Mittwoch, 30. November 2016

Reise Tag 9

Dienstag
Ich konnte an diesem Morgen mal wieder richtig ausschlafen. Um 10 Uhr holten uns die Leutnante ab, um uns die Stadt etwas zu zeigen. Zuerst fuhren wir in die Gemeinde der beiden und sie zeigten uns die Einrichtung. Dann fuhren wir an einen ganz spannenden Ort. Am Rand von Sucre, wurden während Abbauarbeiten von Gestein, Spuren von Dinosauriern gefunden. Diese gingen wir uns abschauen. Es war krass wie riesig die Dinosaurier gewesen waren. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass die Dinger hier wirklich lang gelaufen sind. Weil die Führung in englisch war, übersetzte ich kurzerhand von englisch auf deutsch.
Nach dem Mittagessen ging es noch in ein Schloss etwas außerhalb von Sucre. Es war Wunderschön und hatte eine einzigartige Architektur. Diese Führung war wieder in spanisch. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch ein Maisgetränk in einem kleinen Dorf trinken. Ich kannte das so ähnlich schon, aber für die beiden Männer aus Deutschland war es natürlich etwas Neues.
Am Ende des Tages war mein Kopf einfach nur fertig. Drei Sprachen beherrschten meine Gedanken. Ich ruhte mich am Abend einfach aus und genoss es, dass es hier im Hotel WLAN gibt.

Reise Tag 8

Montag morgen nach dem Frühstück ging es zum Busbahnhof und danach zurück nach Sucre. Am Anfang saßen nur wir uns zwei andere Männer und wir im Bus. Das machte mir etwas Angst. Hier in Bolivien kann man nie sicher sein, was der Busfahrer für ein Mensch ist und nicht durch eine Entführung mehr Geld zu bekommen. Das klingt vielleicht etwas überängstlich, aber sowas passiert hier wirklich und ich wurde schon oft davor gewarnt. Aber der Bus hatte noch eine zweite Station, wo auch Leute einstiegen. Dort stiegen so viele Leute ein, dass der Bus am Ende voll war. Angekommen in Sucre holten uns zwei Leutnante (junge Pastoren) ab, die uns dann zum Hotel brachten. An der Rezeption bekamen wir einen Stadtplan von der Innenstadt. So konnten wir uns alleine auf den Weg in die Innenstadt machen. Die Innenstadt von Sucre wurde zu Weltkulturerbe ernannt, weil die Innenstadt nur aus weißen Häusern besteht, die alle aus der Kolonialzeit stammen. Wir schauten uns erstmal ein bisschen um und gingen danach in zwei Musen. Gerade das zweite Museum fand ich sehr interessant. Es war eine Gemälde Galerie wo Bilder von einheimischen Künstlern hingen. Das besondere war, dass viele Bilder ohne Glas verdeckt waren. So konnte man die Technik des Malers viel besser erkennen. Wer es noch nicht wusste ich liebe Malerei. Danach war es schon recht spät und wir gingen ins Hotel.

