Montag, 9. Mai 2016

Nachträgliche Eindrücke

Nachdem wir "Ghostwriter" noch eine einfachere Möglichkeit gefunden haben, Texte und Bilder aus WhatsApp hier hin zu kopieren, liefern wir in diesem Post ein paar Eindrücke und Bilder nach, die nicht in die "Chronologie" passen.

29. April 2016
Meine Eltern sind bei mir!
Heute morgen bin ich um 4:40 Uhr aufgestanden, weil der Kapitän mehrere Male zu mir meinte wie wichtig es ist dass wir pünktlich um 5 Uhr losgehen. Ich fande dass sehr übertrieben, weil wir erst um 6:30 Uhr am Flughafen sein mussten und man zu Flughafen nicht länger als 20 Minuten fährt. Aber es ging sowieso wieder zu spät los. Um 5:30 Uhr kamen die Kapitäne dann auch endlich. Es war Schweinekalt, so an die 10 grad. Ich habe so gefroren. Als wir los fuhren schien noch alles gut, doch als wir in Richtung Innenstadt abbogen, war auf einmal die ganze Straße gesperrt. Wir versuchte irgendwo anders auf die andere Seite zu kommen, aber nirgendwo gab es eine Möglichkeit. Überall standen ganz viele Autos, die die Straße versperrten. Es gab kein durchkommen. Die Kapitäne wurden immer nervöser und wir führen immer schneller. Gegen 6 Uhr entschieden wir uns wieder nach Hause zu fahren, um dann ein Taxi zu nehmen. Also ging es mit 70 Sachen durch die Stadt nach Hause. Wir riefen schnell ein Taxi und fuhren bis zu der Barrikade. Danach konnte man den Flughafen schon sehen. Er wollten sie von dort noch mal ein Taxi nehmen, aber ein netter Autofahrer nahm uns mit, kostenlos. Was ich ganz witzig fand war, dass er den gleichen Bart hatte wie mein Papa.
Dann begann das warten. Ich war echt nervös. Der Flieger war schon gelandet, aber es dauerte lange bis sie durch alle Kontrollen gekommen waren. Als ich sie sah, war ich einfach nur froh sie jetzt bei mir zu haben. Sie lernten auch gleich was den bolivianischen Verkehr hier ausmacht. Zu 5 fuhren wir einen Taxi für vier, aber wir kamen gut wieder im Heim an. Die Kinder schliefen noch und wir gingen erst mal in meine Wohnung. Nach und nach kam immer wieder ein neugieriger Blick von weitem in meine Wohnung. Die Kapitäne schafften immer mehr Zeug für meine Eltern an. Erst kam Kuchen und dann auch noch Tee und Kaffee. So einen Service habe ich nie bekommen 😭😂
Meine Eltern wollten aber trotzdem mit den Kinder frühstücken. Erst begrüßten sie die Kinder auf dem Hof, bevor wir dann zusammen in den Speisesaal gingen. Ein Kinder freuten sich so, dass meine Eltern da waren und sie waren eine sehr große Attraktion. Nach dem Frühstück legten sich meine Eltern erst mal schlafen und ich machte mit den Kindern ihre Hausaufgaben fertig. Die Kapitäne waren wieder nicht da, aber es war schon ok. Als die Kinder ihre Uniformen anziehen mussten, hörten die Kinder wieder überhaupt nicht auf mich und die Frau aus dem Büro musste mir viel helfen. Beim Mittagessen war dann meine Mama wieder bei mir. Sie setzte sich mit den Kindern an einen Tisch und begann einfach mit Ihnen zu reden. Und es hat funktioniert. Die Kinder waren auf jeden Fall glücklich. Bei mir am Tisch hatte ich etwas Probleme, weil ein Kind nicht essen wollte. Kurz bevor wir gehen sollten, fütterte ich sie mit dem letzten Riesen Löffel mit Kartoffeln. Dass hätte ich nicht tun sollen. Auf dem Weg zu Schule übergab sie sich auf den Boden und erbrach sich danach noch weiter im Heim. Am Nachmittag lief ich dann mit meinen Eltern etwas durch mein Umgebung. Endlich verstanden sie, warum ich zu Beginn nicht so viel laufen konnte. Die Höhe macht eben doch ganz schön zu schaffen. Als wir zurückkehrten ins Heim musste ich noch weiter arbeiten. Meine Eltern ruhten sich in dieser Zeit weiter aus. Die Kapitäne waren natürlich wieder weg. Kurz nach dem ich gekommen war, kam eine Spende mit Suppe. Erst wusste ich nicht ob ich sie annehmen durfte. Doch nach einem kurzen Telefonat mit den Kapitän , hatte wir ein leckeres Abendessen. Nach dem ich die Kinder zu Schule gebracht hatte, war die Kapitänin theoretisch wieder da, aber sie blieb in ihrer Wohnung. Ich war überfordert damit mit 18 Kindern gleichzeitig Hausaufgaben zu machen. Mit einem Kind rechnen, dass noch nicht mal zählen kann und mit einem anderen einen Text analysieren, was noch nicht einmal lesen kann und dass alles gleichzeitig. Zum Glück kam noch meine Mutter und half mir, aber auch mit allen anderen Kindern war es schwer, weil sie ihre Hausaufgaben nicht verstanden. Ich könnte Ihnen dabei nicht wirklich helfen, weil ich selbst einige wichtige Wörter nicht verstand. Ich sagte den Kindern, sie sollen bei der Kapitänin klingeln. Sie sagte, dass sie gleich kommen würde, aber bis kurz nach dem Abendessen kam niemand.
Nach dem Abend ging es dann wieder zu einem Hausgottesdienst. Dieses Mal besuchten wir ein älteres Offiziers Ehepaar. Meine Eltern waren auch dabei und dass erste mal versuchte ich mich am übersetzen. Es war schon echt richtig schwer und ich bin mir nicht sicher wie viel sie von der Predigt mitgenommen haben, aber ich werde besser werden. Ich fande den Gottesdienst echt schön und die Predigt sehr ansprechend.
Danach kehrten wir nach Hause zurück. Es war einfach so schön noch mit jemandem reden zu können, wenn ich auf meinem Zimmer bin. Meine Eltern gingen dann bald ins Bett. Auch ich war echt müde nach einiger Zeit. Kein Wunder ich hatte ja auch nur 5 1/2 Stunden geschlafen.
Aber morgen ist ja zum Glück erst mal ganz frei. Was auch echt lieb ist von den Kapitänen, dass sie zu mir meinten, dass ich bis 5 Uhr nachmittags nicht immer arbeiten muss. Die Begründung dafür war, dass ich erstens auch was mit meinen Eltern machen kann und zweitens die Frau aus dem Büro ja auch noch da sei. Die zweite Begründung fande ich etwas komisch, weil ich denke dass die Bürofrau nicht für die Kinder verantwortlich ist. Aber ich glaube dass werden die Kapitäne nie verstehen.
ich freue mich sehr auf die Zeit mit meinen Eltern. Mit ihnen einfach etwas mehr Cochabamba entdecken und die gemeinsame Zeit einfach genießen.

