Mittwoch, 27. Juli 2016

Abenteuer Peru Tag 2

Abenteuer Peru Tag zwei

Der Morgen begann zwar nicht sehr früh, aber müde war ich trotzdem noch. Das Frühstück war sehr merkwürdig und ich wusste nicht recht was ich davon halten sollte. Es gab für jeden zwei Brötchen, eine Tasse Kaffee und eine Scheibe Käse. Der Käse war nicht mal lecker, aber am Ende hat es wenigstens satt gemacht. Auf direktem Weg ging es dann zum Lobpreis in das große Zelt, was für die Gottesdienste auf dem Sportplatz aufgestellt worden war. Und nach einer kurzen Lobpreiszeit, ging es dann zur Bibelarbeit. In unserer Gruppe von 40 jungendlichen, wurden wir noch einmal unterteilt um besser über die Fragen zu diskutieren. Das war etwas schwierig mit dem Spanisch was ich spreche. Noch dazu kam, dass natürlich niemand wusste dass ich aus Deutschland kam und nichts gut spanisch spreche. Wir waren viel zu langsam beim beantworten der Fragen, sodass wir zu spät ins Zelt kamen. Dort hatte der nächste Gottesdienst bereits begonnen. Die Lobpreiszeit hatten wir bereits verpasst und die Predigt hatte gerade begonnen. Da an diesem Vormittag David Bowles predigte, verstand ich natürlich etwas mehr als sonst. Mein Englisch ist eben immer noch etwas besser als mein Spanisch. Nach diesem Gottesdienst ging es direkt wieder zum nächsten Seminar. In diesem Seminar ging es darum, wie wir uns als Christen verhalten sollten und wie sehr wir hinter unserer Überzeugung stehen sollten.
Beim Mittagessen gab es Hühnchen mit Reis, wie schön die Tage auf der Reise. Ich konnte dieses Essen hier schon nicht mehr sehen, aber es er nicht das letzte mal. Nach dem Mittagessen trafen sich meine Division gleich zum proben. Am Abend sollten die Volkstänze aufgeführt werden und dafür mussten wir noch sehr viel proben. Es war sehr stressig, weil viele nicht zuhörten und es deswegen um so länger dauerte. Erst kurz bevor das nächste Seminar begann, waren wir fertig.  Das nächste Seminar was ich hatte, stand unter dem Thema "Kreativität und Christen". Ich hatte mir etwas ganz anderes vorgestellt, was mich etwas enttäuschte. Außerdem verstand ich den Referenten überhaupt nicht. Dieser stammte aus Chile und dies Chilenen haben einfach ein grausames spanisch. Noch dazu war es draußen und richtig kalt. Als das Seminar fertig war, ging ich direkt zum Abendessen, weil mir nicht viel Zeit blieb um mich für den Abend vorzubereiten. Ich zog mich danach schnell um und ging zum Haare machen und schminken. Bei fast 15 Mädchen dauerte es ewig und wir kamen viel zu spät zu der Abendveranstaltung. Zum Glück waren wir die vorletzten, sodass wir die Zeit eigentlich auch hatten. Die Aufführungen der anderen Divisionen und Länder zu sehen war toll. Süd Amerika und besonders Bolivien hat so viele Volkstänze die wunderschön sind. Außerdem haben die Südamerikaner einfach Temperament. Was ich aber sagen muss ist dass sich das Ganze ganz schön zog. Vor unserem Auftritt war ich überhaupt nicht nervös. Ich ging einfach auf die Bühne und hatte Spaß. So wie es die Leiterin gesagt hatte. Nach uns war noch die letzte Gruppe dran. Es war zu diesem Zeitpunkt schon echt spät, aber sie ließen es sich nicht nehmen noch eine Andacht zu machen. Am Ende war ich um kurz nach eins auf meinem Zimmer und war einfach nur müde.

