Montag, 20. Juni 2016

16. Juni 2016

Donnerstag war der anstrengendste Tag der Woche. Er begann zwar recht entspannt, wurde aber immer stressiger. Bei Frühstück hatte die Kapitänin den Kindern gesagt, dass sie heute alle lesen lernen müssen. Nach dem Frühstück wollten die Kinder mir dann doch ehrlich erzählen, dass de Kapitänin nicht gesagt hätte, aber ich war ja sogar dabei gewesen. Mit ein bisschen Streit ging es dann als lesen. Die Kapitänin sagte immer wieder die Kinder sollen den "Grita de Guerra" lesen. Mir kam der Name dieses Buches so bekannt vor, wusste aber nicht mehr woher. Als die Kinder dann mit ihren Heftchen an den Tischen saßen war mir wieder klar was es ist. Es war das Heilsarmeemagazin, oder der alte Name Kriegsruf. Den ganzen restlichen Vormittag gab es Diskussionen was die Kapitänin gesagt hätte und was nicht. Es war einfach nur anstrengend und führte am Ende dazu, dass ein Kind mich schlug und ein anderes mich auslachte. Beim Mittagessen war ich auf einem Stresslevel dass echt nicht mehr schön war und einfach nur froh als ich alle Kinder in der Schule abgeben konnte. Der Beginn des Nachmittags war ruhig. Gestern konnte ich leider nicht weg um Fußball zu schauen, also musste eine neue Idee her. Ich kaufte mir eine Stunde Internet, um wenigstens die zweite Halbzeit schauen zu können. Zuerst versuchte ich es über einen Livestream was aber nicht ging. Also rief ich meinen Papa über skyp an und er stellte mich vor die Leinwand. Ich sah zwar nicht viel, aber so viel gab es ja auch leider nicht zu sehen. Was aber 1000 mal schöner war, war de Leute danach zu sehen, die zusammen geschaut hatten und mich kurz mit ihnen zu unterhalten. Das hat mir echt meinen Tag gerettet und wir müssen das wiederholen.
Danach holte ich noch die Kinder ab und meine Arbeitswoche war zu Ende. Um 19:30 Uhr ging es dann los zum nächsten Hausgottesdienst. Dieses Mal fuhren wir zu einem der Jungendlichen, der noch mit seiner Mama zusammen lebt. Es war echt schön, auch wenn nicht viele Leute da waren. Wir waren ganz am Ende von Cochabamba. Dort weiter oben in den Bergen hatte man einen wunderschönen Ausblick auf die Lichter der Häuser. Als wir wieder zu Hause waren, war es schon so spät dass ich nur noch in mein Bett schlafwandelte und auch fast sofort einschlief.




Diese Stadt kann man einfach nur lieben.

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