Dienstag, 29. November 2016

Reise Tag 7

Sonntag. Schon lange hatte ich mich gefreut wieder mal in einen Gottesdienst zu gehen. Ich Cochabamba habe ich fast jeden zweiten Tag Gottesdienst und das vermisse ich sehr. Um 10 Uhr waren wir bei der Gemeinde angekommen ist. Gestern hatten wir schon erfahren, dass es ein normaler Gottesdienst werden wird, sondern ein Gottesdienst im Park werden würde. Es haben in ganz Bolivien diese Woche die Sommerferien begonnen. Als Belohnung ging die Gemeinde mit allen Kindern in einen Park, ähnlich wie das FEZ in Berlin. Mit der gesamten Gemeinde fuhren wir dort hin. Erstmal war für die Kinder etwas Zeit zum Spielen. Lustig war, dass auch eine andere Offizierin kam. Die ganze Zeit dachte ich, dass ich sie irgendwoher kenne. Dann fiel es mir ein, ich hatte sie schon beim Jugendkongress in Peru getroffen. Sie war damals die Leiterin in meiner Bibelarbeitsgruppe. Ich sprach sie drauf an und auch sie erinnerte sich noch an mich. Wir redeten echt nett und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Bald begann der Gottesdienst an einem Pavillon im Park. Wir sangen ein paar Lieder und es machte mir einfach so viel Spaß. Dann kam es zur Zeugniszeit. Der Offizier fragte mich, ob ich ein Zeugnis geben könnte. Noch vor zwei Monaten hätte ich ganz verängstigt nein gesagt. Aber seit einiger Zeit, ist mein Spanisch dafür gut genug. Also gab ich spontan ein Zeugnis. Es klappte erstaunlich gut, auch wenn mein Spanisch noch nicht perfekt ist. Auch die Predigt die darauf folgte gefiel ne sehr gut. Diese war vor allem für Kinder gestaltet, sprach aber auch mich sehr an. Am Ende wurden alle Kinder los geschickt, um im Park Heilsarmeemagazine zu verteilen. Nach dem Gottesdienst unterhielt ich mich noch etwas mit der Majorin, aber auch mit den Offizieren von der Gemeinde. Es war sehr interessant mehr über Potosi und die Arbeit hier zu hören. Danach gab es Mittagessen. Es war super lecker. Das allererste Mal in meiner Zeit haben wir gegrillt. Dazu gab es Reis mit Käse, Kartoffeln und Salat. Es war echt richtig lecker. Um den Kindern eine Freude zu machen, hatten die Offiziere danach noch für drei Stunden einen Sportplatz gemietet. Die Kinder die dort zur Heilsarmee gehen, sind teilweise sehr arm. So war das eine große Freude und etwas was sie sich so niemals leisten hätten können. Ich unterhielt mich lange mit der Offizierin. Sie erzählte mir von einigen Kindern, die eine Stunde zur Heilsarmee alleine gelaufen kommen, nur um ein Mittagessen zu bekommen. Mich schockierte es sehr. Wir sind so reich in Deutschland und wissen es noch nicht mal.
Am frühen Abend schauen wir uns noch ein bisschen die Innenstadt an. Diese ist aus der Kolonialzeit und recht schön. Im Hotel hieß es dann wieder Sachen packen, am nächsten Tag sollte die Reise weiter gehen.






Montag, 28. November 2016

Reise Tag 7

Schon früh am Morgen ging es zum Flughafen. Wir verabschiedeten uns noch von der Majorin und dem Major und dann hieß es auch schon bald ins Flugzeug steigen. Fast eine Stunde flogen wir und ich war froh, dass dieser Flug besser war als der erste. Es ging nach Sucre. Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen war ich sehr erstaunt wie die Luft war. Seit 4 Monaten war ich jetzt nicht mehr so weit unten wie Sucre liegt. Die Luft hatte viel mehr Sauerstoff und war sehr angenehm zu ahmten. Wir blieben aber nicht lange dort. Mit dem Bus ging es weiter nach Potosi, die höchste Stadt Boliviens. Ich hatte etwas Angst vor der Busfahrt, weil ich nicht wusste was auf mich zukommen würde. Außerdem hatte ich sehr Angst, dass wir allein im Bus sitzen würde und so die Chance beständen hätte von einer Entführung. Zum Glück war der Bus aber komplett voll. Nach drei Stunden waren wir da. Potosi 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Ich hatte überhaupt keine Probleme, aber einer der Männer. Von Busbahnhof holte uns ein Offizier ab und wir fuhren zum Hotel. Nachdem wir uns eine weile ausgeruht hatten, gingen wir mit dem Offizier nach Hause. Auch mir machte die Höhe zu schaffen und ich war deshalb etwas fertig. Auch macht mir jetzt schon zu schaffe, dass es bald nach Hause nach Deutschland geht. Natürlich freue ich mich sehr auf euch, aber es macht mir auch richtig Angst. Zum Glück lenkte mich der Abend etwas ab. Bei der Offiziersfamilie zu Hause tranken wir Kaffee und redeten viel. Das Eis war gebrochen, als ich erwähnte dass ich Tochter von Offizieren bin. Wir redeten viel über die Probleme in der Heilsarmee. Außerdem redeten wir natürlich auch viel über die Arbeit der Heilsarmee hier in Potosi. Potosi hat eine große Mine, die sehr gefährlich ist. Jede Sekunde könnte der ganze Berg zusammenbrechen, weil es schon so viele Stollen gibt. Doch alle müssen trotzdem dort rein uns arbeiten, das ist die einzige Möglichkeit hier in der Stadt. Alle Menschen sind "dazu bestimmt" eines Tages in der Mine zu arbeiten. Fast täglich stirbt in dieser Mine ein Mensch und viele erkranken durch die schlechten Arbeitsbedingungen. Es ist eine sehr traurige Situation. Viele Frauen sind Witwen und bleiben allein mit ihren 8 Kindern. Dadurch gibt es sogar Kinder die schon im Bergwerk arbeiten müssen. In dieser Situation ist die Heilsarmee ein Licht. Ich bin sehr beeindruckt von der Arbeit die die Heilsarmee hier tut. Auch die Offiziere (Pastoren) waren mir gleich sympathisch. Es fehlt so viel in dieser Gemeinde, aber mit dem was sie haben machen Sie eine großartige Arbeit. Was zum Beispiel auch fehlt ist ein Wassertank. In ganz Bolivien herrscht Wasserknappheit. Es gibt pro Tag nur für wenige Stunden Wasser, wenn überhaupt. Leute die keinen Wassertank haben, stehen oft ohne Wasser da. Sie können kein Wasser speichern und sind drauf angewiesen, die, dass die Stadt die ganze Zeit Wasser liefert. Weil der eine Mann der mit mir reist, helfen wollte gingen wir kurzerhand in die Stadt und kauften einen Wassertank. Die Offiziere waren überglücklich. Gerade für die Gemeinde und die gesamten Kinderprogramme war es fast immer ein Problem, dass es kein Wasser gab. Das sollte nun besser werden. Wir transportierten den Tank im oder besser gesagt auf dem Taxi zu der Gemeinde. Das war wieder ziemlich Bolivianisch und in Deutschland so sicherlich nicht erlaubt. Danach gingen wir gleich ins Hotel und ich fiel erschöpft in mein Bett.

