Donnerstag, 13. Juli 2017

12. Juli 2017

Dienstag morgen ging ich ganz normal morgens ins Kinderheim. Ich fühlte mich zwar nicht super toll, aber schlecht ging es mir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Als ich ins Kinderheim kam, kam die Kapitänin nach kurzer Zeit auf mich zu. Eines der großen Kinder, geht seit einiger Zeit in ein Institut um englisch zu lernen. Die Kapitänin bat mich mit dem Kind dort hinzugehen, um die Abschlussnote zu erfahren. Wir liefen bis zum Institut und unterhielten uns echt viel. Ich freute mich sehr, dass ich sie begleiten durfte. Vorort gab es dann weniger gute Nachrichten. Das Mädchen hatte den Kurs nicht bestanden und das schon zum wiederholten Mal. Ein noch viel größeres Problem war aber, dass sie den Kurs nicht mal wiederholen konnte. Der Kurs in dem sie war, wurde seit diesem Monat auf den Nachmittag verlegt, da ist das Mädchen aber in der Schule. Auf dem Rückweg redete ich mit dem Mädchen darüber wie wichtig englisch heutzutage ist. Ich erzählte ihr aber auch, dass ich selbst früher große Probleme hatte in englisch. Ich hoffe ich konnte ihr ein bisschen die Augen öffnen. Der Kapitänin das ganze zu sagen war noch schwieriger. Das Mädchen begann zu weinen. Die Kapitänin fragte mich ob ich dem Mädchen nicht Nachhilfe geben können. Natürlich kann ich und ich mache es auch sehr gerne. Wir werden jetzt jeden Morgen eine Stunde englisch üben. Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und bin gespannt wie es wird.
Schon auf dem Rückweg vom Institut hatte ich mich nicht gut gefühlt. Wieder im Kinderheim wurde es noch schlimmer. Ich legte mich draußen ein bisschen hin und dachte dass es so schon besser werden würde. Wurde es aber nicht, es wurde schlimmer. Ich begann zu zittern und fühlte mich einfach nur mies. Ich sagte der Bürofrau bescheid, dass es mir nicht gut ging und nach Hause gehen würde. Sie meinte dass ich wenigstens noch was essen sollte. Zwei Löffel der Suppe bekam ich runter, aber mehr dann auch nicht. Die Bürofrau meinte dann zu mir, dass es besser sei wenn ich erst mal im Kinderheim bliebe bis es mir etwas besser ging. Zuerst legte ich mich einfach nur aufs Sofa, aber so wurde es irgendwie noch schlimmer. Kurzerhand meinte die Bürofrau dann ich solle mich in eins der Betten der Kinder legen und das machte ich auch. Die Kapitänin kam zu mir und brachte mir eine Paracetamol, weil ich auch Fieber bekommen hatte. Ich schlief dann erst mal eine Weile. Als ich wieder aufwachte, ging es mir etwas besser und ich entschied mich dazu nach Hause zu gehen. Der Weg war echt anstrengend, weil ich auch echt zitterig auf den Beinen war. Ich war froh als ich zu Hause war und mich wieder hinlegen konnte. Ich ruhte mich weiter aus. Am Abend musste ich dann noch mal in den Supermarkt, weil ich nichts mehr zu essen hatte. Am Anfang ging es mir recht gut, aber es wurde immer schlimmer. Ich hatte keine Kraft mehr und mir war richtig übel. Als ich bezahlt hatte, überlegte ich sogar ein Taxi nach Hause zu nehmen, obwohl es nur zwei Querstraßen bis zu mir nach Hause sind. Ich entschied mich dann aber dagegen, weil mir klar war das ich schneller zu Fuß sein würde. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie froh ich war, als ich zu Hause war. Ich nahm dann noch eine Paracetamol. Das hätte ich nicht tun sollen. Irgendwie bekam ich richtig Sodbrennen. Die Nacht darauf war schrecklich. Ich hatte Fieber, super Sodbrennen und mir war kotzübel. Ich wachte immer wieder auf und schlief nicht viel. Am nächsten Tag blieb ich dann zu Hause. Ich ruhte mich aus und schlief viel. Es ging mir zwar schon besser aber Fieber hatte ich immer noch. Am Abend ging ich dann doch noch etwas raus um mich zu bewegen. Ich aß Hühnchen, auch wenn ich nicht wirklich Hunger hatte. Danach war mir erst wieder etwas übel, was dann aber schnell verging. Als ich zu Hause war hatte dann auch mein Fieber nachgelassen.
Ich hoffe sehr dass ich heute Nacht besser schlafen kann.
Ihr dürft morgen gerne alle wieder ganz doll für mich beten und an mich denken. Ich muss morgen zur Migration mein Visum verlängern lassen. Eigentlich geht das ganz einfach, aber ich habe trotzdem Respekt davor und ein bisschen Angst.

Mittwoch, 12. Juli 2017

11. Juli 2017

Ihr könnt sehr gerne für mich beten. Ich fühle mich echt krank. Ich bleibe jetzt erst mal im Kinderheim, um zu sehen wie es sich entwickelt und ob ich dann gegebenenfalls zum Arzt gehe...

Dienstag, 11. Juli 2017

10. Juli 2017

Morges ging ich gleich wieder ins Kinderheim. Als ich ankam, kam gerade auch eine Frau vom Jugendamt. Mir war schnell klar, dass sie da waren um das Kind abzuholen was am Freitag angekommen war. Das Kind konnte nach Hause zu ihrer Oma. Den Rest des Vormittags verbrachte ich mit den Kinder. Die Kinder durften machen was sie wollten und ich unterhielt mich mit den größeren. Am späten Vormittag kam dann noch mal das Jugendamt. Dieses Mal aber nicht allein, sondern wieder mit einem neuen Kind. Bin Mittagessen stellten sich alle vor. Das Kind fühlte sich recht unwohl, so wie sich alle Kinder eben am Anfang fühlen. Die anderen Kinder gingen auch am Anfang nicht sehr auf das andere Kind zu. Es braucht immer erst seine Zeit, bis die Kinder anfangen mit den neuen zu reden. Aber kurz nach dem Mittagessen, wurde das Kind schon mehr integriert. Um 14:00 Uhr brachte ich die Kinder dann zur Ferienschule. Von dort aus ging ich gleich weiter in die Stadt. Ich brauchte ein neues Aufladekabel für mein Handy. Ich glaube ich bezahlte wieder mal den Touristenpreis, aber bei 3€ war mir das egal. Ich traf mich dann mit ein paar Freunden. Wir waren bei ihnen zu Hause und redeten einfach. Die Zeit verging unglaublich schnell. Vier Stunden kamen mir vor wie nichts. Um 19 Uhr war dann Brassbandprobe. Ich freute mich wieder sehr darauf, auch wenn ich noch gerne bei meinen Freunden geblieben wäre. Die Probe verging auch wieder richtig schnell. Um 21 Uhr fuhr ich dann direkt nach Hause, um nicht schon wieder ein Taxi nehmen zu müssen. Als ich zu Hause war hatte ich auf ein mal ziemlich Rückenschmerzen. Die Leute von hier würden jetzt wieder sagen, dass kommt von der schlimmen Kälte. Aber das kann ich nicht wirklich glauben. Die tiefsten Temperaturen in der Nacht liegen im Moment bei 6 Grad. So kalt ist das also nicht. Aber die Leute hier werden alle immer ganz schlimm krank davon, meinen sie auf jeden Fall...

9. Juli 2017

Gestern Abend hatte ich noch gefragt, wann ich zum Gottesdienst da sein müsse. Eigentlich kommt sonntags nie ein Bus und man muss ewig warten, deshalb ging ich früher los. Aber dieses Mal kam der Bus innerhalb in zwei Minuten. Ich war viel zu früh  da und blieb deswegen einfach noch etwas länger im Bus sitzen. Ich lief dann einfach wieder zurück und war trotzdem viel zu früh da. Das lag auch daran dass der Gottesdienst eine halbe Stunde zu spät anfing. Der Gottesdienst war dann echt schön, aber er ging ewig. Um 13:30 Uhr war er erst zu Ende und hatte damit zwei Stunden gedauert. Aber ich muss sagen, dass es mir überhaupt nicht so vor kam. Die Zeit war super schnell vergangen. Nach dem Gottesdienst wollte ich schon nach Hause gehen, aber die eine Offizierin lud mich zu sich nach Hause ein. Auch eine andere Familie kam noch zu ihr und ihrer Familie nach Hause. Dort aßen wir erst mal Mittagessen.  Nachdem wir gegessen hatten unterhielten wir uns noch ewig. Bei einigen Themen konnte ich nicht wirklich mitreden, aber es war auch interessant nur zu zuhören. Auch am Nachmittag verging die Zeit wieder richtig schnell, sodass es am Ende schon 18:30 Uhr war. Die Familie bot mir netterweise an mich noch nach Hause beziehungsweise ins Heims zu fahren. Ich hatte den Kindern nämlich gestern versprochen abends noch ins Heim zu kommen und dass wollte ich natürlich auch halten. Ich aß mit den Kindern erst Abendessen und danach war schon Gottesdienst. Es waren nur ein paar Kinder und die Kapitänin da, aber das war mir egal. Während der Predigt stellte das neue Mädchen immer wieder Fragen und man merkte richtig wie es in ihr drin arbeitete. Am Ende des Gottesdienstes fragte die Kapitänin ob sie ihr Leben Gott geben will. Sie bejahet das und die Kapitänin betete mit ihr. Ich merkte plötzlich was für eine Chance und ein Privileg wir in diesem Kinderheim haben. Wir haben die Chance jedem Kind das Wort Gottes ins Herz zu legen. Wir können den Kindern helfen im Glauben zu wachsen. Das ist aber auch eine sehr große Aufgabe, die Gott vor allem den Offizieren dort gegeben hat. Ich denke in der Zeit wo ich dort bin und war, ist und war das auch ein bisschen meine Aufgabe. Ich liebe diese Aufgabe und hoffe dass ich wirklich einen Samen in die Kinder sähen kann.
Ich fuhr nach Hause und räumte noch ein bisschen mein Zimmer auf. Die letzten Tage war ich kaum zu Hause gewesen und hätte nicht wirklich Zeit dafür gehabt. Eigentlich macht es mich sehr froh, wenig Zeit zu Hause zu haben. Das zeigt mir einfach noch viel mehr wie viele Menschen es hier gibt die mir etwas bedeuten. Ich war die letzten drei Tage immer mit Freunden unterwegs oder bei ihnen zu Hause. Ich bin sehr reich beschenkt mit so guten Freunden.