Die Reise

Der Beginn meiner Reise

Bevor es zum Busbahnhof ging, stand ein sehr schwerer Moment an. Ich musste mich von allen Kindern verabschieden. Alle umringten mich und sagten mir, wie sehr sie mich vermissen würden. Mir fiel es sehr schwer die Kinder zurück zu lassen und mir wurde noch einmal mehr bewusst, wie schwer es im Dezember werden wird. Zusammen mit den Jugendlichen aus meinem Corps und meinem Kapitän, ging es dann richtig los. Angekommen am Busbahnhof, kauften wir uns Fahrkarten um nach La Paz zu fahren. Für die 8 stündige Busfahrt die vor uns stand, zählten wir pro Person umgerechnet 7€. Der Bus kam natürlich viel später als er sollte und so machten wir uns eine Stunde später als geplant auf den Weg. Die Nacht im Bus war schrecklich. Es war einfach eiskalt und unbequem. Und das obwohl wir schon den Bus mit mehr Fußraum gewählt hatten. In dieser Nacht schlief ich nur wenige Stunden. Um 5:30 Uhr kamen wir in El Alto an, was ein Vorort von La Paz ist. Es war einfach super kalt und ich war sehr froh meine Winterjacke zu haben. Von el Alto aus fuhren wir nach Hause zu den Eltern von meinem Kapitän. Wir wurden sehr lieb begrüßt. Die Eltern des Kapitän fragten de anderen ob ich den spanisch sprechen würde. Ich musste darüber etwas schmunzeln. Tut mir leid, aber ich bin eben nun mal schüchtern und rede nicht gleich drauf los. Es war noch das letzte mal an diesem Tag, dass ich das gefragt wurde. Seine Eltern hatten schon Frühstück für uns vorbereitet. Nach dem Frühstück ruhten wir uns alle etwas aus. Wir waren alle erschöpft von der Reise. Noch dazu kam, dass es mir schlecht ging wegen der Höhe. Immerhin befänden wir uns zu diesem Zeitpunkt schon auf mehr als 4000 Metern. Als wir alle wieder einigermaßen im Stande dazu waren, einen Fuß vor den anderen zu setzen, machten wir uns auf den Weg zu einem großen Flohmarkt. Ich dachte ich bin verrückt nach Zauberwürfeln. Ich bin aber nichts gegen einen der Jugendlichen aus meinem Corps der sich 5 Stück kaufte. Wieder angekommen lösten wir dann die Zauberwürfel und unterhielten uns über die verschiedenen Techniken. Vor dem Mittagessen kam die Nichte von meinem Kapitän rüber ins Haus und wir spielten Monopoly. Ich glaube ich hatte noch nie so viel Pech bei einem Spiel. Auf jeden Fall hatte ich am Ende gerade mal drei Straßen und die anderen gefühlte 10. Das Mittagessen war recht lecker. Aber als nach dem Riesen Teller Essen, noch eine Suppe und dann noch ein Nachtisch kam, platzte ich fast. Am Nachmittag wollten wir dann in die Innenstadt, also nach La Paz fahren. Zwei Stunden später als geplant ging es dann los. Mit dem Bus ging es runter in die Stadt. Ich war mir die gesamte Zeit nicht ganz sicher was wir machen würden, weil ich nicht alles verstanden hatte. Doch als wir in das Gebäude rein kamen war es mir klar. Wir standen vor dem Eingang einer Seilbahn. Die Seilbahn in La Paz wird wie ein normales Verkehrsmittel genutzt, wodurch wir nur 50 Cent für die 15 minütigen Fahrt zahlten. Gleich am Anfang ging es unglaublich steil runter. Von dort hatte man einen gigantischen Blick über die Innenstadt, die in einem Tal liegt. Einer der Jugendlichen hatte ganz schön Angst, aber ich genoss es einfach nur. Nach 15 Minuten mussten wir aussteigen. Wir hätten zwar noch weiter fahren können, aber hatten keine Zeit mehr. Wir liefen noch etwas in der Innenstadt rum, bis wir am Zentralcorps angekommen waren. Weil Samstag war, war natürlich auch hier Jugend. Doch niemand war da. Als wir klingelten und der Major (der Leiter des Corps/Gemeinde) uns öffnete, ließ er uns rein. Nach und nach kamen dann doch einige Jugendliche. Ich war aber über die Anzahl etwas enttäuscht. Es kamen außer uns nur 8 Jugendliche, was für ein Zentralcorps äußerst wenig ist. Doch trotzdem war es echt schön. Nach der Jugend mussten wir dann nach El Alto zurück fahren. Um 10 Uhr waren wir erschöpft wieder zu Hause. Nachdem Abendessen redeten wir noch einige Zeit, bis wir dann wirklich ins Bett gehen mussten.
Um 4 Uhr mussten wir wieder raus, weil um 6 Uhr unser Bus abfuhr. Wir frühstücken und machten uns fertig für die Reise. Mit dem Taxi ging es dann wieder in die Innenstadt. Um 6 Uhr kamen wir am Busbahnhof an. Dort hatten sich schon alle Jugendlichen der Heilsarmee versammelt. Die Division Cochabamba und El Alto, hatte zwei komplette Busse gemietet. Der Bus hatte fest eingeteilte Sitzplätze. Was dazu führte, dass ich neben einem der Jugendlichen aus meiner Gemeinde saß mit dem ich noch nie wirklich was zu tun hatte. Der Beginn der Fahrt bestand jedoch sowieso nur fast nur aus schlafen. Es ging noch einmal ein Stück höher, was mir aber nicht mehr so viel ausmachte. Kurz nach dem ich meine Augen schloss, weckte mich mein Sitznachbar. Neben uns war der Titicacasee aufgetaucht. Es war unglaublich auf dieser Höhe einen so riesigen See zu sehen. Es war eher wie das Meer, weil das Wasser bis zum Horizont ging. Am Grenzübergang angekommen, hieß es dann wieder unglaublich viele Formulare auszufüllen. Es war wieder super kompliziert und ich hatte nach 2 Minuten schon keine Lust mehr. Außerdem dauerte der gesamte Prozess fast 2 Stunden. Ich war froh als ich wieder im Bus saß. Für das Mittagessen hatten die Jugendlichen aus La Paz etwas vorbereitet. So hatten wir Hühnchen mit Reis. Es war echt lecker, nur etwas kompliziert zu essen in einem wackelnden Bus. Die Fahrt verging und schon bald hielten wir für das Abendessen. Ich aß in einem Restaurant für 1,20€ eine Riesen Portion Pommes mit Reis und ein Würstchen. Die Nacht die darauf folgte schlief ich viel besser. Zwar war es auch kalt, doch dieses Mal hatte ich meine Decke mitgenommen, was es besser machte. Ich schlief sogar einige Stunden am Stück. Am Morgen wachte ich recht fit wieder auf. Die restliche Zeit im Bus verbrachten wir wie schon davor mit Film gucken und schlafen. Da wir spät dran war und noch nich klar war ob wir pünktlich zum Mittagessen ankommen würde, hielten wir noch einmal an einem Restaurant. Da mir dort das Essen aber zu teuer war und ich auch nicht wirklich Hunger hatte, aß ich mit zwei Jungs aus meinem Corps Kekse und ein bisschen Brot zum Mittagessen. In Lima angekommen war unsere Reise jedoch noch nicht zu Ende. Mit einem anderen Bus ging die Reise weiter. Nach einer Stunde waren wir im Ort Ancon angekommen, ein kleinen Dorf direkt am Meer. Das Gelände auf dem der Kongress stand fand, gehört den Militär und haute mich um. Wir bezogen kleine Bungalows mit je 6 Personen. Von meinem Bungalow aus, waren es nur 10 Schritte bis ans Meer. Außerdem hat das Gelände einen riesigen privaten Strand, den nur die Heilsarmee nutzen durfte. Als wir ankamen, sagten mir schon alle dass David Bowles mich suchen würde. Ich fand ihn recht schnell. Noch müde von der Reise begann ich im ersten Moment gleich an mit ihm spanisch zu reden. Das war ganz schön lustig. Wir hatten genau noch 10 Minuten, um mit kompletter Uniform im ersten Gottesdienst zu stehen. Meine Haare sahen super schlimm aus. Aber das war mir egal, weil ich nicht noch später zum Gottesdienst kommen wollte. Schon der erste Gottesdienst war eine Riesen Party und steigerte meine Vorfreude auf die kommende Zeit. Auch wenn ich nach dem Gottesdienst bereits sehr müde war, blieb keine Zeit zum entspannen. Es ging gleich weiter mit Seminaren. Es blieb nicht einmal Zeit mich umzuziehen. Was mich etwas ärgerte war die Einteilung der Gruppen. Es hing nicht mal unbedingt damit zusammen, dass ich nur ein Mädchen aus Cochabamba in meiner Gruppe hatte, sondern viel eher die Einteilung der Altersgruppen. Es gab zwei Gruppen. Ein mal die Gruppe der 14-20 jährigen und dann noch de 21-35 jährigen. Ich fühlte mich sehr alt in meiner Gruppe und finde diese Einteilung auch etwas ungeschickt. Ein 14 jähriges ist komplett anders als ein 20 jähriges. Es war für beide Seiten einfach etwas blöd. Das Thema des senilstes war Heiligung ohne Limits und super interessant. Nach dem Seminar war dann auch endlich Zeit sich umzuziehen. Doch Zeit zu verschnaufen blieb nicht. Es ging gleich weiter mit dem Abendessen. Auch danach war keine Zeit zum ausruhen, sondern es gab noch eine Versammlung. Alle Abendveranstaltung waren im Programm bis 24 Uhr angesetzt. Ich dachte zu Beginn das wäre ein Scherz. Doch mit wurde schnell klar dass es keiner war. Bei der Predigt war ich nur noch müde und knickte zwischendurch immer wieder weg, auch wenn ich alles versuchte dagegen zu unternehmen gelange es mir nicht. Um halb eins war ich endlich auf meinem Zimmer und fiel erschöpft in mein Bett.