Reise Tag 6

Der letzte Tag in La Paz stand an. Nach dem wir uns morgens etwas länger als sonst ausruhten, ging es in ein Kloster. In dem dazugehörigen Museum ging es aber nicht nur um das Kloster, sondern auch um die Geschichte La Pazs. Die Stadt war früher in zwei Teile geteilt. Der Teil für die Ureinwohner und der Teil für die Spanier, die Südamerika erobert hatten. Die Führerin erzählte uns über die sehr grausamen weisen der Spanier und wie sie die Ureinwohner unterdrückten. Es ist sehr schlimm, was damals passiert ist. Die Ureinwohner waren wie Sklaven der Spanier und viele wurden auch getötet. Bis hoch in den Glockenturm konnten wir gehen. Von dort aus hätte man einen schönen Blick über die Stadt. Eigentlich wollten wir danach noch in ein anderes Museum gehen. Doch als wir ankamen, machten alle Musen gerade zu. Mittagspause! Deswegen gingen wir erstmal Mittagessen. Wir bekamen ein vier Gänge Menü, für etwas mehr als 2€. Als der Major mir sagte, dass das sogar noch teuer war konnte ich mal wieder nur stauen. La Paz ist was essengehen angeht, fast noch billiger als Cochabamba. Nach dem Essen gingen wir etwas in die Innenstadt. La Paz ist die Hauptstadt der Regierung. Deswegen konnten wir uns an einem Platz alle Regierungsgebäude ansehen. Es war krass zu sehen, wie die Spanne zwischen Arm und reich ist. Auf der einen Seite die prächtigen Regierungsgebäude und eine Straße weiter, kaputte Häuser. Als wir auf dem Platz standen, ertönte auf einmal die Nationalhymne. Alle Fußgänger und auch alle Autos blieben stehen. Das macht man so! Nach dem die letzte Note gespielt war, ging alles den gewohnten Gang weiter. Auf der Straße trafen wir, wie konnte es auch anders sein, eine Gruppe deutscher Touristen. Ich frag mich echt woher die alle kommen. Bolivien ist meiner Meinung nach, kein sehr bekanntes Land in Deutschland.
Eigentlich wollten wir ja am Nachmittag noch in die Museen gehen, aber es kam was dazwischen. Der Divisionsoffizier (Chef von einem Bereich) hatte uns eingeladen, ein paar Gemeinden sich anzuschauen. Wir schauten uns zwei kinderzentren an. Pro Tag kommen 400 Kinder in das erste der beiden Zentren. Ich war sehr beeindruckt von der Arbeit der Heilsarmee dort. Auch in das zweite Zentrum kommen 200 Kinder pro Tag. Somit hat die Heilsarmee dort in nur zwei Gemeinden 600 Kinder. Es ist unglaublich und so schön zu sehen. Eigentlich sollte es noch in eine dritte Einrichtung gehen, doch die komplette Stadt war zu. Ich hatte die letzten Tage schon bemerkt, dass der Verkehr hier sehr verrückt ist aber da überstieg alles. Es war nirgendwo ein durchkommen. Für eine Strecke von 15 Minuten, brauchten wir am Ende fast 2 Stunden. Deswegen entschieden wir uns sofort ins Hotel zu fahren.
Am Abend packte ich dann meine Sachen und ging früh schlafen.