8. Juli 2017

                        Heute morgen hieß es früh aufstehen und Wäsche waschen. Wirklich Bock hatte ich darauf nicht, aber ich hatte ja keine andere Wahl. Am Ende war es auch gar nicht so schlimm, auch wenn ich nur einen kleinen Teil schaffte. Ich musste los ins Kinderheim. Gestern hatte ich es ja nicht geschafft und umso mehr freute ich mich endlich wieder ins Heim zu gehen. Als ich ankam kam mir ein neues Gesicht entgegen. Gestern war ein neues Mädchen ins Heim gekommen. Ich half wieder einem der großen Mädchen beim putzen und wir hatten echt viel Spaß zusammen. Ich liebe es mit den Kindern herumzualbern. Vor allem weil die Kinder immer über meine Witze lachen. Ich glaube auch dass die Kinder das genießen und das auch brauchen. Lachen heilt einfach die Seele und einige Wunden. Am Vormittag redete ich auch mit ein bisschen mit dem neuen Mädchen. Es war schön ein bisschen von ihr zu erfahren. Aber wir unterhielten uns nicht darüber warum sie ins Heim gekommen ist. Das habe ich noch nie gemacht. Ich glaube die Kinder können da nicht drüber reden, weil es oft große Wunden sind. Wenn ich es wirklich wissen will frage ich die Kapitänin, oder eine der Erzieherinnen. Der Vormittag ging echt schnell vorbei und schon bald aßen wir Mittagessen. Nach dem Mittagessen mussten die Kinder Wäsche waschen. Ich legte mich ein bisschen an, weil sie nicht waschen wollte. Ich ließ sie erst mal einfach schmollen, weil ich keine Ahnung hatte wie ich damit umgehen sollte. Ich ging ein bisschen in die Küche und unterhielt mich mit den anderen Erziehern. Als ich dann wieder zu dem großen Mädchen ging, war ich sehr erstaunt dass sie nun doch begonnen hatte ihre Wäsche zu waschen. Auch beim Wäsche waschen alberte ich wieder mit den Kindern einfach ein bisschen rum. Schon bald musste ich nach Hause, weil ich unbedingt einkaufen gehen musste. Ich hatte fast nichts mehr zu Hause. Ich kaufte vor allem ganz viel Obst. Als ich nach Hause kam räumte ich alles nur schnell in den Kühlschrank und musste dann schon fast wieder los ins zentral Korps. Jede Woche leitet eine andere Gruppe die Jugend und auch ich wurde schon zu einer Gruppe zugeteilt. Heute war meine Gruppe mit leiten dran und wir trafen uns deswegen früher. Wir dekorierten den Raum mit bunten Tüchern, die den bunten Mantel von Josef darstellen sollten. Die Zeit verging sehr schnell und schon bald kamen die ersten Leute. Am Ende starte die Jugend trotzdem eine halbe Stunde zu spät. In der Jugend hatte ich dann nicht wirklich eine Aufgabe. Wie immer freute ich mich Gott zu loben, auch wenn ich etwas Kopfschmerzen hatte. Auch die Spiele machten mir echt Spaß. Die Predigt hielt einer der Offiziere (Gemeinde Leiter) vom zentral Korps. Er berührte mich sehr mit den Worten die er hielt und gestaltete das ganze auch echt lebendig. Am Ende der Jugend kann ich jetzt nach drei malen sagen, dass ich hier wirklich angekommen bin und das nun meine Gemeinde ist. Es war schon echt spät geworden. Ich fragte drei Jugendliche ob sie mich noch zu einem Taxi bringen könnten und sie waren so lieb und machten das. Ich war froh, als ich gut zu Hause ankam, trotz des echt krassen Fahrstils des Taxifahrers. Ich machte nicht mehr wirklich was und ging bald ins Bett.


7. Juli 2017

Nach dem gestern ja wirklich ein voller Tag war, ist heute nicht wirklich was passiert. Am Morgen wollte ich mal wieder ausschlafen und das machte ich auch. Irgendwann am späten Vormittag traf ich mich dann mit ein paar Freunden. Wir gingen zu ihnen nach Hause und redeten einfach ein bisschen. Danach gingen wir noch in die Stadt. Wir gingen auf den großen Markt, um Stoff zu kaufen. Ab morgen gibt es von ganz Cochabamba nämlich ein Kindercamp. Dafür brauchten die Mitarbeiter noch Stoff, um große Teamfahnen zu basteln.
Eigentlich wollte ich am Abend noch ins Kinderheim gehen, aber als ich auf die Uhr schaute war ich fast etwas erschrocken weil es schon 17 Uhr war. Eigentlich wollte ich um 17:00 Uhr die Kinder von der Ferienschule abholen, aber dafür war es schon zu spät. Ich schrieb der Kapitänin dass ich es nicht schaffen würde die Kinder abzuholen und noch ins Kinderheim zu kommen. So hatte ich auch den Rest des Abends frei und ruhte mich einfach wieder aus, denn ich mache ja schließlich Urlaub hier!

6. Juli 2017

Um 7 Uhr klingelte mein Wecker. Ich wäre am liebsten noch liegen geblieben, hatte aber nicht mehr viel Zeit. Ich machte mir die Haare, zog mir meine Uniform an und um 8 Uhr ging ich los. Man hatte die Brassband eingeladen, um bei einem Gottesdienst zu spielen. Um 8:30 Uhr hätten wir eigentlich alle am zentral Corps sein müssen, um zusammen los zu gehen. Ich war extra früh gekommen, weil die letzten Mal alle immer Mega pünktlich, oder sogar zu früh waren. Doch als ich dieses Mal kam, war noch niemand da. Ich musste mal wieder warten. Ich frage mich echt woher alle immer wissen bis wann sie wirklich Zeit haben. Entweder alle kommen zu spät, oder alle kommen pünktlich. Nach 15 Minuten kamen die ersten und nach einer halben Stunde fuhren wir los. Im Auto wurde ich ausgefragt. Die anderen Mitglieder der Brassband hatten eine Millionen Fragen an mich. Es ging um die Heilsarmee, um mich und um Deutschland. Ich glaube nach der Autofahrt wissen alle alles über mich. Ich wusste nicht genau wo wir hinfuhren, nur dass es ein Gottesdienst sein wird. Wir fuhren bis ganz an den Rand von Cochabamba nach Calicanto. Dort gibt es eine kleine Gemeinde. Wir kamen an und es waren schon sehr viele Offiziere aus ganz Cochabamba da. Auch der DO (Chef von Cochabamba) und der CS (Chef aus einigen Ländern Südamerikas) waren gekommen. Mein erster Gedanke war eine Offiziersversammlung, doch das war es nicht. Schon kurz nach dem der Gottesdienst begonnen hatte war mir klar was es war. Die Gemeinde war noch gar keine eingetragene Gemeinde, sondern wurde erst in diesem Moment dazu gemacht. Der erste Teil des Gottesdienst fand draußen statt. Dann wurde ein Band durchgeschnitten und wir gingen alle in die Gemeinde rein. Dort gab es dann noch einige Ansprachen und wir sangen einige Lieder. Es war echt schön und ich war wieder mal erstaunt, wie viele Offiziere es in Cochabamba gibt. Das ganze ging viel kürzer als ich erwartet hätte. Danach gab es noch Kuchen und Salteñas (das sind Teigtaschen gefüllt mit viel Gemüse, Fleisch und eigentlich allem was man zu Hause hat) für alle. Ich redete vor allem wieder mit Leuten aus der Brassband, aber sah auch einige Leute die ich noch nicht gesehen habe. Auf der Rückfahrt redeten wir auch wieder recht viel, über alle möglichen Themen. Danach wusste ich wann ich auf jeden Fall mal wieder nach Bolivien zurück kehren muss. Die Jugendlichen erzählten mir dass 2020 die Heilsarmee hier 100 jährigen Jubiläum hat. Dafür muss ich einfach hier sein! Als wir wieder am zentral Korps angekommen waren, ging ich mit einer Freundin zum Bus. Es gab Mega viel Stau, was dazu führte dass ich echt lange nach Hause brauchte. Zu Hause aß ich dann noch kurz was und zog mich auch um. Um kurz nach 13 Uhr ging ich dann nach zwei Tagen wieder ins Kinderheim. Ich freute mich sehr die Kinder wieder zu sehen und die Kinder freuten sich auch. Ich setzte mich zu einem der älteren Kinder, die gerade die Uniformblusen bügelte. Wir redeten ziemlich lang miteinander und darüber freute ich mich echt. Danach durften die Kinder fernsehen. Die Serie die die Kinder schauten war mit echt ein bisschen zu kitschig. Ich steh überhaupt nicht auf diese koreanischen teene-liebes-Serien, die Kinder dafür aber um so mehr. Um kurz nach 15 Uhr ging ich schon wieder nach Hause, weil ich nicht mehr viel Zeit hatte. Ich ruhte mich zwar kurz aus, aber schon bald musste ich mich wieder fertig machen. Wieder Haare machen und Uniform an. Um kurz nach 18 Uhr ging ich los ins zentral Korps. Heute war wieder mal ein zentral Gottesdienst. Ich freute mich unglaublich. Es war wie schon im letzten Jahr der Gottesdienst wo alle neuen Mitglieder eingereiht wurden.
Ich kam ins zentral Korps und holte mir mein Instrument und baute alles auf. Ich war ziemlich früh da, aber alle anderen auch. Der Gottesdienst begann mit einer Lobpreiszeit, die mich wieder mal sehr ansprach. Es machte mir auch sehr Spaß mit in der Brassband zu spielen. Ich genieße es sehr so eine Aufgabe im Gottesdienst zu haben. Es gab auch einen Tamburinmarsch. Ich muss sagen ich fand ihn echt nicht so toll. Er war schon schön, aber irgendwie ein bisschen langweilig. Zu Beginn des Gottesdienst war der Saal noch nicht voll gewesen, doch nach und nach füllte er sich. Am Ende waren bestimmt 200 da, aber ich bin echt schlecht im schätzen, es waren wahrscheinlich eher mehr. Auf jeden Fall gab es am Ende nicht mehr auch nur einen Platz. Die Leute mussten sogar hinten stehen. Da ja auch viele Menschen in diesen Gottesdienst kommen die kein Spanisch, sonder nur Quechua (eine alte Sprache Südamerikas) sprechen, gab es auch eine Lobpreiszeit in Quechua. Diese Sprache ist super kompliziert und man kann überhaupt nicht verstehen. Ich fand es trotzdem toll zu sehen, wie vor allem die Einheimischen Gott lobten. Danach war der große Moment gekommen, die Einreihung der neuen Mitglieder. Wie schon im letzten Jahr war ich super erstaunt wie viele es waren. Nach einander wurden sie aufgerufen. Auch einige Kinder aus dem Heim sind heute Mitglieder geworden, worüber ich mich sehr gefreut habe. Bei den meisten bin ich mir sicher dass sie diese Entscheidung wirklich getroffen haben, weil sie Gott lieben und in ihr Herz aufgenommen haben. Ich war sehr berührt zu sehen, dass die Heilsarmee hier am wachsen ist.
Die Predigt gefiel mir auch sehr gut und sprach mich sehr an. Nach dem Gottesdienst redete ich noch mit einigen Freunden und war einfach wieder glücklich wie gut ich hier aufgenommen werde. Die Familie bei der ich schon am Sonntag zum Mittagessen war, lud mich wieder ein noch kurz was mit ihnen zu essen. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich das wirklich machen sollte, weil es schon echt spät war, aber ich entschied mich dafür. Wir aßen zusammen noch Hühnchen und redeten wieder echt viel. Kurz nach 22:30 Uhr, wollten sie mich dann zu einem Taxi bringen. Ich war schon ein bisschen besorgt, weil auch Taxis nie 100 prozentig sicher sind. Man hört immer wieder von Menschen die hier in Taxis entführt wurden. Als wir aus dem Haus kamen, stand dort noch eine ältere Majorin. Wir redeten kurz mit ihr und ich sagte zu ihr dass ich jetzt im Taxi nach Hause fahren würde. Daraufhin meinte sie dass ein Onkel von ihr gerade hier sei mit seinem Taxi und er mich doch fahren könnte. Ich war Gott so dankbar, dass ich so mit einem richtig guten Gefühl ins Taxi steigen konnte und auch sicher ankam. Zu Hause war ich einfach nur glücklich. Die Ereignisse des Tages waren einfach wundervoll gewesen. Ich liebe mein Leben hier drüben und ich bin Gott so unglaublich dankbar, dass er mich hier her geführt hat.