Montag, 18. Juli 2016

Funkstille

Seit gestern ist Mimi in Peru bei einem Jugendkongress der Heilsarmee.
Die Überquerung der Grenze hat gut geklappt. Die letzte Meldung von ihr war auch, dass es ihr trotz der extremen Höhe, in der sie sich befindet (ca. 5000 müNN), einigermaßen gut geht.
Jetzt herrscht eine Woche Funkstille, da sie kein Internet hat. Gebet willkommen, dass es ein super Kongress wird und Mimi mit ihren Leuten sicher wieder zurück kehrt.

Aufbruch nach Peru (Kongress)

Hier einige Fotos von den vergangenen Tagen. Mimi ist in Aufbruchstimmung, in Vorbereitung zum Kongress in Peru. Leider gab es nur eine fünfminütige Sprachnachricht als Zusammenfassung der letzten Tage, die ich hier nicht posten kann (bis jetzt, mal sehen, ob meine technischen Fähigkeiten noch erweitert werden können ;)). LG, Anni.






Trachtenanprobe für den Kongress

Ganz so überzeugt ist Mimi nicht von der Tracht ;)

Tracht und Uniform - alles Wichtige ist schon im Koffer

An der peruanischen Grenze

Dienstag, 12. Juli 2016

Tag 161

Heute ist es 161 Tage her, dass ich in Cochabamba gelandet bin. Heute habe ich Halbzeit. Die Zeit ist so unglaublich schnell vergangen und es macht mir echt Angst.
Wenn ich über die letzte Zeit nachdenke ist unglaublich viel passiert. Ich kam am 3 Februar am Flughafen an, ohne auch nur die kleinste Ahnung zu haben, was auf mich zukommen würde. Ich verzweifelte an meinen ersten Tagen und traute mich sogar nicht aus meinem Zimmer raus. Wenn ich mit meinen Eltern telefonierte, bestand die Hälfte der Zeit nur daraus zu weinen. Mit meinem Spanisch kam ich überhaupt nicht zurecht. Als mir meine Leutnatin das Gelände am ersten auf zeigte, verstand ich nicht mal 10%, aber sagte immer schon "Ja". Ich lebte mich immer besser ein. Mein Spanisch wurde besser, ich begann richtig zu arbeiten und fühlte mich immer wohler. Doch dann begann das nächste Problem. In Deutschland hatte mir die Bolivianische Botschaft gesagt, dass es kein Problem mit meinem Jahresvisum geben würde. Das lief aber anders. Der Prozess meines Visums dauerte ewig und war mit viel Kampf verbunden. Zwei Tage nach dem ich mein Visum hatte, wurde meine Leutnatin versetzt. Das führte dazu, dass ich viel mehr arbeiten musste und oft überfordert war. Obwohl wir eigentlich ausgemacht hatten, dass ich nicht oft alleine sein würde, nah es überhand. Bis ich mich aufraffte mit meiner Kapitänin darüber zu reden, verging sehr viele zeit. Doch nun bin ich sehr zufrieden. Und auch wenn die Arbeit wirklich nicht einfach ist, arbeite ich gerne im Heim.
In den 161 Tagen die ich nun hier bin habe ich sehr viel gelernt. Ich bin erwachsener geworden und dass nicht nur, weil ich nun einen eigenen Haushalt führen muss.
Dadurch dass ich nun in den meisten Situationen auf mich allein gestellt bin, keinen Papa mehr an meiner Seite habe der alles für mich macht, bin ich viel selbstständiger und selbstbewusster geworden. Ich bin gezwungen auf Menschen zu zugehen, was ich eigentlich echt nicht gerne mache. Auch wenn es mir immer noch schwer fällt, verlasse ich pünktlich das Heim, auch wenn ich noch viel mehr Arbeit sehe die eigentlich gemacht werden müsste. Ich habe auch viel gelernt geduldig mit Kindern zu sein. Die Kinder sind sehr langsam im verstehen und man muss einige Sachen 10 mal sagen. Es gibt Tage an denen ich mehr Geduld habe als an anderen, aber ich glaube das ist fast normal. Eine der schwersten Aufgaben für mich war es mich bei einem Kind zu entschuldigen. Ich hatte mich zu streng verhalten, was mir erst im Nachhinein auffiel. Für mich war es sehr schwierig auf dieses Mädchen zu zugehen und ihr zu sagen, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Das Mädchen war sehr verwirrt und konnte es nicht so recht verstehen, warum ich mich entschuldigte. Aber genau deswegen war mir das so wichtig. Ich will anders sein. Ich will den Kindern auf Augenhöhe begegnen und Schritt für Schritt von dem Thron herunter steigen, auf den ich mich die letzten Monate gesetzt habe.