Das Regierungsgebäude

Reise Tag 4

Am Mittwochmorgen ging es los zum Titicacasee. Ein großes Abenteuer stand an. Um 7:30 kam der Bus um uns abzuholen. Wir hatten einen eigenen Touristenführer, der nur uns rumführte. Auch die Majore waren wieder dabei. Nach fünf Stunden Autofahrt und einer kurzen Schiffsfahrt, kamen wir an die Copacabana. Nein, nicht die Copacabana von Brasilien. Auch Bolivien hat ihre Copacabana und das ist sogar die "Real" Copacabana. Die Brasilianer haben es nur abgeschaut (das ist die Wahrheit!). Mit Blick aufs Wasser aßen wir Mittagessen. Es war unglaublich schön. Der Plan war nicht an der Copacabana zu bleiben, sondern auf eine andere Insel auf dem Titicacasee zu fahren. (Der Titicacasee hat insgesamt über 300 Inseln.) Dorthin ging es natürlich mit dem Schiff. Fast zwei Stunden fuhren wir mit einem kleinen Schiff über den See. Auch dort, wie schon im Bus redete ich die gesamte Zeit mit der Majorin. Weil auch sie mal in meinem Kinderheim gearbeitet hatte, hatten wir genug Themen zum Reden. Auch die Insel raubte mir den Athen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es ging 250 Treppen hoch und auch danach noch einen steilen Hang. Die gesamten Hänge waren voll mit den Gärten der Inka. Diese hatten damals Stufen in die Hänge gegraben, um dort Pflanzen anzubauen. Bis heute werden diese benutzt um zum Beispiel Kartoffeln anzubauen. Nach zwei Stunden waren wir oben. Von dort aus hatte man eine fantastische Aussicht. Bis weit raus auf den See konnten wir sehen und auch viele andere Inseln. Dort oben hatten wir unser Hotel. Nach dem wir unsere Zimmer bezogen hatten gingen wir noch weiter spazieren. Es ging noch weiter hoch und von dort aus war die Aussicht noch schöner. Mit jedem Schritt sahen wir mehr, bis wir eine 360 grad Ansicht hatten. Von dort aus konnten wir den Sonnenuntergang sehen, der wunderschön war. Die Majorin und ich hatten uns einen Spaß draus gemacht an jedem Meter ein Foto zu machen. Ich weiß nicht wie viele Fotos wir am Ende gemacht hatten, aber es waren viele. Am Abend aßen wir in einem Restaurant, von dem aus wir auch den See sehen konnten. Das Essen war super lecker. Auch beim Mittagessen hatten wir schon Fisch gegessen, aber dieser war noch viel besser. Naja er war ja auch frischer. Todmüde fielen wir an diesem Abend ins Bett. Dadurch dass wir den ganzen Tag gelaufen waren, schliefen wir in dieser Nacht sehr gut.