Donnerstag, 6. Juli 2017

5. Juli 2017

Eigentlich hätte ich an dem Morgen ausschlafen können, weil die Kinder immer noch im Jungsheim waren, aber um kurz nach 6 Uhr war ich schon wach. Ich ließ es aber ganz ruhig angehen und frühstückte in Ruhe. Ich hatte mir nicht wirklich was vorgenommen für den Tag und ließ alles auf mich zukommen. Ein Freund von mir fragte mich, ob ich nicht Lust hätte ein bisschen aufs Land zu fahren, um dort ein paar Freunde von ihm zu sehen. Schon letztes Jahr war ich mit meiner Schwester ein bisschen raus gefahren. Gerade der Weg dorthin, war damals sehr schön gewesen und so sagte ich zu. Auch dieses Mal faszinierte mich wieder die Natur. Cochabamba ist ja an sich nicht sehr grün, aber außerhalb gibt es sehr viele Felder, wo Dinge angebaut werden. Wir kamen zum Beispiel an dem Ort vorbei, wo ganz viel Knoblauch angebaut wird. Bis in den Bus kam der Geruch vom Knoblauch. Nach zwei Stunden kamen wir in die Stadt Capinota. Die Stadt an sich ist recht klein, aber es gab trotzdem einiges zu sehen. Wir trafen uns dort mit einigen Freunden und gingen zusammen Mittagessen. Sonst liefen wir einfach etwas in der Stadt rum und schauten uns um. Gegen 16 Uhr fuhren wir dann schon wieder nach Hause. Die Rückfahrt ging etwas schneller. Ich ging dann von zu Hause aus noch in den Supermarkt, um wenigstens etwas fürs Abendessen zu haben.
Am Abend machte ich dann nicht mehr wirklich was und nahm mir vor früher als sonst ins Bett zu gehen. Morgen muss ich echt früh aufstehen. Warum, erfahrt ihr morgen...

4. Juli 2017

                        Als ich am morgen ins Kinderheim kam, war es merkwürdig ruhig. Vor allem im hinteren Teil, war kein einiges Kind. Als ich wieder nach vorne gehen wollte, kam mir ein Kind entgegen und sagte mir, dass alle Kind oben in ihren Zimmern sind und ihre Sachen packen. Sachen packen? Wofür? Ich ging hoch und fragte die Kinder. Es stellte sich heraus, dass die Kinder und Jungskinderheim fahren. Für mich hieß das, dass ich dienstlich umsonst gekommen war. Mit konnte ich nicht, weil mein Nachmittag schon verplant war und die Kinder für einen ganze Tag fuhren. Ich verabschiede mich noch von den Kindern und dann fuhren sie auch schon. Ich blieb noch ein bisschen mit der Bürofrau im Heim, ging dann aber auch bald nach Hause.
Vor ein paar Tagen hatte ich mit einem Freund der früher mal im Kinderheim geholfen hatte, mich angeschrieben weil bei ihm zu Hause im Moment zwei deutsche wohnen. Weil er selbst im Moment nicht in Bolivien wohnt vermietet er sein Zimmer an Touristen. Er hatte mich gefragt ob ich den beiden deutschen nicht ein bisschen Cochabamba zeigen will. Klar wollte ich und so machten wir einen Termin für Dienstag Nachmittag aus. Wir trafen uns auf dem zentral Platz in Cochabamba. Es war ganz komisch jemanden zu treffen den man eigentlich ja gar nicht kennt, aber man trotzdem irgendwie etwas verbunden ist. Ich erkannte sie gleich, was ich echt erstaunlich fand. Wir setzen uns erst mal ein bisschen hin und redeten. Die beiden reisen im Moment durch ganz Südamerika. Ich fragte sie ob sie schon auf dem großen Markt waren. Als sie das verneinte, war mir klar was wir machen musst. Für zwei Stunden liegen wir auf dem riesigen Markt rum. Auch für mich war das ein bisschen es besonderes. Es war das erste mal das ich dort wieder war. Es war aber trotzdem noch wie immer und hatte auch noch eine gute Orientierung. Als wir genug vom Markt hatten gingen wir noch ein Eis essen und setzen uns wieder auf den zentral Platz. Wir unterhielten uns noch echt lange. Irgendwann trennten sich dann wieder unsere Wege. Es war echt cool mal wieder mit ein paar deutschen zu reden und ihnen meine "Heimat" zu zeigen. Am Abend machte ich dann nicht mehr viel. Ich ging mir nur noch was zu essen holen, blieb aber sonst einfach mal zu Hause.


3. Juli 2017

Um 8 Uhr kam heute morgen wieder die Müllabfuhr. Wieder brachte ich den Müll raus und es war schon ganz normal für mich. Schon bald danach ging ich los ins Kinderheim. Es war nicht viel los. Die Kinder mussten nichts machen, weil ja Ferien waren. Ich setzte mich mit den Kindern hin und redete einfach mit ihnen und scherzte mit ihnen rum. Außerdem spielten die Kinder Volleyball. Es war schön zu sehen wie glücklich sie Kinder sind. Der Vormittag verging recht schnell und schon war es Zeit zum Mittagessen. Auch das lief natürlich viel entspannter ab, weil nicht der Zeitdruck mit der Schule da war. Doch ganz von der Schule sind die Kinder auch in den Ferien nicht. Wie auch schon im letzten Jahr besuchen die Kinder wieder die Ferienschule. Dort werden die Kinder ganz besonders im Bereich Mathematik gefördert. Die Einrichtung wird von freiwilligen aus dem USA geleitet und vermittelt wissen mit sehr viel Spaß. Die Kinder lieben es dort hin zu gehen und freuten sich sehr. Um 14:00 Uhr brachte ich die Kinder dort hin. Der Weg ist recht gefährlich, weil er über viele große Straßen führt und die Autos nicht immer Rücksicht nehmen. Nach dem ich die Kinder in der Schule abgesetzt hatte ging ich nach Hause. Ich räumte ein bisschen mein Zimmer auf und schaute etwas fernsehen.
Am Abend ging ich dann wieder zur Brassbandprobe. Ich kam wieder richtig knapp auf die Zeit und war fast die letzte die kam. Ich glaube jetzt ist wirklich die bolivianische Zeit in mir angekommen. Zur Probe sollte man aber lieber nicht zu spät komme, weil man sonst eine Strafe zahlen muss. Ich glaube die nächsten Male muss ich wieder etwas früher los gehen. Die Probe machte eigentlich echt Spaß, aber danach gab es noch ein Gespräch. Es ging um die Pünktlichkeit und Anwesenheit der Leute. Der Dirigent hatte sich etwas geärgert dass so viele immer fehlen, ohne ersichtlichen Grund. Eine Riesen Diskussion begann. Ich hatte damit eigentlich gar nichts wirklich zu tun, musste aber trotzdem bleiben. Ich war ein bisschen verärgert darum, weil es echt lang ging und die Diskussion sich die ganze Zeit im Kreis drehte. Jeder musste seinen Standpunkt erzählen und so wurde es immer später und später. Um 21:30 Uhr fand das ganze endlich ein Ende und ich konnte nach Hause fahren.