Mein größtes Erfolgserlebnis, begann als meine schlimmste Überforderung. Eines der Mädchen trieb mich regelmäßig so sehr auf die Palme, dass ich sie sehr streng bestraft hat. Sie hörte auf keines meiner Worte. Während den Essen saßen wir zusammen und ich war jede Sekunde gestresst von ihr. Ich weiß nicht wann, aber die Beziehung zu ihr hat sich um 100 grad gewendet. Auch wenn ich kein Lieblingskind haben sollte, sie ist es. Ich höre ihr gerne zu und liebe sie sehr. Am Wochenende war sie auf dem Jugendsoldatencamp. Als wir uns heute morgen wieder sahen, haben wir uns beide sehr gefreut. Klar habe ich mich auch über die anderen Kinder gefreut. Aber über sie und ein anderes Kind besonders. Sie erzählte mir ganz ausführlich wie toll das Wochenende war, sagte mir aber auch wie sehr sie mich vermisst hätte. Ich habe keine Ahnung wie ich sie in 161 Tagen hier zurücklassen soll. Die Zeit vergeht so schnell und sie wird immer schneller vergehen. Auch wenn ich mich natürlich auf zu Hause freue, wird ein Teil meines Herzens hier in Cochabamba bleiben. Es geht nicht nur um dieses Kind, sondern über jedes einzelne. Heute Vormittag habe ich zum Beispiel mit den beiden größten geredet. Wir begannen darüber zu sprechen, dass ich ab Freitag 10 Tage nicht in Heim sein werde. Sie meinten zu mir, dass sie mich sehr vermissen werden. Wie soll dass nur werden, wenn ich für immer das Heim verlassen werde? Ich habe sehr Angst vor dem Moment, wenn ich dem Heim für immer, oder auf jeden Fall für sehr lange Zeit den Rücken kehren werde. Ich will aber auch gar nicht so viel daran denken, sondern lieber meine restliche Zeit genießen.
Was mir im Moment sehr zu schaffen macht, ist die Situation mit meinen "Freunden". Ich weiß nicht wirklich, was ich von meinen Freunden hier halten soll. Sie sagen mir oft, dass wir uns doch treffen sollten. Wie machen einen Ort und eine Zeit aus und ich bin pünktlich am Treffpunkt, doch sie kommen nicht. Es kommt auch keine Absage oder Entschuldigung. Ausserdem fehlen mir hier sehr meine Freunde aus Deutschland mit denen ich einfach über alles reden kann. Die mich kennen und mich verstehen. Solche Freunde fehlen mir hier sehr. Ich hoffe, dass es sich verbessern wird und ich am Ende auch hier Freunde habe auf die ich mich verlassen kann.

Seit heute Abend bin ich auch wieder ein Stück mehr Bolivianerin. Es war eine Probe auf 6 Uhr angesetzt. Aber aus einem blöden Grund (Ich suchte 30 Minuten meine Schlüssel, die dann in meiner Hosentasche waren) ging ich viel zu spät los. Doch statt direkt zum Bus zu gehen nah ich mir die Zeit noch kurz einkaufen zu gehen. Ich beeilte mich zwar, aber so schlimm fand ich es nicht. 30 Minuten kam ich zu spät. Ganz bolivianisch bin ich damit aber noch nicht, weil ich immer noch die erste aus meiner Gruppe war. Aber die zweite Sache, die mich etwas bolivianischer macht ist, dass ich seit heute einen traditionellen Tanz tanzen kann. Den Volkstanz aus Sucre. Ok es ist der einfachste von allen, ABER ich kann ihn.
Ich habe hier eine zweite Heimat gefunden und nicht nur die Kinder in mein Herz geschlossen. Ich bin Gott unglaublich dankbar für die Chance die ich bekommen habe. Es ist nicht einfach und auch jetzt gibt es noch Tage an denen ich am liebsten alles abbrechen würde, aber ich werde bleiben. Ich werde jeden weiteren Tag genießen und am Ende mit vielen tollen Erfahrungen aus diesem Jahr raus gehen.
Ich vermisse euch sehr. Aber 161 Tage müsst wir uns noch gedulden. Mein Weg ist hier noch nicht zu Ende:
Auf zu neuen Abenteuern!


10.+11. Juli 2016

[05:43, 12.7.2016] Mimi: Der Sonntag begann früh. Als ich um 8 Uhr ins Heim kam, waren schon viele fleißige Hände am arbeiten. Nach dem ich mit den Kinder gefrühstückt hatte, machte ich mich auch an die Arbeit. Die Frage war nur was ich machen könnte. Ich kann überhaupt nicht kochen und Zwiebeln fein zu schneiden ist auch nicht so meine Aufgabe. Also bekam ich die Strafarbeit. 100 gekochte Eier pellen. Es war eine Arbeit die über eine Stunde dauerte. Danach war es schon fast 11 Uhr und die ersten Leute kamen. Die Jugendlichen servierten das Essen und brachten die Bestellung in die Küche. Es war zwischendurch echt stressig und ich hatte nicht die ganze Zeit so sehr Spaß. Über den (Nach-)mittag kamen ziemlich viele Leute. Am Ende mussten wir sogar noch mal essen nach kaufen, weil wir nichts mehr hatten. Ich würde schätzen dass wir ungefähr 200 Portionen verkauft haben. Am Nachmittag waren dann die meisten Jugendlichen gegangen und es wurde wieder ein bisschen traurig. Mit den Jugendlichen die noch da waren, verstehe ich nicht so sehr gut. Sie sind nett und wir reden auch immer mal wieder, aber als gute Freunde würde ich uns nicht bezeichnen.
Am frühen Abend ging ich dann noch ein bisschen spazieren, um noch ein bisschen zu entspannen. Auch den Abend über ruhte ich mich nur noch aus und ging auch schon früh schlafen.