Am nächsten morgen standen die Majorin und ich aber schon um kurz vor 6 Uhr wieder auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Weil wir dann aber nicht aufpassten, verpassten wir den genauen Moment. Als ich das dann bemerkte, war die Sonne schon etwas über dem Horizont. Wir packten unsere Sachen und frühstückten, bevor es wieder los ging. Durch einen kleinen Wald, ging es zu einem anderen Steg. Der Weg dorthin war wieder wunderschön und ganz anders als am Tag davor. Obwohl wir uns auf einer Höhe von 4000 Metern befanden, gingen wir durch einen kleinen Wald. Dieser bestand aus Eukalyptusbäumen, die aus Australien eingeführt wurden. Kurz vor dem Steg, besuchten wir noch einen Tempel der Inka. Es war beeindruckend zu wissen, dass dieser Tempel vor tausenden Jahren gebaut wurde. Auch erstaunlich fand ich, dass die Inka sehr große Menschen waren. Die durchschnittliche Größe der Menschen, lag bei 1,80 Meter. Im Gegensatz zur Bevölkerung von heute also Riesen. Ein Privatschiff holte uns dann am Steg ab und fuhr mit uns zu einer anderen Insel. Mit dem Auto ging es dann weiter. So konnten wir noch mehr von der Natur sehen und vor allem die Schilfinseln. Dies sind Inseln, die nur aus Schilf gemacht und wo trotzdem Menschen ganz normal drauf leben. Nach einer Stunde kamen wir zurück an die Copacabana. Dort besuchten wir noch die bekannte Kirche und den zentral Platz. Nach dem Mittagessen und einem letzten Foto mit der Majorin mit dem See, ging es wieder zurück mit dem Bus. Auch auf dem Rückweg unterhielt ich mich die gesamte Zeit mit der Majorin. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen und die viel älter als ich ist, ist sie wie eine Freundin geworden in dieser Zeit.
Insgesamt war der Ausflug einfach nur fantastisch und wunderschön. Die Größe des Sees ist einfach unbeschreiblich. Ich weiß nicht wie oft ich aus versehen Meer, statt See gesagt habe.
Was mich sehr erstaunt hat, war dass wir so viele deutsch bzw. Berliner getroffen haben.  Bestimmt 15 verschiede Leute. Am Ende hat sich die Majorin einen Spaß draus gemacht und hat jeden gefragt ob er aus Deutschland kommt. Ich bin glücklich, dass ich de Chance hatte das zu sehen und ich bin mir sicher ich werde zurück kommen.



Man ist keine Bolivianerin, wenn man nicht richtig posen kann



DIE Cocabana


Reise Tag 3

Am Dienstag ging es nach Tiwanku. Das ist ein kleines Dorf in der Nähe von La Paz. Dort hatten sowohl die Inka als auch die Tiwanaken (andere sehr wichtige Volksgruppe) ein Dorf. Die Hinfahrt war wieder sehr aufgeregt. Weil das Auto natürlich nur fünf sitze hatte, wir aber zu sechst waren, setzte ich mich in den Kofferraum. Ich hatte damit auch kein Problem, aber die Polizei schon! Als wir an eine Mautstelle kamen, sagten sie mir nur ich solle mich unter einer Decke verstecken. War wohl nicht ganz so legal das ganze. Angekommen in der Inkastadt besuchten wir zuerst ein Museum. Ich war beeindruckt von allen Dingen die hier in der Gegend gefunden wurden. Die ganze Gegend wurde erstmals besiedelt 1500 Jahre vor Christus und genau so alt waren auch die Tontöpfe die dort ausgestellt wurden. Auch als wir danach die Reste der Tempelanlagen besuchten, war ich sprachlos. Es war zwar nicht mehr viel was dort vorhanden war. Aber allein schon die Reste der Mauern und die Größe der Steine zu sehen, war eindrucksvoll.
Nach dem wir uns alles angeschaut hatten ging es noch in die heutige Stadt. Dort gibt es eine Gemeinde der Heilsarmee die er besuchten. Die Gemeinde hat sehr viele Mitglieder, die aus allen umliegenden Dörfern kommen. Außerdem gibt es einen Hort mit insgesamt 300 Kindern. Für so ein kleines Dorf hat die Gemeinde also eine unglaubliche Größe. Auch auf dem Rückweg saß ich wieder im Kofferraum. Ich mag diesen Platz eigentlich sehr und es ist auch nichts ungewöhnliches in Bolivien.
Wieder im Hotel machte ich mich auf den Weg, um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Ohne La Paz wirklich zu kennen war das gar nicht so einfach, aber ein bisschen was kenne ich nun von dem Umfeld hier.
An diesem Abend hieß es Sachen packen. Nicht weil die Zeit in La Paz schon zu Ende war, sonder weil am nächsten Tag eine zwei Tages Tour abstand. Wohin es ging verrate ich euch morgen... 😉