2. Juli 2017

Ich freute mich wahnsinnig auf den Tag. Ich stand um kurz vor 8 Uhr auf, machte mir meine Haare, frühstückte und zog meine komplette Uniform an. Ich konnte es kaum abwarten zum Gottesdienst zu gehen. Es war kein normaler Gottesdienst der anstand, sondern eher eine Geburtstagsfeier. Der 2 Juli ist der Geburtstag, also das Gründungsdatum, der Heilsarmee. Ich musste schon etwas früher in der Gemeinde sein, weil ich natürlich auch heute in der Brassband mitspielen sollte. Weil ich mir dachte dass ja eh alle wieder zu spät sein werden, ging auch ich später los. Das hätte ich nicht tun sollen. Ich war ungefähr 10 Minuten zu spät und als ich ankam, waren alle Musiker schon da und saßen auch schon auf ihren Plätzen. Ich musste ein wenig schmunzeln über die plötzliche Pünktlichkeit der Bolivianer. Zum Gottesdienst waren auch die territorialen Chefs der Heilsarmee gekommen, also die Leiter von Chile, Ecuador, Peru und Bolivien. Sie erinnerten sich sogar noch an mich. Letztes Jahr hatten wir uns in Peru auf dem Jugendkongress getroffen. Wir redeten kurz, bis der Gottesdienst los ging. Der Gottesdienst verlief echt wieder sehr lebendig und einfach richtig schön. Mir machte es auch echt Spaß das erste mal hier in einem Gottesdienst Horn zu spielen, schaute aber auch ein bisschen wehmütig zu den Tamburinen rüber. Der Gottesdienst ging nicht sehr lange, denn der eigentlich Teil fand danach stand. Alle gingen raus, um sich für einen Marsch auszustellen. Wie auch schon im letzten Jahr, gab es wieder einen Marsch durch die Stadt. Ich freute mich unglaublich. Ich hatte jedes Mal jede Menge Spaß bis jetzt und dieses Mal konnte ich sogar noch Horn spielen. So stand ich in der Reihe der Musiker und der Marsch ging los. Nach nur zwei Schritten war ich schon verzweifelt. Ich hatte ja keine Ahnung wie schwer es ist während dem man geht zu spielen. Die Lieder waren ja eigentlich ganz leicht, aber während man marschiert schienen sie unglaublich schwer zu sein. Ich kam immer mehr rein und am Ende ging es einigermaßen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass es mir viel mehr Spaß gemacht hat Tamburin zu spielen. Beim Horn spielen war ich die ganze Zeit sehr auf die Noten konzentriert und konnte die Atmosphäre gar nicht wirklich genießen. Aber trotzdem war es super cool und während den Pausen hatte man ja auch noch Zeit in die Gegend zu schauen 😉
Nach dem Marsch gab es dann für die Leute vom zentral Korps einen kleinen Snack im hinteren Teil des Geländes vom zentral Korps. Ich unterhielt mich mit einigen Leuten. Nach dem fast alle weg waren, ging ich mit einer Familie aus dem zentral Korps zum Mittagessen. Sie hatten mich gefragt, ob ich mit ihnen mitessen will und ich freute mich sehr über die Einladung. Den ganzen Nachmittag war ich bei der Familie zu Hause. Wir schauten unteranderem auch Nachrichten. Ich musste echt lachen als in den Nachrichten insgesamt glaube ich drei mal Deutschland erwähnt wurde. Unter anderem wurden sogar Ausschnitte von der Trauerfeier von Helmut Kohl gezeigt. Danach gingen wir noch ein bisschen durch die Innenstadt, um ein paar Dinge zu kaufen. Wir kamen auch an einem Restaurant vorbei wo gerade das Chile-Deutschland Spiel abgepfiffen wurde. Ich habe mich echt gefreut als ich sah dass Deutschland gewonnen hatte. Vor allem weil am Vormittag schon Leute aus Chile zu mir gekommen waren und wir uns drüber unterhalten hatten wer denn wohl gewinnen würde. WIR haben gewonnen 🎉 Danach machte ich mich auf den Weg nach Hause. Der Tag war Mega schnell umgegangen, denn ich merkte auf ein mal dass es schon 18 Uhr war. Ich fiel ziemlich erschöpft in mein Bett und schlief sogar fast ein. Gegen 19 Uhr zwang mich mein Hunger aber noch mal raus aus meinem Zimmer. Da ich nicht wirklich Lust auf Brot hatte, holte ich mir wieder Hühnchen. Als ich aus meinem Zimmer kam, war ich fast etwas geschockt. Es regnete! Im Juli! Eigentlich ist im Moment die Trockenzeit und es regnet nie! Aber es regnete und dass tat der Erde auch echt gut und auch für die Menschen war es eine echte Erleichterung. In den höheren Lagen von Bolivien gibt es immer eine extreme Wasserknappheit und der Regen hieß neues Wasser für die Menschen. Einen Nachteil hatte das ganze aber, es war echt kühl geworden. Den gesamten Tag war es schon recht bedeckt und kühl gewesen, aber jetzt musste ich sogar meine Jacke anziehen. Ich war froh als ich wieder zu Hause war. Am Abend dachte ich noch mal über den Tag nach und bemerkte, wie schnell die Zeit vergeht. Ein Jahr ist es schon her dass ich bei dem gleichen Marsch mitgemacht habe. Wie viel ist seit dem passiert. Es ist schon krass auf die letzte Zeit zurück zu schauen und zu sehen wie viel passiert ist. Vor einem Jahr habe ich mich noch nicht so sehr als ein Teil dieses Landes gefühlt und jetzt ist es einfach wie mein zu Hause geworden. Bolivien ist ein Teil meines Herzens und wird es auch immer bleiben.






1. Juli 2017

Gleich am Morgen musste ich Wäsche waschen. Samstag ist mein Tag an dem ich waschen kann und das nutze ich auch. Ich schaffte natürlich nur einen Teil von meiner Wäsche, aber war am Ende trotzdem stolz auf mich. Ich fuhr danach glich ins Kinderheim. Als ich dort war, war es schon kurz vor 10 Uhr. Ein Mädchen kam gleich auf mich zu und fragte mich, ob ich ihr helfen könnte. So half ich ihr beim putzen. Es machte mir wirklich Spaß und die Arbeit ging uns beiden leichter von der Hand. Die Kinder waren viel zu spät fertig, weswegen das Mittagessen auch viel später war. Nach dem Mittagessen ging ich dann auch bald. Ich fuhr ins Zentrum, um ein bisschen was von der Stadt zu sehen. Als ich dann auf dem zentral Platz stand, war es so krass wie über mir die ganzen Papageie flogen. Was hier ganz normal ist, ist für mich immer noch was ganz besonderes und ich fand es toll sie fliegen zu sehen, auch wenn die ganz schön laut sind. Am Nachmittag ging ich dann noch einkaufen, um wenigstens wieder ein bisschen Brot bei mir zu Hause zu haben. Ich ruhte mich nur kurz aus und machte mich dann schon auf den Weg zur Jugend. Dort wurde ich wieder total nett empfangen und ich freute mich alle wieder zu sehen. Bevor die Jugend begann unterhielt ich mich mit ein paar Leuten. Unteranderem auch mit der Tamburinleiterin, die mir langsam wirklich sympathisch wird, nach dem ich das komplette letzte Jahr einfach Angst vor ihr hatte. Die Jugend war dann echt wieder total schön. Wir sangen viele Lieder, spielten ein paar lustige Spiele und auch die Andacht fand ich sehr ansprechend. Ich habe aber wieder total mein deutsches Temperament gespürt. Alle sind total abgegangen beim Singen und ich fühlte mich einfach wie ein Stock. Dabei würde ich eigentlich sagen dass ich mich schon recht viel bewege für deutsche Verhältnisse. Es ist einfach nichts im Gegensatz zu hier.
Am Ende war es echt spät. Um kurz nach 10 Uhr waren wir erst fertig. Die Gegend des zentral Corps ist um diese Zeit schon echt gefährlich. Ich wurde noch schnell in die parallel Straße gebracht und von dort aus nahm ich dann ein Taxi. Dem Taxifahrer sagte ich einfach wieder genau wie ich fahren will und so kam ich auch sicher an. Zu Hause aß ich dann noch eine Kleinigkeit und richtete meine Uniform. Morgen wird ein echt spannender Tag und ihr könnt sehr gespannt auf den Bericht von morgen sein. Ich sage nur so viel: Die Heilsarmee feiert Geburtstag...

30. Juni 2017

Am Freitag morgen ging ich etwas früher als die letzten Tagen ins Kinderheim. Die Hälfte der Kinder verließen das Heim, als ich kam. Sie gingen mit der Kapitänin zum Zahnarzt. Der Rest der Kinder blieb zu Hause und machte die Wohnung sauber in der ich im letzten Jahr gewohnt habe. Nicht weil ich sie damals so dreckig hinterlassen habe, sondern weil die Wohnung gerade renoviert wurde und weil sie dadurch natürlich noch sehr dreckig. Es war komisch wieder in der Wohnung zu sein in der ich viele Monate gelebt hatte. Es war wie nach Hause zu kommen und trotzdem ganz fremd. Als ich so in der Wohnung war, wurde ich sehr froh dass ich nicht mehr dort wohne. Ich genieße es sehr das Privileg zu haben, mein eigenes Zimmer außerhalb des Heimes zu haben.
Die Kinder hatten gestern schon ihren letztes Schultag und so war es echt entspannt. Nach dem Mittagessen begannen die Kinder ihre Wäsche zu waschen. Ich blieb noch ein bisschen länger als sonst, ging dann aber bald nach Hause. Am Nachmittag passierte dann nicht wirklich was. Eigentlich wollte ich mich am Abend noch mit ein paar Freunden treffen, doch leider kam etwas dazwischen. Deshalb ging ich einfach noch ein bisschen die Gegend erkunden. Zum Abendessen holte ich mir hier Hühnchen. Für nur 1,70€ bekam ich super leckeres Hühnchenfleisch. Das Hühnchenfleisch ist generell viel leckerer und natürlich auch viel günstiger. Der Abend war dann echt ruhig, was ich aber auch sehr genoss.