Am Montag morgen standen alle Kinder später auf. Das wusste ich allerdings nicht und so saß ich so lange rum bis die Kinder aufstanden. Doch es blieb ruhig. Ich setzte mich nach vorne und las deutsche Zeitung. Die Kapitänin kam auf mich zu und fragte mich ob ich müde sei. Ich war wirklich müde und sah anscheinend auch so aus. Sogar so müde, dass sie mir einen extra freien Tag geben wollte. Aber so müde fühlte ich mich dann doch nicht. Es war sowieso ruhig. Ich schrieb mein Tagebuch und koordinierte nur die Aufgaben der Kinder ein bisschen. Schon bald war Mittagessen und danach konnte ich ja sogar schon gehen. Am Nachmittag ging ich einkaufen und ging ein bisschen in einer anderen Gegend spazieren. Als ich zu Hause war, machte ich mir Abendessen. Zum ersten Mal frittierte ich Kartoffeln. Hier ist es Abt normal alles zu frittieren und ich wurde immer etwas komisch angeschaut als ich meinte dass wir nicht viel frittieren in Deutschland. Es hat echt gut geklappt und war auch echt lecker. Leider 😄...
Zum Essen hatte ich nicht mehr viel Zeit, weil ich zur Probe musste. Heute war Probe für die traditionellen Tänze aus Bolivien. Ich werde den Tanz aus Sucre tanzen, weil das der einfachste ist. Danach war noch kurz Dramaprobe. Heute hat es irgendwie nicht so gut geklappt wie sonst. Aber morgen habe ich noch eine letzte Chance bei der Probe.
Zu Hause bastelte ich an meinem neuen Tagebuch weiter. Ich merkte überhaupt nicht wie die Zeit verging, sodass es recht spät wurde
Aus den Kartoffeln wurden Pommes gemacht, für ein Traditionelles Gericht aus Cochabamba. Es nennt sich Piqué und besteht aus Pommes mit einer Soße aus Fleisch und Sojasauce. Das andere Gericht was wir verkauften, war Schweinefleisch mit Mais, Karotten und Kartoffeln.






8.+9. Juli 2016

Der Freitag lief etwa anders als erwartet. Sechs Kinder fuhren am Morgen auf ein Jugendsoldaten Wochenende. Eigentlich hatte der Kapitän mich gefragt ob ich auch mit fahren wolle, aber ich hatte mich dagegen entschieden. Unteranderem auch, weil ich am Freitag einen Ausflug machen wollte.
Ich ließ den Tag ruhig beginnen. Als ich mir mein Frühstück kaufen wollte lief allerdings etwas schief. Es gab keine Brötchen mehr und so gab es nur Rührei zum Frühstück. Weil ich danach noch nicht wirklich satt war, machte ich mir dazu noch Popcorn. Ich hätte sonst wirklich nichts im Haus gehabt. Um 12 Uhr ging ich auf dem großen Markt, um dort Obst zu kaufen. Aus dem Obst wurden dann ca. 15 neue Filme und eine Hose. Insgesamt habe ich ganze 7€ bezahlt. Ich weiß ich sollte im weiteren Monat etwas sparen 😄. Dann ging ich noch in den Supermarkt, um ein paar Grundnahrungsmittel einzukaufen. Zu Hause angekommen, hatte ich echt Hunger und holte mir deswegen mal wieder Hühnchen. Den Rest des Tages ließ ich es dann ruhig an gehen. Dadurch dass keine Lobpreisprobe war, ging ich etwas zu den Kindern. Es waren nur noch 10 Kinder da. Dadurch war es echt entspannt und ich war sehr gerne bei ihnen. Zu Hause angekommen fiel ich einfach nur noch müde in mein Bett.

Der Samstag begann entspannt, ohne die Kapitäne. Diese mussten einen Großeinkauf auf dem Markt machen. Warum das allerdings um 5 Uhr morgens sein musste, weiß ich nicht. Am Vormittag wurde dann noch ein Kind von seiner Mutter abgeholt. Weil natürlich trotzdem das Heim geputzt werden musste, machten 9 Kinder die Arbeit von 20. Es dauerte zwar etwas, war aber recht entspannt. Ich half sowohl den Kindern etwas, als auch der Köchin. Am Nachmittag kamen dann die Jugendlichen, um alles für morgen vorzubereiten. Ihr müsst wissen wir verkaufen morgen essen, um Geld zu sammeln. Also machten wir uns an die Arbeit um unglaublich viele Kartoffeln zu schälen. Wir schälten zu fünft, vier Stunden Kartoffeln. Mein Hände waren einfach nur tot danach. Die anderen bereiteten andere Sachen vor. Um kurz vor 7 Uhr, gingen wir zu dem Konzert im Zentral Corps. Es gab vor allem viel Brass Musik und natürlich Tamburin. Aber auch einfache Lied Beiträge waren dabei. Es war echt schön und ich habe die Musik echt genossen. Was mich aber wieder mal sehr gestört hat, waren die Menschen die die ganze Zeit lautstark quatschen mussten. Ich habe kein Problem wenn man mal kurz leise was sagt. Aber es war ungelogen durchgehend ein Lärmpegel.
Nach dem Konzert ging es nach Hause, wo ich gleich ins Bett ging. Schon im Konzert wäre ich beinahe eingeschlafen.