Hort der Heilsarmee

Mimi im Kofferraum

Reise Tag 2

Gleich am ersten Tag war viel geplant. Als erstes stand an in ein Reisebüro zu gehen, um eine Reise zum Titikakasee zu buchen.
Danach ging es nach oben, an den Randbezirk von La Paz. Wer La Paz nicht: La Paz liegt in einem Tal und ist komplett von Bergen umgeben. Wir fuhren bis ganz nach oben, um die ganze Stadt sehen zu können. Außerdem gibt es eine Besonderheit in dieser Stadt. Um den Verkehr zu entlasten, gibt es drei Seilbahnstrecken. Wer meine Berichte schon seid einiger Zeit verfolgt, weiß dass ich mit dieser schon beim letzten Mal gefahren bin. Doch auch dieses Mal faszinierte mich diese Stadt. Die gesamten Hänge sind voll mit Häusern und das von oben zu sehen ist einfach unglaublich. Diese Stadt hat auch eine unglaubliche Vielfalt. Jeder Bezirk sieht anders aus und es gibt viele verschiedenen Nationalitäten die hier leben. Auch zurück ging es wieder mit der Seilbahn. Auf halbem Weg wartete ein Freund von Major auf uns. Der Major hatte uns schon den ganzen morgen begleitet. Zu uns stieß auch die Majorin. Darüber freute ich mich natürlich wieder sehr. Zusammen ging es etwas außerhalb von der Stadt, zum sogenannten Mondtal. Dieses wird so genannt, weil die Landschaft wie der Mond aussieht. Wir gingen eine Weile durch das Tal, was mir sehr gefiel. Zum Abschluss des Tages ging es noch in den Zoo von La Paz. Man kann ihn natürlich in keinem Fall mit einem Zoo in Deutschland vergleichen, aber sie hatten doch einige Tiere. Alle Tiere die dort gehalten werden kann man auch in der Natur Boliviens finden. Sehr beeindruckend waren die Kondore, eine sehr große Vogelart. Als wir dann wieder im Heim waren, war ich sehr müde. Ich hatte doch schon sehr viel übersetzt an diesem Tag und das strengt meinen Kopf unglaublich an. Ich glaube es ist sogar fast anstrengend als im Heim zu arbeiten.


Reise Tag 1

Sonntag ging dann die Reise los. Doch es gab noch ein Problem zu lösen. An diesem Tag war eine Veranstaltung von der Sonntagsschule, also eine Kirchenveranstaltung der Kinder. Ich wollte die Kinder nicht hängen lassen und entschied mich wenigstens einen Teil der Zeit die Kinder zu unterstützen. Es waren wieder über 100 Kinder da und sie haben viel für die Kinder vorbereitet gehabt. Die Zeit verging viel zu schnell und schon nach 1 Stunde musste ich zum Flughafen. Es war sehr schwer sich von den Kindern zu verabschieden. Seit Beginn der Zeit, habe ich die Kinder für so lange Zeit nicht gesehen. Und auch den Kindern viel der Abschied schwer. Zwar war klar, dass ich zurück kommen würde, aber eines der Kinder begann trotzdem zu weinen. Das machte den Abschied noch viel schwerer. Mit dem Taxi ging es dann zum Flughafen. Nach nur 35 Minuten landete ich in La Paz. Dort holte mich ein Offizier vom Flughafen ab und wir fuhren in die Innenstadt ins zentral Corps. Dort war schon die beiden Männer aus Deutschland angekommen. Diese beiden arbeiten viel mit Bolivien zusammen, können aber kein Spanisch. Für die Zeit wo die beiden hier in Bolivien sind, werde ich ihnen übersetzen. Angekommen im Zentral Corps gab es dort Mittagessen mit allen Mitgliedern der Gemeinde. Wir trafen auch eine andere Offizieren, die uns in dieser Zeit begleiten wird. Von Beginn an würde ich sehr herzlich aufgenommen und ich fühlte mich gleich wohl. Nach dem wir eine Riesen Portion Mittagessen gegessen hatten, ging wir ins Hotel um etwas mehr über die Woche zu reden. Mit den beiden Offizieren planten wir die gesamte Woche. Das war auch der erste Moment in dem ich übersetzen musste. Es klappte recht gut, auch wenn es sehr viel und etwas chaotisch war. Ihr könnt sehr gespannt sein wohin es die nächsten Tage geht. Nach dem die gesamte Woche geplant war gingen wir noch einen Tee trinken. Für die beiden Herren aus Deutschland wurde es natürlich ein coca Tee. Dieser hilft mir der extremen Höhe zurecht zukommen. Immerhin sind wir hier auf 3500 Meter. Das kann ganz schön auf den Gesundheitszustand gehen. Mir persönlich machte es aber keine Probleme und ich fühlte mich gut. Die Offizieren hatte uns noch eingeladen mit ins Kino zu kommen. Dort ist gerade Filmfestival und der Eintritt ist gratis. Einer der Herren begleitete uns. Die Offizierin ist sehr nett und wir verstanden uns auf Anhieb. Der Film war recht interessant und behandelte die Probleme von homosexuellen in Paraguay. Als wir zurück im Hotel waren, war ich einfach nur noch müde. Die Nacht war leider ziemlich laut. Ich glaube fast das Hotel liegt genau im Party Viertel.