29. Juni 2017

Am Morgen war ich um 9 Uhr im Kinderheim. Ich setzte mich zu den Kindern sie gerade Origami machten. Eines der ältesten Kinder zeigte mir ganz stolz ihr Herz, was sie gefaltet hatte und es war wirklich schön. Ich fragte sie ob sie mir das zeigen kann und so falteten wir zusammen ein Herz. Am Ende sagte sie mir, dass ich ihr Herz haben könnte. Ich freute mich sehr und schenkte ihr meins, was aber nicht annähernd so schön war. Dass das Mädchen mit ihr Herz geschenkt hat, hat mir sehr viel bedeutet. Gerade bei den großen Mädchen war es am Anfang sehr schwer an sie wieder heran zu kommen. Ich hatte ihnen sehr wehgetan, als ich sie letztes Jahr allein gelassen habe und so ist auch das Vertrauen zerbrochen. Mit dem Geschenk des Mädchens, war mir klar dass ich ihr Vertrauen wieder habe. Ich bin sehr glücklich darüber, weil ich gerade die großen Kinder sehr lieb habe. Ich denke sehr gerne an die alten Zeit zurück, wie viel Spaß wir hatten...
Den Rest des Nachmittags schaute ich einfach dass die Kinder ihre Hausaufgaben machten, schaute aber auch immer wieder nach dem kleinen Mädchen, welches immer noch krank war. Ihr ging es immer noch nicht viel besser und es tat mir im Herzen weh sie so zu sehen. Der Vormittag verging und schon bald aßen wir Mittagessen. Schon wieder gab es Innereien, dieses Mal Leber. Ich hatte letztes Jahr schon mal Leber im Kinderheim gegessen und hatte mich sehr geekelt. Doch dieses Mal war es wirklich super lecker. Am Nachmittag reparierte ich meine Uniformjacke. Letztes Jahr hat der DO von hier mir ein Schulterstück meiner Jacke halb abgerissen, weil er dachte es wäre nur mit Knöpfen festgemacht. Es war aber dran genäht. Seit dem ging es nur noch an ein paar Fäden und diese Woche ist es dann ganz abgefallen. Ich Nähte es also wieder dran und dieses Mal auch ein bisschen fester. Am Abend war dann Kapellenprobe. Es kamen nicht viele Leute. Irgendwie bekam ich an dem Abend nichts auf die Reihe. Die Stücke waren viel zu schnell und mein Gehirn viel zu langsam. Danach wurde noch besprochen, dass es nicht so weiter gehen kann dass ganz viele zur Übung einfach nicht erscheinen. Die Strafe für nicht erscheinen ist jetzt die Ausschliessung aus der Band, für einige Male. Ich finde das eine schon sehr krasse Strafe, aber die Kapelle ist hier ja sowieso etwas strenger. Ich sag nur Geldstrafe fürs zu spät kommen.
Nach der Probe unterhielt ich mich noch mit ein paar Leuten ging dann aber auch bald nach Hause, weil ich schon recht müde war.

Donnerstag, 29. Juni 2017

28. Juni 2017

Am Morgen klingelte um 7:20 Uhr mein Wecker, weil ja theoretisch die Müllabfuhr kommen sollte. Ich ging raus und traf auf die Mutter der Hausbesitzerin. Ich fragte sie, wann die Müllabfuhr kommt. Sie meinte erst um 8 Uhr, also ging ich noch mal schlafen. Um Punkt 8 Uhr war die Müllabfuhr dann auch da. Hier in Bolivien bringt man seine Mülltüten direkt zum Müllauto und so machte ich es auch. Ich legte mich danach noch mal hin, weil ich todmüde war. Später als sonst ging ich ins Kinderheim. Als ich ankam, war es erstaunlich ruhig. Einige Kinder mussten anscheinend als Strafe die Schlafräume sauber machen. Mit den anderen Kinder machte ich einfach Hausaufgaben, oder ihre Strickarbeiten für die Schule. Der Vormittag ging sehr schnell und ereignislos um. Beim Mittagessen wollte eins der Kinder (das Kind was gestern krank gewesen war) dann nichts essen. Selbst als alle anderen schon lange fertig waren, hatte sie kaum angefangen. Die andere Erzieherin begann die zu füttern, damit sie noch pünktlich in die Schule kam. Das Mädchen war immer noch leicht erkältet und begann am ganzen Körper zu zittern. Dann übergab sie auch noch ihr Mittagessen auf den Tisch. Trotz alle dem wollte das Kind noch in die Schule, wieder aus Angst zu viel zu verpassen. Doch dadurch das sie so stark Schüttelfrost hatte, entschieden wir uns dazu sie noch mal zu Hause zu lassen. Ich ging mit den anderen Kinder in die Schule und sagte ihrer Lehrerin Bescheid. Dabei sagte mir die Lehrerin, dass sich ein anderes Kind aus dem Heim in der Schule überhaupt nicht benahm. Ich versicherte der Lehrerin dass ich mit dem Kind reden würde. Danach ging ich erst mal nach Hause. Am Nachmittag wusch ich dann die erste Wäsche per Hand. Es war gar nicht so schlimm, nur etwas blöd weil kein Stöpsel da war. Am frühen Abend ging ich dann noch mal ins Kinderheim. Dass hatte ich den Kindern versprochen und da ich Zeit hatte war das auch gar kein Problem. Auch die Kapitänin war erleichtert dass ich noch mal kam, weil sie viel Stress hatte. Ich begann die Hausaufgaben mit den kleinen zu machen, redete aber auch mit dem Mädchen dass sich in der Schule nicht benommen hat. Ich fragte sie was genau passiert war. Ich versuchte sehr einfühlsam, aber auch bestimmt zu sein und ich glaube das ist mir auch gelungen. Morgen werde ich dann mich noch mal mit der anderen Erzieherin absprechen, wie wir genau weiter damit umgehen. Beim Abendessen hatte ich dann das gleiche Problem wie beim Mittagessen. Wieder wollte das kleine Mädchen nichts essen und trinken. Ich setzte mich mit ihr hin und Stück für Stück aßen wir ihr Brot. Doch schon nach einer kleinen Hälfte und ein paar Schlücken Wasser konnte sie nicht mehr. Ich versuchte auf sie einzureden, doch damit hatte ich keinen Erfolg. Wieder fing sie an am ganzen Leib zu zittern, obwohl es ihr davor eigentlich schon gut ging. Ich wollte dass sie ins Bett geht, aber das wollte sie nicht. Ich schickte sie dann doch ins Bett und ging zur Kapitänin um mit ihr über die Situation zu reden. Wir waren uns am Ende beide nicht ganz sicher, ob die kleine nur simuliert, oder wirklich krank ist. Simulieren können diese Kinder nämlich manchmal ganz schön gut. Schnell schlief das Mädchen ein und ich ging wieder zu den anderen Kunden. Ich half ihnen noch bei den Hausaufgaben und achtete auch darauf dass sie nicht rumschrieen wenn sie spielen durften. Um kurz vor 9 Uhr schickte ich dann die Kinder ins Bett und ging nach Hause. Ich war froh als ich raus war aus dem Heim. Auch wenn ich am Ende nicht so viel mehr gearbeitet habe, fühlte ich mich trotzdem viel schwächer und gestresster. Abends da zu sein war meiner Meinung nach schon immer anstrengender. Ich war froh als ich mich zu Hause einfach nur noch ausruhen konnte.

27. Juni 2017

Heute morgen kam ich erst gegen 9:30 Uhr ins Heim. Es wird im Moment immer später, weil ich morgen einfach nie aus dem Bett komme. Die Kinder waren dabei Hausaufgaben zu machen und ich setzte mich einfach dazu. Ich übte mit einigen Kindern wieder das 1x1 und mit den kleinen Spanisch. So ging der Vormittag recht schnell vorbei. Auch heute ging es einem der kleinen Kinder noch nicht viel besser, deswegen ging ich immer wieder zu ihr hoch. Ihr ging es zwar schon besser, aber sie hatte immer noch ein bisschen Fieber. Ich sagte ihr, dass sie noch länger liegen bleiben und schlafen soll. Doch sie meinte zu mir, dass sie nicht mer liegenbleiben will. Sie wollte viel lieber in die Schule gehen, weil sie Angst hatte zu viel zu verpassen. So einen Satz von einer 7 jährigen zu hören war schon ziemlich krass und erwachsen. Ich redete mit der Kapitänin und wir beschlossen abzuwarten bis nach dem Mittagessen. Beim Mittagessen setzte ich mich neben eines der älteren Mädchen. Sie sagte mir dass das Essen heute nicht lecker sein wird. Ich ahnte schon das schlimmste, aber die Wahrheit war noch schlimmer. Es gab Kuhmagen. Ich hatte sehr Angst es zu probieren. Es roch einfach mega nach Kuhstall. Der erste Löffel war noch ok. Es schmeckte gar nicht so eckig, aber war sehr zäh. Mit jedem Löffel wurde es aber immer schlimmer. Nach der Hälfte dachte ich einfach, dass ich es nicht mehr weiter essen kann. Das Problem war aber, dass ich das im Kinderheim nicht machen kann und will. Denn auch die Kinder mussten alles aufessen, ob es ihnen schmeckte oder nicht. Ich war froh als mein Teller leer war. Der Gedanke dass danach in meinem Magen Magen war, war ein super eckiges Gefühl. Nach dem die Kinder in der Schule waren, ging ich schnell nach Hause. Zu Hause schaltete ich mich dann live zum hauskreis (Bibelstunde) dazu. Das war echt schön und ich freute mich sehr so dabei sein zu können. Danach räumte ich mein Zimmer auf. Als ich am frühen Abend raus aus meinem Zimmer ging war es sehr komisch. Es schien so als wäre niemand auf dem ganzen Grundstück, dabei wohnen hier theoretisch 7 Leute. Die Besitzerin des Hauses ist anscheinend gerade in den Urlaub gefahren. Ich traf nur auf die Mutter von ihr und sonst scheint wirklich niemand da zu sein. Das ist schon etwas komisch aber eigentlich nur gut für mich. So war es am Abend Mega ruhig und ich hatte alle Gemeinschaftsräume auch für mich alleine. Ich holte mir irgendwann noch was zu essen, weil ich nicht mehr viel zu Hause hatte. Ich schaute noch einen Film, aber ging dann auch bald schlafen. Morgen früh muss ich früher raus, weil um 7:30 die Müllabfuhr kommt und ich unbedingt mal meinen Müll wegschmeißen gehen sollte...





