nicht mehr gültig sei, aber dass wusste ich bereits. Er fragte mich ob ich wirklich nur Touristin sein werde, und das gleich drei mal. Immer wieder versicherte ich ihm, dass ich nur Touristin sein werde. Dann durfte ich endlich weiter. Ich ging durch die Sicherheitskontrolle und musste meine Koffer öffnen. Der Mann lachte mich ein bisschen aus, weil ich Mega überfordert mit meinem ganzen Gepäck war. Irgendwie gab es am Flughafen nämlich keine Gepäckwagen. Als ich raus kam, warteten schon zwei meiner Freunde von mir auf mich. Einmal die Leutnatin, die früher im Heim gearbeitet hat und ein Junge aus meiner Gemeinde, der jetzt in Santa Cruz wohnt. Ich freute mich sehr sie zu sehen. Mit dem Bus fuhren wir zu der Gemeinde von der Leutnantin. Sie hatte mir netterweise angeboten, dass ich die nächsten Tage bei ihr wohnen kann. Nach dem Frühstück ruhte ich mich erst mal etwas aus. Zur Mittagszeit ging ich runter in die Gemeinde, wo die Leutnantin arbeitet. Hier gibt es einen Krippe mit 10 Kindern. Die Kinder kamen gleich ganz zutraulich auf mich zu. Man merkte sehr den Kulturunterschied. Die kleine schauten Fernsehen und es gab nicht viele Spielsachen. Nach dem Mittagessen gingen die Kinder schlafen und die Leutnantin und ich gingen mir eine Handykarte kaufen.  Am Nachmittag fiel mir dann auf einmal auf, dass ich bei der Einreise gar nicht so einen grünen Zettel bekommen habe, wie sonst immer. Ich fragte die Leutnantin was ich jetzt machen soll. Sie meinte dass ich noch mal zurück zum Flughafen soll, um nachzufragen. Da Sie Heimbund hatte, ging ich mit dem Jungen der mich auch abgeholt hat noch mal zum Flughafen. Der Flughafen ist hier echt weit weg, sodass wir fast eine Stunde wieder fuhren. Angekommen fragten wir am infoschalter nach. Ich musste Mega lachen, als sie sagten dass es diesen Zettel nicht mehr gibt. Also fuhren wir einfach wieder zurück. Um 19 Uhr waren wir wieder bei der Gemeinde, machten uns aber schon gleich wieder auf den Weg. Mittwochs ist hier immer Kinotag. Das heißt man zahlt für zwei Karten den gleichen Preis wie für eine. Ich bin noch nie zu spät zu Kino gekommen, aber hier haben wir es natürlich geschafft. Dadurch dass es dunkel war schlief ich zwischendurch immer wieder ein. Trotzdem verstand ich den Film erstaunlich gut. Es war schon kurz nach 11 Uhr, als der Film zu Ende war. Als wir endlich zu Hause ankamen, war es schon 24 Uhr. Ich glaube damit habe ich mein Jetlag überwunden.

14. Juni 2017

Um 4 Uhr schaute ich dann noch mal auf die Tafel und sah wohl sehr verzweifelt aus. Auf jeden Fall verzweifelt genug, damit mich eine Frau ansprach und mich fragte ob ich Hilfe benötige. Sie erkläre mir, wie ich zu meinem Terminal komme und ich verstand alles. Dort konnte ich direkt Einchecken und bekam sogar noch eine gute Nachricht. Meine Koffer wurden von dort aus gleich nach Bolivien gesendet. Ich war einfach nur glücklich und ging ganz entspannt zu meinem Gate. Es war erst kurz vor 5 Uhr als ich dort ankam. Damit fehlten immer noch 3 Stunden, die ich warten musste. Das schlimme war, dass es Mega stickig war und es richtig stank. Ich war sehr froh, als wir um 8 Uhr mit dem borden begannen. Die erste Hälfte des Fluges vergingen richtig gut. Wir waren früher dran als gedacht und ich konnte die Mega schöne Landschaft genießen. Als wir dann draußen auf dem Meer waren, wurde es mir doch etwas mulmig. Nur das Meer unter einem zu haben, ist ein komisches Gefühl und ich konnte es bis jetzt noch nie so sehen, weil es sonst immer bewölkt war. Noch dazu kam, dass es Turbulenzen gab. Wahrscheinlich waren die gar nicht so schlimm, aber ich steigerte mich immer mehr rein und wurde nervös. Zwar waren die schnell wieder vorbei, aber die Angst blieb, vor allem auch weil wir immer weiter nach unten flogen. Zu dem Zeitpunkt war es noch eine Stunde bis zur Landung und es war auch noch weit und breit kein Land zu sehen. Im Endeffekt war es dann doch nur der Landeanflug, aber ich hatte trotzdem immer noch Mega Angst und war umso glücklicher, als wir landeten. In Miami musste ich noch nicht mal auschecken, sondern könnte gleich im Sicherheitsbereich bleiben. In Miami kann man wirklich viel sehen und so lief ich erstmal durch alle Bereiche. Irgendwann setzte ich mich dann an mein Gate und begann wieder zu warten. Nachmittags holte ich mir dann was zu essen. Es war so lecker nach 36 Stunden endlich wieder etwas warmes zu essen. Ich bestellte mir dazu eine mittlere Cola. Ein großer Fehler. Ich bekam einen riesigen Becher, wo bestimmt ein Liter drin war. Den Rest der Zeit saß ich einfach nur rum.
Jetzt sind es noch zwei Stunden, bis zum Abflug und ich begreife so langsam wo es hingeht. Die Leute hier am Flughafen beginnen schon diese wunderschöne Sprache zu sprechen und die Gesichter die hier am Gate sitzen verändern sich. Meine Aufregung steigt und ich glaube das diese Zeit richtig cool wird. Ich habe schon jetzt mit einigen Jugendlichen aus Cochabamba und wir haben schon ausgemacht, ganz viel zu unternehmen. Und dann sind da natürlich noch die Kinder die ich so sehr liebe und die für immer einen Platz in meinem Herzen haben werden. Ich kann es nicht glauben, dass ich auch sie bald wieder sehe.