22. November 2016

Langsam beginnen die letzten Male. Es wird immer realer, dass die Zeit bald vorbei ist und ich kann es selbst noch nicht wirklich glauben. Donnerstag habe ich die Kinder das letzte mal zur Schule gebracht und abgeholt. Bald beginnen die Sommerferien, wenn ich zurück komme werden schon Ferien sein. Am Freitag war ich dann zum letzten Mal bei einer Schulveranstalltung der Kinder. Mal wieder tanzten die Kinder die nationalen Tänze Boliviens. Die Kinder waren sehr glücklich diese Tänze Tanzen zu dürfen. Ich bin immer stolz die Kinder so zu sehen. Ich freue mich, wenn die Kinder sich freuen und glücklich sind. Es war für mich sehr wichtig noch ein letztes Mal dabei zu sein und die Kinder so zu unterstützen. So würde es ja jede Mama machen.






Mittwoch, 16. November 2016

16. November 2016

Sonntag war ein sehr gewöhnungsbedürftiger Tag. Die Kapitäne waren immer noch auf dem heimbundkogress und so mussten alle Gottesdienste alleine laufen. Beim Kindergottesdienst ging dass auch noch ganz gut. Dieses Mal hatte ich von vornherein etwas eigeneres vorbereitet. Ich redete mit meiner Gruppe bzw. dem einen Kind über Evangelisation. Nach dem Kindergottesdienste mussten die Gemeinde Mitglieder auch den normalen Gottesdienst alleine leiten. Eigentlich ist das fast normal, aber an diesem Sonntag hatte niemand die Vorversammlung vorbereitet. Sie fragten mich ob ich es nicht übernehmen könnte. Das war mir dann doch etwas zu spontan. Ich kenne die ganzen Lieder aus dem Liederbuch nicht und so wäre das echt schwer geworden. Am Ende übernahm es einer der Jugendlichen dann doch.
Am Nachmittag kam endlich die Kapitänin wieder, doch ging sich erstmal ausruhen. Den ganzen Nachmittag kamen de Frauen vom Kongress auf mich zu und fragten mich tausend Sachen. Irgendwann wurde das mir zu viel und ich flüchtete in den Park. Es war schön einfach mal Ruhe zu haben.
Am Abend leitete dann ich den Gottesdienst. Dieses Mal hatte ich sogar Begleitung beim Lobpreis und wir mussten nicht ohne Musik singen. Es macht mir inzwischen echt Spaß das zu machen. Weil die Kapitänin die Kinder am nächsten Morgen weckte, brauchte ich nicht aufzustehen. Trotzdem wurde ich um 6:30 Uhr geweckt. Eines der Kinder klopfte an meine Tür. Nach dem ich völlig verschlafen die Tür geöffnet hatte, hatte das Kind schon wieder vergessen was es wollte 😒. Der Tag begann dann doch erst mal ruhig. Die Kinder mussten immer noch ihre hauswirtschaftlichen Arbeiten Fertigstellen. Um 10:00 Uhr kam dann die Nachricht, dass es kein Wasser mehr gibt. Eines der Kinder hatte den Haupthahn abgedreht, so dass kein Wasser in den Tank fließen konnte. So war klar, dass wir für einige Stunden ohne Wasser sein würde, bis der Tank wieder gefüllt sei. Doch es kam anders. Die Kapitänin entschied sich kurzerhand den Tank sauber zu machen. Dieses müsste eigentlich jedes Jahr gemacht werden, doch wurde seit vielen Jahren nicht mehr gemacht. Der Tank liegt unterirdisch und hat nur eine kleine Öffnung. Zwei der Kinder wurden ausgewählt um in den Tank rein zu klettern. Mit einer Leiter stiegen sie hinunter in das Loch. Zuerst hatten sie etwas Angst, doch am Ende hat es ihnen Spaß gemacht mit dem Wasser die Wände und den Fußboden abzuspritzen. Als der Tank komplett gereinigt war, konnten wir den Haupthahn wieder abstellen. Das Volllaufen des Tankens dauert eine Weile, so blieben wir für den restlichen Tag ganz ohne Wasser.
 Am Nachmittag gab es gute Neuigkeiten. Alle Frauen die bei uns gewohnt hatten waren abgereist. So konnte ich zurück in meine Wohnung. Ich packte alle meine Sachen und war froh wieder in meinen vier Wänden zu sein. Ich richtete mich wieder etwas ein und genoss es sehr an diesem Abend mal wieder zu kochen.
Am nächsten Tag hatten wir dann zum Glück wieder Wasser. Zumindest im vorderen Teil des Geländes. Hinten haben wir immer noch kein Wasser, weil die Pumpe kaputt ist. Das heißt auch dass es in meiner Wohnung kein Wasser gibt. Am Vormittag bastelten die Kinder aus alten Flaschen Stiftehalter, Tiere oder andere Sachen. Es war schön zu sehen wie viel Freude die Kinder daran hatten.
Am Nachmittag bastelte ich Mit den großen Kindern Weihnachtskarten für ihre Paten aus Norwegen.
Am Abend war dann ausnahmsweise kein Gottesdienst. Am Sonntag haben wir den Wettkampf von allen Gemeinden der Heilsarmee. Dazu müssen die Kinder Bibelverse und Lektionen durch nehmen. Bis 21:30 Uhr saßen wir an den ersten beiden Themen. Die Kinder waren total fertig und ich auch.