6. Juli 2016

Ich wachte schon um 6:30 Uhr auf. Dadurch war ich ein mal pünktlich zur Arbeit. Aber eigentlich wurde ich noch nicht richtig gebraucht. Ich schickte die Kinder zum putzen und versuchte ein paar Streitereien zu klären.
Nach dem Frühstück mussten die Kinder ein bisschen das ein mal eins lernen. Bald kam überraschend Besuch. Eine Jugendgruppe von einer anderen Gemeinde war gekommen. Sie spielten mit den Kindern einige Spiele und es gab eine kurze Andacht. Am Ende hatten die Jugendlichen noch Kekse für die Kinder mitgebracht, die wir zusammen aßen. Danach gingen die Jugendlichen wieder. Schon bald war Zeit für das Mittagessen. Und auch wenn noch niemand wirklich Hunger hatte, mussten wir essen.
Ich fragte die Köchin ob sie mir die Haare machen könne. Die Tamburinleiterin hatte genau Vorstellungen für den Abend gehabt, die ich allein nie hätte umsetzen können. So war ich sehr froh über die Hilfe der Köchin. Es ist so schön geworden und ich will meine Haare am liebsten nie wieder auf machen. Um 2 Uhr brachte ich die Kinder zu Ferienschule. Als ich wieder zu Hause war richtete ich bereits einige Sachen für den Abend. Mit den Kindern die im Heim geblieben waren, schaute ich dann Fußball. Auch wenn nicht alle das so toll fanden, fieberten die meisten mit mir mit. Und die die keinen Bock hatten haben es jetzt auch überstanden.
Ich beeilte mich um zur Schule zu kommen, weil das Spiel nur ganz knapp vor Schulende abgepfiffen wurde. Auch auf dem Rückweg mussten wir uns wieder recht beeilen, da heute wieder Zentraler Gottesdienst war. Die Kinder mussten sich zu Hause dann ganz schön beeilen und ich noch ein bisschen mehr. Ich rastete fast aus, als ich erst meinen Kameradeckel und dann meine Brosche suchte. Meine Brosche habe ich dann zum Glück gefunden. Meine Wohnung sag danach einfach so schlimm aus. Pünktlich war ich unten, was aber mal wieder nicht nötig gewesen wäre. Ich stand unter ziemlichem Druck, weil ich um 6:15 Uhr im Zentrum sein musste. Wenn wir pünktlich losgefahren wären, wäre das auch kein Problem gewesen. Sin wir aber nicht. Und so war ich erst um 6:40 Uhr im Saal. Die Leiterin war darüber nicht sehr begeistert, aber ich war nicht die Letzte. Die Nervosität stieg. Vor allem weil wir nicht mehr üben konnten, was aber nötig gewesen wäre. Schon nach dem ersten Lied stellten wir uns auf. Ich vorne dran. Ich verpasste den Einsatz nicht. Doch es gab ein viel größeres Problem. Es gab keinen Platz. Statt in zwei Reihen zu stehen, standen wir unten in drei Reihen. Sonst hat es echt Spaß gemacht und ich würde auch sofort wieder mitmachen. Aber nun zum Gottesdienst:
Dies war nicht einfach ein normaler zentral Gottesdienst, sondern ein Gottesdienst wo alle neuen Mitglieder der Division eingereiht wurden. In vier Bereichen wurden neue Mitglieder eingereiht. Frauenkreis Mitglieder, Jugendsoldaten (Kinder die Mitglieder der Heilsarmee sind), Rekruten (Volles Mitglied in der Probe Zeit) und dann schließlich die Soldaten (Mitglieder der Heilsarmee). Zuerst wurden die neuen Mitglieder für den Frauenkreis nach vorne gerufen. Insgesamt 10 Frauen mittleren Alters. Sie bekamen eine Kerze, die sie als Symbol an einer Hauptkerze anzündeten. Danach kamen die Jugendsoldaten. 44 neue Jugendsoldaten!!! Ich konnte es nicht glauben. Auch drei Kinder aus dem Heim wurden Jugendsoldaten. Es war schön diese ganzen Kinder zu sehen, die ihr Leben Jesus geben wollen. Danach kamen die Soldaten. Ich weiß nicht mehr genau wie viele neue Soldaten es waren, aber es waren viele. Was vor allem auffällig war, dass die meisten um die 16 Jahre alt gewesen sind. Auch ein Kind aus dem ein wurde heute Soldatin. Ich hatte ihr eine Bluse von mir geliehen, weil sie selbst keine passende hat. Das war ein sehr bewegender Moment für mich, weil ich mich an meine Einreihung it 1 1/2 Jahren erinnerte. Es war auch sehr bewegend, zu sehen wie viele neue Soldaten es hier gibt. Am Ende kamen noch die Rekruten. Dies waren zwar nicht viele, aber unter ihnen war auch ein Junge mit einer geistigen Behinderung. Jetzt könnte man sich fragen, ob dieser Junge allein diese Entscheidung getroffen hat. Aber ich bin mir sicher, dass er es hat. Er brennt für Jesus und es hat so Spaß gemacht ihm zuzusehen, wie er Gott lobte.
Am Ende der Predigt, war ich sehr bewegt von all dem. Ich spürte die Präsenzdes heiligen Geistes so stark, wie erst ein einziges Mal zuvor. Ich kann nicht beschrieben wie, aber es war ein zittern, welches meinen ganzen Körper einnahm. Gott ist gut und immer an meiner Seite! Das ist so schön zu wissen. Auch noch nach dem Gottesdienst fühlte ich mich stärker als davor. Ich kann es echt schlecht beschreien, aber Gott Arbeiter an mir. Ich weiß dass er mich hier her geschickt hat und ich bin ihm so unglaublich dankbar dafür. Ich verabschiedete mich nur noch schnell von einigen Leuten und dann ging es auch schon mit dem Auto nach Hause. Im Auto herrschte eine ausgelassene Stimmung, die ich auch echt schön fand.
Zu Hause angekommen gab es dann nur noch Abendessen. Auch wenn ich meine Wohnung hätte noch aufräumen müssen, konnte ich nur noch glücklich in mein Bett fallen.
GOTT IST GUT!