13. Juni 2017

Ich freue mich sehr, dass endlich wieder was in meinem Leben passiert und ich wieder solche schreiben kann 😂 Meine Reise begann Sonntag. Da mein Flieger von Frankfurt startete, wollte ich eigentlich mit dem Nachtbus nach Frankfurt fahren. Nachmittags schaute ich zufällig nochmal, wie groß mein Gepäck sein darf. Mich traf der Schlag, als ich sah, dass mein Koffer nicht nur zu groß sondern auch zu schwer war. Wir riefen beim Kundenservice an und danach war klar, der Bus macht keine Ausnahme und wird mich nicht befördern. Kurzerhand sagte mein Papa, dass er mich fahren würde. Ich war sehr dankbar, dass mein Papa so spontan war und wir 2 Stunden später mit meiner Mama im Auto saßen. Im Auto konnte ich überhaupt nicht schlafen. Erst als wir um 4 Uhr anhielten, damit mein Papa ein bisschen schlafen konnte, schlief ich auch für zwei Stunden. Um 6 Uhr fuhren mein Vater dann noch die letzte Strecke. Am Flughafen checket ich dann gleich ein und fast alles klappte wie am Schnürchen, außer das ich für meinen zweiten Flugzeug noch nicht einchecken konnte. Noch ungefähr zwei Stunden verbrachte ich mich mit meinen Eltern in Frankfurt.  Der Flug war super. Dadurch dass der Flug halb leer war, hatte ich das Glück alleine zu sitzen. Das war natürlich viel entspannter. Auch das Essen war erstaunlich lecker. Das einzig echt nervige war, dass es eifach richtig kalt war im Flugzeug. Ich weiß nicht warum man die Klimaanlage auf so stark stellen muss. Pünktlich kamen wir in Philadelphia an. Die Ausweis Kontrolle dauerte ewig. Aber nach langem warten, war ich endlich bei meinen Koffern. Als ich gerade raus gehen wollte, rief mir ein Mann hinterher dass ich mitkommen müsse. Ich bekam den Schock meines Lebens. Am Ende war es dann doch nur halb so schlimm. Mein Handgepäck wurde einfach nur noch mal extra durchleuchtet und dann konnte ich auch schon weiter gehen. Am Ausgang konnte man sein Gepäck gleich wieder aufgeben. Leider ich nicht, weil mein nächster Flieger erst am nächsten Tag ging. Also musste ich mit meinem Gepäck warten und zwar 18 Stunden lang. Zuerst blieb ich erst mal sitzen. Nach ein paar Stunden machte ich mich dann auf den Weg den Flughafen zu erkunden. Ich wurde massiv enttäuscht. Ich konnte überhaupt nichts machen. Alle Läden befinden sich hier nur innerhalb des Flughafens, wo man nur wenige Stunden vor Abflug hinkommt, so wie ich es verstanden hatte. Da ja alles nichts half, begab ich mich dann einfach auf die Suche nach meinem Terminal. Das war aber auch wieder leichter gesagt als getan. Ich schaute im Internet nach an welchem Terminal ich abfliegen sollte und ließ mir gefühlt 10 mal den Weg erklären. Angekommen war ich verwirrt. Es gab dort einfach keinen Checkinn Schalter. Als ich dann noch mal in Internet schaute, stand wieder ein anderes Abflugsterminal da. Ich ging dort wieder hin, mit dem Gedanken dass ich dort übernachten würde. Mir wurde ziemlich mulmig zu Mute und ich war die einzige die vorhatte wirklich am Terminal die ganze Nacht zu warten. Ich setzte mich einfach hin und dachte nicht weiter nach. Der Flughafen leerte sich immer mehr und es blieben nur noch ein paar Leute des Personals. Bis 24 Uhr ging es von der Müdigkeit her, aber danach konnte ich kaum noch die Augen offenhalten. Ich versuchte alle Koffer zu berühren, um möglichst zu merken, wenn mir jemand was klauen würde. Ich schlief ungefähr eine Stunde und wachte dann wieder auf. Das passiert noch ein paar mal, bis ich um 3 Uhr morgens  wieder recht fit war. Endlich waren auch die Anzeigetafel wieder aktiv und ich musste leider feststellen, dass ich doch am falschen Terminal saß. Ich bin trotzdem erst mal hier geblieben und warte jetzt darauf, dass die Checkinn schaltet hier öffnen. In der Hoffnung, dass ich mein Gepäck vielleicht trotzdem hier abgeben kann. Es ist jetzt 3:30 und ich denke in einer Stunde werden die Schalter öffnen und ich dann auch hoffentlich noch alles richtig gut finden.






Bolivien reloaded

Mimi ist zurück in Bolivien. Diesmal nur für drei Monate, aber es ist ein ganz neues Abenteuer.
Ihre Berichte findet ihr wieder hier im Blog.