Ist denn heut schon Weihnachten?!

Am Samstag stand ein ganz besonderer Tag an. Mit den kleinen Kindern ging es ins Kino. Die Regierung hatte einen ganzen Kinosaal gebucht, für alle Kinder der Kinderheime Cochabambas. Wir waren wieder mal viel zu früh da, obwohl alle Angst hatte dass wir zu spät kommen würden. Lange mussten wir warten. Als wir endlich drin waren, begann das große Chaos. Alle Kinder mussten noch mal aufs Klo. Ich war froh, als endlich der Film begann. Das Film war echt schön. Es ging um Störche, die statt Babys wie früher jetzt Handys ausliefern. Der Film müsste auch gerade in Deutschland laufen, ist echt zu empfehlen.
Als wir wieder ins Heim kamen, waren die großen bereits fertig mit putzen und wir konnten gleich Mittagessen. Am Nachmittag hatte ich etwas besonderes mit den Kinder vor. Schon lange überlege ich was ich als Weihnachtsfeier machen kann. Ich habe mir überlegt Weihnachten vor Weihnachten zu feiern. Also so zu tun, als wäre der 24. an einem Tag an dem ich noch da bin. Außerdem will ich den Kindern auf jeden Fall was schenken. Ich habe lange überlegt, was ich den Kindern schenken kann und bin zu dem Entschluss gekommen, ihnen nicht einfach irgendwas zu schenken. Ich wollte sie Wunschzettel schreiben lassen. Genau das machte ich an diesem Nachmittag. Ich machte Weihnachtsmusik an, holte immer fünf Kinder in den Speisesaal und ließ sie Karten schreiben. Für einige war es gar keine leichte Aufgabe. Ich glaube es ist noch nicht oft vorgekommen, dass sie sich einfach irgendwas wüschen konnten. Man merkte sehr genau, welche Kinder an Weihnachten immer mit ihren Familien zusammen sind. Diese schrieben viel mehr und viel teurere Sachen auf, als Kinder die keine Familie mehr haben. Der schönste wusch kam von einem Mädchen, deren Familie drogenabhängig und obdachlos ist. Sie wünschte sich ein Foto mit ihr und mir. Mein Herz floss einfach nur dahin. Der traurigste Moment war mit einem der etwas größeren Kinder. Sie sagte zu mir "Das was ich mir wüsche, kannst du mir nicht schenken". Ich dachte natürlich gleich an irgendwas ganz teures. Doch auf meine Nachfrage was es denn sei sagte sie "Ich wünsche mir, dass meine Mama mich abholt" Wir alle wissen dass das nicht passieren wird. Nicht weil ihre Mutter gestorben ist, sondern weil sie einfach kein Interesse an ihrer Tochter hat. Mir kamen fast die Tränen und ich versuchte sie etwas aufzumuntern. Bis fast 9 Uhr saßen die Kinder an ihren Karten und einige Ergebnisse sind einfach wunderschön.
Nun brauche ich eure Hilfe. Ich habe die ganze Situation begonnen, ohne wirklich Geld dafür zu haben. Für jedes Kind brauche ich ca. 10-15 €, um ein Geschenk zu kaufen und etwas zu essen zu machen. Das heißt insgesamt fast 300€. 
Ich bitte euch einen kleinen Beitrag zu leisten, den Kinder ein Weihnachten zu gestallten, so wie es alle Kinder verdient haben.