26. Juni 2017

                        Eine Woche bin ich jetzt in Cochabamba und schon seit dem ersten Tag kommt es mir so vor, als wäre ich nie weg gewesen. Es hat sich nicht wirklich was verändert. Auch die Veränderung mit meiner Wohnsituatuon ist schon normal für mich. Ich machte mich am Morgen auf den Weg als wäre es ganz normal. Auch als ich ankam, war es schon ganz normal für die Kinder. Sie freuten sich zwar, aber nicht mehr so doll wie in den Tagen davor. Am Vormittag passierte nicht viel. Die Kinder mussten noch ein paar Poster fertig machen und ich schaute ihnen einfach zu. Irgendwann war ich dann alleine mit den Kindern, weil die andere Erzieherin kurz weg musste. Als ich die Kinder zum Mittagessen rief, hörten sie überhaupt nicht und ich war froh als genau in dem Moment die Kapitänin runter kam. Sie ging noch mal zu den Kindern und dann hörten sie natürlich. In dem Moment als die Kapitänin gerade hinten war, klingelte es an der Tür. Es waren die DOs (die Chefs eines Bereiches in Bolivien). Ich erschrak einwenig, weil sie nicht angekündigt kamen. Ich ging schnell hinter zur Kapitänin und sagte ihr Bescheid. Weil eines der Kinder krank war, lag sie den ganzen Tag im Bett. Ich ging zu ihr hoch um zu schauen wie es ihr ging. Sie war immer noch recht schlapp, aber hatte kein Fieber mehr. Außerdem hatte sie Hunger. Das war natürlich ein gutes Zeichen und ich brachte ihr eine Suppe. Auf einmal waren dann die DOs auch beim Mittagessen dabei. Das war wieder eine recht große Anspannung, weil ich darauf achten musste dass die Kinder sich anständig benahmen. Ich war echt froh als sie gingen und wir wieder alleine waren. Aber der Stress war noch lange nicht vorbei. Die Kinder verspäteten sich mal wieder total. Gerade die großen gingen viel zu spät los. Aber eigentlich machte ich mir da nicht so einen großen Kopf. Es war ja immerhin immer noch nicht meine Verantwortung. Als alle kleinen weg waren (auch die waren zu spät), ging ich dann und überließ alles der Kapitänin. Zu Hause ruhte ich mich dann aus. Die Situation hatte mich mehr gestresst als ich gedacht hätte. Ich ging an diesem Nachmittag nur noch kurz einkaufen, aber ruhte mich sonst einfach aus. Um 18:30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zur Brassbandprobe. Eine halbe Stunde ist eigentlich ausreichend Zeit für die Strecke, aber die komplette Straße waren einfach total voll. Der Bus kam überhaupt nicht durch und die Zeit wurde immer knapper. Ich kam ein paar Minuten zu spät, ging nur ganz schnell mein Instrument holen und ging dann ganz schnell in die Kirche, wo alle schon saßen. Zu spät war ich glaube ich aber am Ende für bolivianische Verhältnisse trotzdem nicht. Die Übung war echt gut und ich merkte echt wie ich schon besser werde. Vor allem komme ich Mega hoch. Ich werde hier noch zum Profimusiker. Nach de Probe unterhielt ich mich noch mit ein paar Leuten. Am Ende war es dann schon wieder recht spät. Ich fuhr wieder in einem Taxi nach Hause. Ich war sehr überrascht als eine Frau am Steuer saß. Das hatte ich noch nie. Das Taxi nahm einen anderen Weg, aus die letzten Male. Ich fragte die Taxifahrerin nach einer Weile wie sie fährt. Sie erklärte es mir und dann war es auch ok. Ich war trotzdem sehr froh als ich zu Hause angekommen war.

25. Juni 2017

Es war sehr komisch an einem Sonntag mal länger schlafen zu können. Ich frühstückte in Ruhe und machte mich fertig für den Gottesdienst. Ich hatte viel zu viel Zeit und konnte es eigentlich kaum abwarten, dass ich endlich losgehen konnte. Ich wusste aber auch dass ich nicht wieder zu früh losgehen sollte. 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn ging ich los. Ich wusste dass nicht viele bis fahren würden, weil Sonntag war, aber es kam überhaupt keiner. 2 Minuten vor 11 Uhr kam dann endlich ein Bus. Das Gute war, dass die Straßen komplett leer waren. 10 Minuten zu spät war ich am zentral Korps. Doch zu spät zum Gottesdienst war ich nicht. Ich setzte mich in eine ganz leere Reihe. Ich fühlte mich schon etwas komisch und war froh als mich eine Freundin ansprach, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Wir redeten bis der Gottesdienst begann. Ich freute mich sehr sie wiederzusehen, weil sie gerade in der letzten Zeit eine sehr gute Freundin war. Der Gottesdienst begann mit ein paar Lieder mit der Kapelle. Ich kannte die meist Lieder und freute mich sehr wieder auf spanisch zu singen. Auch die Lobpreislieder machten mir viel Spaß zu singen, wie auch schon am Abend davor. Es war eine ganz andere Form ein Gottesdienst, aber gefiel mir sehr. Der Gottesdienst dauerte insgesamt fast zwei Stunden und das lag auf keinen Fall an der zu langen Predigt. Nach dem Gottesdienst gingen wir noch Mittagessen. Weil wir uns nicht entscheiden konnten, liefen wir erstmal eine weile. Auf der Hauptstraße quatschte uns ein Mann an. Er meinte er kann richtig krass Freestyle Rappen. Es war schon ziemlich lustig, weil er es überhaupt nicht konnte. Zum Mittagessen aßen wir Hühnchen, wie eigentlich immer. Es ist aber auch einfach Mega lecker. Danach fuhr ich erstmal nach Hause. Da mir die Jugendlichen aus dem zentral Korps gesagt hatten, dass am Abend nicht wirklich was sein würde, entschied ich mich dazu ins Korps/Gemeinde vom Kinderheim zu gehen. Da gab es nur ein kleines Problem: Ich hatte keine Ahnung mehr wann der Gottesdienst beginnt. Ich entschied mich einfach ein bisschen früher zu gehen, um noch ein bisschen Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Als ich ins Kinderheim kam, schauten die Kinder gerade Fernsehen. Ich freute mich sehr die Kinder wieder zu sehen, obwohl ich ja eigentlich nur einen Tag nicht da war. Beim Abendessen setze ich mich auch zu ihnen. Kurz nach 19:30 Uhr kamen dann die ersten Mitglieder auf der Gemeinde. Ich freute mich sehr die Leute zu sehen. Sie begrüßten mich richtig nett und dann begann auch schon der Gottesdienst. Wir sangen viele Lieder und es war irgendwie ganz schnell wie immer. Es hatte sich echt nichts geändert. Der Gottesdienst verlief echt schön, aber am Ende war ich doch froh dass ich die Möglichkeit habe ins zentral Korps zu gehen. Es ist nichts gegen die Gemeinde, aber ich fühle mich nicht so wohl dort. Die Leute im Zentral Korps sind mir einfach viel wichtiger und ich merke auch dass sie wirklich Interesse an mir haben. Nach dem Gottesdienst fuhr ich dann relativ schnell nach Hause. Ich war froh dass schnell ein Bus kam und ich schon bald sicher zu Hause war.

24. Juni 2017

Als ich ins Kinderheim kam, waren alle Kinder schon dabei zu putzen. Als ich auf den hinteren Teil des Geländes kam, versuchten gerade die zwei kleinsten Mädchen schwere Holzplatten zu verschieben. Ich konnte dass nicht mit ansehen und ging hin um ihnen zu helfen. Leider musste ich feststellen dass die beiden siebenjährigen Mädchen, stärker waren als ich. Das war schon ganz schön lustig, aber auch ein bisschen traurig. Den weiteren Vormittag half ich hier und dort mal wieder ein paar Kindern, aber achtete auch darauf dass die Kinder ihre Aufgaben wirklich machen. Ich war froh, wieder etwas Verantwortung zu übernehmen. Ich merkte wie viel Spaß es mir macht Verantwortung zu übernehmen und zu leiten. Nach dem Mittagessen setzte ich mich erst mal etwas raus in die Sonne. Gleich kamen die Kinder auf mich zu und ich genoss es Zeit mit ihnen zu verbringen. Nach einer weile ging ich in die Küche. Ich unterhielt mich echt gut mit der Köchin. Ich bin sehr froh, dass mein Spanisch immer noch so gut ist dass ich mich einfach unterhalten kann. Ich muss nicht mehr lange nachdenken wenn ich etwas sagen will. Ich sage es einfach. Und auch wenn ich nicht alle Wörter verstehe, verstehe ich doch fast immer den Zusammenhang. Um 15:30 Uhr ging ich dann nach Hause. Eigentlich wollte ich Wäsche waschen, aber das Waschbecken war besetzt, sodass ich nicht waschen konnte. Ich fragte die Besitzerin nach einem Bügeleisen und zu Glück hatte sie eins für mich, denn ich musste noch meine Uniform für den nächsten Tag bügeln.
Am Abend machte ich mich dann auf zur Jugend in der zentral Gemeinde. Ich ging extra spät los, um nicht ganz pünktlich zu sein. Ich glaube es ist mir wirklich nicht möglich zu spät zu kommen. Ich kam fast auf die Minute pünktlich. Die anderen die schon da war sagten mir, dass ich viel zu früh gekommen wäre und dass es noch dauern würde bis es losgeht. Zum Glück ging es dann doch nach 15 Minuten los. Am Anfang waren noch nicht so viele Jugendliche da. Abwechselnd sangen wir immer ein paar Lieder und spielten ein Spiel. Nach und nach kamen auch immer mehr Jugendliche, sodass es am Ende über 40 waren. Um kurz vor 9 Uhr, predigte dann eine Heilssoldatin aus der Gemeinde. Leider verstand ich nicht alles, weil ich schon echt müde war. Am Ende wurden dann noch alle neuen begrüßt. Ich hatte es schon fast befürchtet. Natürlich wurde auch ich begrüßt, auch wenn die meisten mich schon kannten. Als die Jugend vorbei war, unterhielt ich mich noch mit einigen Leuten, sodass es am Ende ganz schön spät war. Ich entschied mich wieder dazu ein Taxi zu nehmen. Für meine Fahrt nach Hause zahlte ich sogar noch weniger als die Tage zuvor. Für nur 1,50€ kam ich im Taxi sicher nach Hause.