5.+6. Juli 2016

Ich dachte es wird ruhiger in den Ferien. Falsch gedacht. Die Kapitänin hat nun beschlossen, dass das Frühstück in den Ferien eine halbe Stunde früher sein wird. Ich kann das nicht wirklich verstehen, muss mich aber natürlich daran halten. Heute allerdings war es dafür schon zu spät. Auch der Vormittag lief eigentlich recht normal ab. Die Kinder mussten lesen üben oder weiter Stricken für die Schule. Eigentlich war geplant dass der CS noch einmal kommen sollte, aber er kam nicht. Mir war das ganz recht.
Nach dem Mittagessen hieß es, dass jetzt Schule wäre. Schule in den Ferien? Natürlich war nicht die richtige Schule gemeint, sondern ein Ferienkurs. Ich brachte die Kinder dort hin und war froh, dass für einige  Stunden nur die kleinsten im Heim seinen würden. Weil diese sowieso nur hinten spielten hatte ich nicht viel zu tun. Die Zeit verging sehr schnell und schon bald war es Zeit die Kinder wieder abzuholen. Im Gebäude des Institutes wartete ich auf die Kinder. Es st ein Institut wo die Kinder Mathe lernen können und kommt mir sehr professionell vor. Auch dort gibt es freiwillige aus verschiedenen Länder, mit denen mich die Kinder natürlich sofort verkuppeln wollten😒😂.
Zu Hause half ich noch einen der Mädchen das Abendessen vorzubereiten und ging dann nach Hause.
Schon bald ging ich zum Gottesdienst. Schön war es, dass die Kinder gute super laut sangen, was eine besondere Atmosphäre schaffte. Es ist immer schön zum merken wie die Kinder Gott loben.
Als ich wieder zu Hause war, schlief ich schon bald auf meinem Sofa ein.

Am nächsten Tag konnte ich ausschlafen. Aber dadurch dass ich so früh am Abend davor eingeschlafen war, schlief ich gar nicht so lang. Zum Frühstück machte ich mir den restlichen Salat. Außerdem musste ich noch ein Formular ausfüllen, für den Jugendkongress. Das war mit meinem Handy echt schwierig. Im Heim war es dann auch ruhig. Da am heutigen Tag keine Schule war, durften die Kinder eine Stunde nach dem Mittagessen, Fernsehen schauen.
Als die Psychologin kam, fragte sie mich ob ich Lust hätte mit den Kindern und ihr in die Bibliothek zu kommen. Also machten wir uns auf in die Bibliothek. Die Bibliothek hier, ist etwas anders als in Deutschland. Die Kinder können Vorort ein Buch lesen und wenn sie das getan habe, dürfen sie ein Spiel spielen. Ich glaube nicht dass man Bücher auch ausleihen kann. Ich spielte mit einem Kind Memory und Domino. Kurz vor 18:30 Uhr schaute ich auf meine Uhr und erschrak. Um 19 Uhr musste ich im zentral Corps sein, für die Generalprobe. Wir beeilten uns nach Hause zu kommen. Zu Hause rannte ich in meine Wohnung, schnappte mir meine Sachen und rannte zum Bus. Naja die Zeit mit einen Tee zu machen hatte ich davor doch noch. Zum Glück kam nach nicht all zu langer Zeit mein Bus. Kurz nach 7 Uhr war ich da. Doch wieder einmal hatte ich mich umsonst beeilt. Alle kamen mindestens eine halbe Stunde zu spät. Dadurch dass wir so spät abfingen, verzögerte sich alles andere auch. Wir probten nur kurz und besprachen danach noch die Outfits für morgen. Ich habe keine Ahnung wie ich diesen Spezial Dutt hinbekommen soll. Danach wäre eigentlich um 8 Uhr die Drama Probe gewesen. Doch diese begann erst um kurz nach 9 Uhr. Die Dramaprobe macht mir immer am meisten Spaß. Die Zeit verging und schon bald war es 10 Uhr. Ich wurde zum Glück noch zum Bus gebracht, weil Zeit Gegend um diese Uhrzeit sehr gefährlich ist. Im Bus fühlte ich mich dann sehr komisch, weil mich zwei Männer aus der letzten Reihe komisch anschauten. Ich betete, dass mir nichts passieren würde. Zum Glück stiegen sie nicht mit mir aus und ich kam gut im Heim an. Die Tür war auch noch offen, sodass ich nicht klingeln brauchte. Erschöpft setzte ich mich auf mein Sofa und aß nur noch mein Abendessen.

Die Kapitänin hilft den Kindern beim Stricken.  
Das Barbiememory war echt nicht mein Fall. Aber ich meine hallo die sehen komplett gleich aus!!!!! Die Kinder haben mich besiegt. 

Meine Utensilien für morgen. Mein Tamburin und ein goldenes Band für meine Schulter. Es fehlt aber noch meine Heilsarmeefahnen 

Anweisungen für morgen. An diese ist sich strikt zu halten!!!