23. Juni 2017

Auch heute morgen hatte ich nicht wirklich viel Lust aufzustehen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie gegen 9 Uhr im Kinderheim zu sein. Die Kinder die ihre Hausaufgaben gemacht hatten, durften spielen, was alles entspannter machte. Die Kinder der sechsten Klasse mussten als Hausaufgabe fünf verschiedenen Origamifiguren falten. Dabei half ich den Kinder natürlich sehr gerne. Es machte mir sehr viel Spaß die Kinder staunen zu sehen, was man alles aus einem Blatt Papier machen kann. Der Vormittag verging wieder viel zu schnell. Ich brachte die Kinder zur Schule und ging dann nach Hause. Ich räumte mein Zimmer ein bisschen auf und ging danach einkaufen. Was ich nicht bedacht hatte war, dass heute San Juan ist. Wer meine Berichte schon etwas länger verflogt, erinnert sich vielleicht noch an dieses Fest. An diesem Tag wird die kälteste Nacht des Jahres gefeiert. Es werden zusammen Hot Dogs gegessen und manchmal gibt es ein Lagerfeuer. Dadurch dass anscheinend alle noch nichts eingekauft hatten, war der komplette Supermarkt überfüllt. Ich  schaffte es gar nicht an alle Regale ran, weil es so voll war. Natürlich vor allem beim Brot und bei den Würstchen. Ich war froh, als ich wieder draußen war. Ich fühlte mich überhaupt nicht wie im Winter und schon gar nicht dass die kälteste Nacht des Jahres kurz bevor stand. Ich setzte mich mit einem Eis im T-Shirt in den Park. Einige schauten mich ganz schön erstaunt an, aber es war wirklich nicht kalt.
Am Abend ging ich dann noch mal weg. Ich traf mich in der Innenstadt mit einigen Leuten. Ich traf auch einige Leute, die ich noch nicht gesehen hatte. Ich freute mich sehr sie wieder zu sehen, aber noch viel mehr freuten sich die anderen Leute. Alle fragten mich auch gleich, ob ich morgen zur Jugend ins zentral Corps komme. Natürlich komm ich. Ich merke einfach wirklich dass ich diesen Menschen nicht egal bin und sie sich freuen mich zu sehen. Deswegen werde ich auch ins zentral Corps gehen. Als ich am Abend nach Hause kam, wurde auch bei mir San Juan gefeiert. Es gab ein Lagerfeuer und natürlich auch Hot Dogs. Irgendwann klopfte es an meiner Tür. Es war die Hauseigentümerin. Sie lud mich zu sich nach Hause. Zusammen mit ihrer Familie aßen wir einige Hot Dogs und unterhielten uns. Sie war echt super nett und ich fühlte mich sehr willkommen. Nach einiger Zeit ging ich dann aber trotzdem in mein Zimmer, weil ich ziemlich müde war.

22. Juni 2017

Am Morgen kam ich kaum aus dem Bett. Ich ging etwas später zum Kinderheim, sodass ich erst kurz nach 9 Uhr da war. Die Kinder musste noch Hausaufgaben und das war ganz schön anstrengend. Die Kinder hatten nicht wirklich Lust dazu und kamen nur ganz langsam voran. Ich lernte mit einigen anderen Kindern das 1x1. Das machte mir echt wieder Spaß, auch wenn wir nur langsam vorankamen. Als dann Zeit zum Mittagessen war, waren einige Kinder immer noch nicht fertig. Die Zeit verging viel zu schnell, sodass die Kinder am Ende zu spät zur Schule kamen. Ich war froh dass in dem Moment nicht ich, sondern die andere Erzieherin die Verantwortung hatte. Danach ging ich erst mal wieder nach Hause. Ich ruhte mich den Nachmittag ein bisschen aus. Am Abend war dann, wie könnte es anders sein, Brassbandprobe. Dieses Mal aber nur von der zentral Gemeinde. Wir übten wieder zwei Stunden lag. Das Gute war dieses Mal, dass ich einige der Lieder aus Deutschland kannte. Nach der Übung ging ich noch mit ein paar jugendlichen ein paar Sachen kaufen, für einen Gottesdienst am Wochenende. Danach war es schon so spät, dass ich lieber ein Taxi nach Hause nahm. Zwar ist auch das Taxi nicht 100% sicher, aber sicherer als mit dem Bus. Ich war froh, als ich gut zu Hause angekommen war. Zu Hause schaute ich mir dann noch einen Film an, um ein bisschen abzuschalten.


Donnerstag, 22. Juni 2017

21. Juni 2017

Um kurz vor acht musste ich eure schon aufstehen. Ich frühstückte nur kurz und machte mich auf den Weg. Nicht etwa zum Kinderheim, sondern wieder mal zum zentral Corps. Dort war heute eine ganztägige Brassbandprobe, weil heute Feiertag war. Ich war mal wieder die erste die da war, obwohl ich die ganze Zeit Angst hatte dass ich zu spät kommen würde. Um kurz nach 9 Uhr begann dann die Probe. Dieses Mal auf einem anderen Horn. Es war ein ziemlich altes Instrument, dass wäre aber nicht das Problem gewesen. Dass Problem war, dass das Instrument nur zwei Ventilkappen hatte. Eine fehlte auf mysteriöse Weise. Aber spielen konnte ich es trotzdem. Nach zwei Stunden Übung, gab es dann die erste Pause. Ich unterhielt mich mit ein paar Freunden und dann ging es auch schon bald weiter. Die nächste halbe Stunde bestand darin, dass wir den Anfängern halfen zu üben. Dass hieß für mich und die anderen beiden Frauen die Horn spielen, dass wir den beiden Kinder halfen, die einfachen Lieder zu üben. Dass war für mich nicht ganz einfach. Denn statt CDEFGAHC, benutzen Sie hier Do Re Mi.... Um die Noten zu benennen. Ich kennen mich mit diesen Bezeichnungen nicht aus und konnte den Kindern deswegen nicht wirklich helfen, wenn sie mich fragten wir man ein Sol drückt. Nach einer halben Stunde kehrten wir dann wieder in unsere normalen Gruppen zurück. Die Lieder die wir übten waren echt super schwer und ich hatte ganz schön Mühe mit zu kommen. Aber es wurde immer besser. Um 13:00 Uhr war dann Mittagspause. Wir aßen alle zusammen Mittagessen und unterhielten uns weiter. Danach ging es weiter mit dem üben. Weitere zwei Stunden übten wir die Lieder und meine Lippen wurden immer müder. Um 16 Uhr gab es dann noch mal einen kleinen Snack. Ich hatte eigentlich gar keinen Hunger mehr, aber es gilt hier als unhöflich essen abzulehnen, sodass ich doch was aß. Nach der kleinen Pause kam dann endlich der letzte Block Probe. Am Ende trafen wir uns noch mal mit der Anfängerband, um die Lieder für den Marsch der bald ansteht zu spielen. Es war unglaublich laut, als alle 35 Leute anfingen die selben Lieder zu spielen. Ich freue mich jetzt schon auf den Marsch. Am Ende gab es noch eine kleine Andacht, um die Probe zu beenden. Ich glaube dass war heute die längste Probe die ich je hatte. Wir haben insgesamt über 6 Stunden gespielt und hier laufen die Proben viel strenger ab als in Deutschland. Hier wird nicht einfach mal zwischendurch noch gequatscht, es wird nur geprobt.
Nach der Probe ging ich wieder mit zwei Freunden weg. Wir setzten uns einfach auf den zentral Platz und redeten eine Weile. Danach fuhr ich bald nach Hause, weil ich echt müde war.

19. Juni 2017 - Geburtstag in Bolivien

                        In der Nacht wurde es richtig kalt. Obwohl ich schon mit zwei dünnen Decken schlief, war mir echt kalt. Aber ich war auch zu faul mir eine andere Decke aus dem Schrank zu holen. Ich wachte viel zu früh auf, trödelte dann aber so lange, dass ich am Ende nur noch 15 Minuten Zeit hatte mich komplett fertig zu machen und zu frühstücken. Ich ging zwar 10 Minuten später los, aber durch mein deutsches Blut kam ich trotzdem pünktlich. Die Kinder freute sich wieder mich zu sehen. Ich setzte mich mit einem der kleineren Kinder (7 Jahre, 2. Klasse) hin und wir lasen ein Buch. Letztes Jahr hatte ich genau mit diesem Kind sehr Probleme mit dem lesen und ich ahnte schon schlimmes als sie mir ein Buch vorlesen wollte. Ich war so sehr überrascht, wie gut sie jetzt lesen konnte. Sie könnte fast besser lesen, als ein paar der Fünftklässler. Ich war so froh, sie so lesen zu hören und hoffe, dass es vielleicht auch ein bisschen mein Verdienst war. Auch alle anderen Kinder hatte in der Zeit wo ich weg war, viel besser lesen gelernt. Jetzt hackt es nur noch an Mathe. Hier fangen die Kinder in der zweiten Klasse schon an Multiplikation zu lernen. Also lernte ich mit den Zweitklässlern das 1x1. Eines der Mädchen, machte sich echt gut und lernte schnell. Die anderen Kinder, hatten jedoch mehr Schwierigkeiten. Aber nach einiger Zeit ging es dann auch einigermaßen. Während dem Vormittag kamen schon immer wieder Kinder auf mich zu und fragte mich ob heute wirklich mein Geburtstag sei. Ich wollte natürlich nicht lügen und sagte ja. Sie freuten sich sehr und umarmten mich alle. Da die andere Erzieherin früher gehen musste, war ich mal wieder alleine mit den Kinder und es machte mir unglaublich viel Spaß. Beim Mittagessen kamen dann auch die Kapitäne dazu und auch die DOs (Die Chefs von einem Teil der Heilsarmee in Bolivien), weil sie was mit den Kapitänen zu bereden hatten. Am Ende des Mittagessens dann die Überraschung, das Heim hatte tatsächlich eine Torte für mich gekauft. Aber keine kleine Torte. Im Ernst ich habe in meinem Leben noch nie so eine große Torte gesehen. Se hatte bestimmt mehr als 40 cm Durchmesser. Als mir dann alle ein Geburtstagslied sangen, fühlte ich mich irgendwie dann komisch. Ich weiß in solchen Momenten immer nicht was ich machen und wohin ich schauen soll. In Bolivien gibt es eine Tradition, dass das Geburtstagskind die Torte anbeißen muss. Im letzten Jahr bin ich drumherum gekommen, aber dieses Jahr musste ich es machen. Es ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei, aber die Tradition geht noch weiter. Während das Geburtstagskind reinbeißt schleicht sich immer jemand von hinten an und drückt das gesamte Gesicht in die Torte. Das Ende manchmal in einer ziemlich großen Sauerei. Ich versicherte mich, dass niemand hinter mir stand und biß einmal kurz rein. Zum Glück drückte niemand mein Gesicht weiter rein... Als Geburtstagskind bekam ich das größte Stück Torte. Da ich nicht unhöflich sein wollte, aß ich alles schön auf. Auch wenn ich danach Mega voll war. Danach gingen die Kinder zur Schule in ich erst mal nach Hause. Dort ruhte ich mich etwas aus und räumte etwas auf. Um 18 Uhr traf ich dann die beiden Freunde vom Vortag. Wir gingen dann zusammen ein Eis essen. Dann sagte meine eine Freundin dass sie was ganz wichtiges zu Hause vergessen hätte und wir sie nach Hause begleiten könnten. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich schon was passieren würde. Als wir ankamen gab es eine Überraschungsparty dort für mich. Es waren ein paar Freunde und ein paar Leute die ich nicht wirklich kannte gekommen, um mit mir einfach ein bisschen Zeit zu verbringen. Wir aßen wieder Kuchen und ein paar andere Snacks. Etwas später spielten wir dann noch ein Kartenspiel, was mir auch sehr gefiel. Um 21:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Hause. Es war ein komplett anderer Geburtstag als mein letzter hier in Bolivien und trotzdem war es schön. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier Freunde haben darf mich denen ich was machen kann und die mich mögen.





Beim Eis essen kam ein Armandverkäufer auf uns zu. Als er erfuhr, dass ich Geburtstag habe, hat er mir das gemacht. Dort steht Mirian alles gute zum Geburtstag. Mal schauen was ich damit machen werde.


18. Juni 2017

                     
Weil Sonntag war, mussten wir natürlich etwas früher aufstehen. Der erste Gottesdienst beginnt hier schon um 9 Uhr. Die Leutnantin meinte aber zu mir, dass ich beim ersten Gottesdienst nicht unbedingt dabei sein müsse. Deswegen blieb ich noch eine Weile in der Wohnung und machte mich in Ruhe fertig. Pünktlich zur Sonntagsschule kam ich dann runter. Es war voll schön, die ganzen Kinderlieder wieder zu singen. Es waren fast 20 Kinder da, was mich sehr erstaunte. Nach der Sonntagsschule, war dann der richtige Gottesdienst. Auch hör genoss ich es sehr die ganzen Lieder wieder zu singen. Ich wurde natürlich gleich gebeten ein Zeugnis zu geben. Da nur schon klar war, dass ich ein Zeugnis geben werde müsse, hatte ich schon eins vorbereitet. Blöd nur wenn dir dann auch noch ein Thema vorgegeben wird und dein vorbereitetes Zeugnis zufällig gerade nicht passt. Ich musste also doch improvisieren und ich glaube so schlimm war es dann nicht. Nach dem Gottesdienst unterhielt ich mich dann noch mit ein paar Leuten und blieb dann erst mal kurz alleine. Die Leutantin musste nämlich noch einen Hausbesuch machen. Ich begann schon ein paar meiner Sachen zu packen und meine Koffer umzuräumen. Als sie wieder da war, gingen wir das "beste Hühnchen Santa Cruz'" essen. Soooo gut wie angekündigt war es dann doch nicht, aber schon lecker. Am Nachmittag brachten wir dann meinen Koffer zum Busbahnhof. Da ich morgen im Flugzeug nur einen Koffer mitnehmen kann, gaben wir den anderen dort ab. Mit dem Bus wird er jetzt hoffentlich nach Cochabamba kommen.
Am Abend war dann noch mal Gottesdienst. Für die Leutantin der 4 an diesem Tag und für mich der 3. Wir warteten und warteten. Eine halbe Stunde passierte nichts. Ich glaube niemand von uns glaubte noch daran, dass jemand kommen würde. Doch nach gut 40 Minuten nach dem Gottesdienst Beginn, kam doch tatsächlich 2 Jugendliche und kurz darauf eine ältere Frau. Im Gottesdienst musste ich dann noch mal ein Zeugnis geben und schon wieder passt meine Vorbereitung nicht. Nach dem Gottesdienst gingen wir dann nach draußen. Nachdem ich am Nachmittag fast vor Hitze weggeflossen wäre, war es jetzt recht kühl geworden. "Llegó el sur", sagten die anderen zu mir. El sur ist ein starker und kalter Wind, der hier immer wieder Auftritt. Es war sehr angenehm, auch wenn ich mich komisch fühle bei so einem starken Wind morgen ins Flugzeug zu steigen...

Die ganze Nacht konnte ich kaum schlafen. Der Wind war einfach viel zu stark und überall krachte und knarzte es. Um 4:30 Uhr stand ich dann auf. Ich packte noch meine restlichen Sachen und dann tranken die Leutnatin und ich noch einen letzten Tee zusammen. Um kurz nach fünf war dann das Taxi da. Am Flughafen konnte ich es dann nicht glauben. Endlich ging es nach Cochabamba. Ich hatte ziemlich Angst vor dem Flug. Durch den wirklich starken Wind, fand ich es komisch in ein Flugzeug zu steigen. Ich betete die ganze Zeit, dass es ein ruhiger Flug wird. Und mein Gebet wurde erhört. Natürlich hat es ein paar mal geruckelt, aber nie so dass ich Angst bekam. Nach 35 Minuten landeten wir in Cochabamba. Ich konnte es nicht glauben. Als wir dann ausstiegen, gab es ein kleines Problemchen. Dadurch dass ich ja mit der Militär Airline geflogen war, kam ich nicht am Hauptflughafen an. Ich rief schnell die Kapitäne aus dem Kinderheim an und sie konnten mich zum Glück auch von dort schnell abholen. Ich freute mich sehr die beiden wieder zu sehen. Denn auch wenn ich mich oft über sie geärgert habe, freute ich mich irgendwie. Sie fuhren mich erstmal zu dem Ort wo ich den nächsten Monat wohnen werde. Es liegt in der Nähe vom Kinderheim. Dort habe ich mir über Airbnb ein Zimmer gemietet. Ich lies mir kurz alles erklären über das Haus und dann lief ich los ins Kinderheim. Ich konnte es nicht glauben. Ich bekam das Lächeln einfach nicht mehr von meinen Lippen. Als ich an die Tür des Heimes kam, war es sehr komisch. So viel Zeit ist vergangen und trotzdem fühlte sich alles so normal an. Ich klopfte an der Tür und nach ein paar Minuten machte mir zum Glück auch jemand auf. Die Kinder waren alle im Hinterhof. Als ich sie sah, war ich einfach nur glücklich. Endlich habe ich meine Kinder wieder. Die kleinen begrüßten mich auch sofort und freuten sich. Die großen blieben erst mal etwas auf abstand. Das kann ich sehr gut verstehen. Ich habe sie verletzt indem ich gegangen bin. Ich glaube ich habe ihnen innerlich damit sehr weggetan, so wie es alle tun, die den Ort verlassen. Den Vormittag verbrachte ich einfach mit den Kindern und schnell kamen auch die großen Kinder mehr auf mich zu. Auch die drei neuen Kinder schlossen mich schnell in ihr Herz. Ich kann nur immer wieder sagen, wie sehr ich diese Kinder liebe. Zum Frühstück ging ich zu den Kapitänen nach Hause. De Kapitänin erzählte mir ein bisschen wie es in Heim läuft und wie es ihnen geht. Es war schön zu hören, dass sich alles etwas verbessert hat. Nach dem Frühstück ging ich mit dem Kapitän meinen zweiten Koffer abholen, der inzwischen mit dem Bus angekommen war. Ich bin Gott auch da sehr dankbar, dass alles geklappt hat und jetzt all meine Sachen hier sind. Danach ging ich sofort wieder zurück ins Heim. Nach dem Mittagessen brachte ich alle Kinder zur Schule. Auch wenn mir die Kapitänin sagte, dass die Kinder auch alleine gehen könnten, war es mir wichtig sie zu bringen. Was ich total süß fand war, dass sogar die Lehrerin mich wiedererkannten und mich grüßte und wir kurz redeten. Dadurch dass alle Kinder jetzt am Nachmittag zur Schule gehen, konnte ich erstmal nach Hause gehen. Ich packte meine Sachen aus und ging einkaufen. Als ich endlich annähernd fertig war, ging ich auch schon wieder los. Die Kinder hatten mich gefragt, ob ich sie abholen könnte und ich wollte einfach nicht nein sagen. Ich blieb dann noch kurz im Heim, fuhr dann aber weiter ins zentral Corps. Weil ich ja jetzt schon ein paar Freunde hier habe, konnte ich im Voraus abmachen, dass ich in der Divisionskapple spielen kann. Als ich ankam war es voll schön, dass mich alle wiedererkannten und die mit denen ich Kontakt hatte sich sogar sehr freuten. Ich musste nur mein Mundstück mitbringen, weil in Horn hatten sie noch für mich. Am Anfang war es ganz schön schwierig rein zu kommen, aber nach und nach ging es immer besser und ich verlor auch langsam meine Angst. Aber die Stücke waren Mega schwer. Eigentlich hatten ich die ganze Zeit gedacht, dass die Band hier echt schlecht ist. Ist sie nicht. Sie spielen sogar fast besser als wir in Berlin. Es wird eine ganz schöne Herausforderung werden, aber ich freu mich drauf. Am Ende der Übung sagten sie noch die nächsten Termine an. Ich dachte sie verarschen mich, als sie meinten dass wir Mittwoch zwischen 9 und 17 Uhr Proben. Es ist kein Spaß, sie meinen es ernst. Nach der Übung ging ich noch mit zwei Jugendlichen weg. Das war echt super schön und ich freute mich sehr, dass ich jetzt wirklich weiß dass ich hier Freund habe, die mir was bedeuten.