Montag, 4. Juli 2016

4. Juli 2016

Weil seit heute Ferien sind, dacht ich ich kann etwas später raus gehen. Ich sollte weniger denken. Als ich 10 Minuten später raus kam, wurde ich schon gesucht. Zum Glück war es nicht so wichtig gewesen. Die Kinder frühstücken und die Kapitäne verließen das Heim. Nach dem Frühstück kam die Lehren der beiden kleinsten um auch in den Ferien mit Ihnen lesen zu lernen. Einige Kinder wuselten ganz aufgeregt im Heim herum. Besuch hatte sich angekündigt. Wer genau das wollten sie mir nicht sagen. Ich konnte es mir aber denken, weil der Chefsekretär der Heilsarmee im Moment in der Stadt ist (vielleicht ist es auch der TC, keine Ahnung). Das Heim wurde hergerichtet und alles wurde geputzt. Dieses herrichten macht mich immer etwas sauer, weil sie damit eine Fassade aufbauen, die noch dazu bröckelt. Als es Zeit zum Mittagessen war, kam der CS zusammen mit den DOs. Sie sagten den Kindern hallo, ich wurde kurz als die Tochter vom DO aus Deutschland Zentral vorgestellt und dann ging die Gruppe auch schon nach Hause zu den Kapitänen essen. Nach dem Essen blieb ich mich etwas länger als an einem gewöhnlichen Montag, aber verschwand dann doch irgendwann. Der Nachmittag war ruhig. Ich ging noch ein paar Dinge einkaufen, um nicht Nudeln und Tomatensoße essen zu müssen. Ich hatte aber gar keine zeit mehr zum Abendessen, als ich nach Hause kam. Ich musste mal wieder zu einer Probe. Als ich ankam, war ich verwirrt niemand war da. Ich schaute auf mein Handy, ob ich mich verlesen hatte, aber alles stimmte. Ich ging nach hinten, um zu sehn ob sie vielleicht schon dort seien. Ja sie waren da, aber nicht die Gruppe die ich vermutet hatte. Ich dachte wir hätten Drama Probe, aber dort standen die Tamburinspieler. War die Tamburinprobe nicht auf morgen verschoben worden? Ich schaute noch mal auf mein Handy und erschrak. Ich hatte mich verlesen. Die Probe war für heute angesetzt. Ohoh! Meine Tamburinleiterin kann echt manchmal sehr unfreundlich sein und ich hatte richtig Angst, dass sie mich anmachen würde. Mit einem Schuldbewussten Gesicht ging ich auf sie zu und meinte, dass ich es falsch verstanden hätte. Für sie war es kein Problem. Sie drückte mir ein anderes Tamburin in die Hand und so konnte ich mit diesem spiele. Heute haben wir den Rest vom Marsch gelernt. Ich finde das Ende so komisch. Wenn wir mit Heilsarmeefahnen wedeln und hinter uns Tücher in blau, gelb und rot geschwungen werden. Ich musste mir echt das Lachen manchmal echt verkneifen.
Danach war wirklich noch Drama Probe. Diese ging zwar ewig, aber hat unglaublich Spaß gemacht. Ich wurde am Ende sogar gelobt, dass ich sehr gut war.
Als ich zu Hause ankam, war es schon fast 10 Uhr. Ich aß noch eine Kleinigkeit und ging bald schlafen.

3. Juli 2016

Ich war voller Vorfreude auf den heutigen Tag. Sogar soviel, dass ich früher aufwachte als ich musste. Ein Marsch ist immer etwas besonderes und macht mir super Spaß.
Ich bügelte meine Uniform und machte meine Haare, um dann ein bisschen später als sonst im Heim zu stehen. Dort langen auf einem Tisch alle Tamburine und daneben das Papier. Ich und eines der Mädchen beklebten die Tamburine. Nach dem Frühstück ging es dann auch schon los ins Zentralcorps. Wir übten noch einige (Tamburin-)Figuren und ich merkte, dass ich nichts mehr konnte, außer zwei Figuren. Das könnte lustig werden, dachte ich mir.
Als wir ankamen, war erstmal ein Gottesdienst. Der Monat Juli, ist der Heilsarmee Monat, weil sie in diesem Jahr gegründet wurde. Dafür gab es heute den besonderen Gottesdienst und auch den Marsch. Nach dem das letzte Lied gesungen war, gingen wir alle auf die Straße, um uns zum marschieren aufzustellen. Erst der DO, dann die Brassband und  dann die Tamburine. Ich weiß nicht wie, aber auf einmal stand ich in der ersten Reihe. Mit rutschte das Herz in die Strumpfhose, als ich sah welche Figuren ran kommen würden. Es waren zwar die gleichen wie an Ostern, aber ich wusste genau von einer wie sie geht. 1 von 12 und das in der ersten Reihe. Zum Glück stand dann noch die Leiterin vorne, wo ich anschauen konnte. Am Anfang ging es ganz schön in die Hose, aber nach und nach ging es. Nach der Hälfte der Stecke dachte ich der Marsch wäre vorbei, doch es ging wieder zurück zum zentralcorps. Dort angekommen fühlten sich meine Füße wieder mega taub an. Zu Hause hieß es dann nur noch raus aus den hohen Schuhen und rein in die bequemen Klamotten. Weil das Mittagessen sehr spät fertig war, musste ich mich danach ganz schön beeilen. Es ging wieder ins Zentralcorps für eine Probe. Als ich ankam war alles Abhetzen umsonst gewesen, ich war sogar zu früh da und alle anderen kamen zu spät. In der Probe haben wir echt viel gelacht und so hatte es gleich 10 mal soviel Spaß gemacht.
Als ich nach Hause kam, war ich verzweifelt. Ich hatte nichts mehr zum Abendessen. Da einzigste was mir geblieben wäre, wären Nudeln und Tomatensoße gewesen. Das hatte ich aber schon gestern gegessen. De Geschäfte hätten zwar auf gehabt, aber ich war zu faul. Als ich den Puderzucker auf meinem Tisch stehen sah, kam mir eine brillante Idee. Ich schaute schnell nach einem Rezept für Pfannkuchen. Ich suchte mir ein Rezept ohne Eier raus und begann. Naja das ergebe war vielleicht Optisch nicht schön und hat auch nicht so super geschmeckt, aber es war mal was anderes 😄.
Als ich um 19:30 Uhr runter kam war niemand da. Es war noch nicht mal das Tor offen. Ich ging noch mal nach Hause. Aber selbst als ich zurück kam, war noch niemand da. Irgendwann kam dann doch der Kapitän, der den Saal aufschloss. Aber selbst um 20 Uhr, war noch niemand anderes da außer die Kinder. Der Gottesdienst war so echt ein bisschen traurig. Selbst wenn nach dem ersten Lied noch 5 Leute kamen. Ich war froh dass ich danach einfach in mein Zimmer gehen konnte, ohne mich dann noch um die Kinder kümmern zu müssen.

Meine Pfannkuchen

Tamburine bekleben






Die haben die Kinder wirklich als William und Catherine Booth verkleidet!