30. April 2016
Heute morgen, habe meine Eltern erst mal den Morgen genossen und erst um 10 Uhr gefrühstückt. Einfach ganz gemütlich. Danach sind wir in die Innenstadt gefahren. Das erste mal habe ich einen Bus alleine ran gerufen. Es hat sogar geklappt und wir sin fast dort angekommen wo wir wollten. Danach sind wir ein bisschen durch die Straßen geschlendert und waren auf einem sehr coolen Straßenmarkt. Dort haben wir einfach so billiges Obst gekauft und dass obwohl man uns auf jeden Fall angesehen dass wir Touristen sind. Für 10 Mandarinen und ein große Papaya zum Beispiel, haben wir 1,50€ bezahlt. Zur Mittagszeit gingen wir dann noch Hühnchen mit Pommes essen. Meine Eltern fanden es echt lecker und ich auch. Bei mir war es aber nicht das erste Mal, dass ich dort war.
Das erste Mal war ich nicht allein einkaufen und habe auch mal ein paar Grundnahrungsmittel gekauft. Auch der Nachmittag war echt schön. Mal nicht alleine zu sein und mit meiner Mama ganz lange zu reden. Vor der Lobpreisprobe, wollte ich mich eigentlich noch mit den Jugendlichen treffen, aber irgendwas ist schief gelaufen. Anscheint haben sie mich falsch verstanden. Sie dachten wir treffen uns im Heim. Ich aber dachte, wir treffen uns am Stadion. Am Ende stand ich eine Stunde am Stadion und bin dann zurück zum Heim gelaufen um dann das Missverständnis aufzuklären. Ganz lange unterhielt ich dann noch mit zwei der Jugendlichen, meinen Eltern und dem Kapitän. Dass war echt cool und es war auch garnicht so kompliziert mit der Sprache. Danach war keine Probe mehr, warum weiß ich nicht. Jetzt sitze ich mit meinen Eltern in meiner Wohnung und wir schauen einen Film. Es ist so schön dass sie da sind. Ich freue mich auf morgen, auch wenn ich weiß dass ich recht viel arbeiten muss.

1. Mai 2016
Der Tag erschien mir zu lang und ich wusste nicht wie ich ihn überstehen sollt. Ich unterhielt mich wieder am Morgen lange mit meiner Mutter über die Situation. Es ist schon echt teilweise richtig hart, aber es hilft dass sie jetzt einen Monat da sind. Erst der spät gab es Frühstück. Beim Essen mussten sich die Kinder dann ganz doll beeilen, weil wir so spät dran waren. Danach mussten die Kinder putzen und Wäsche waschen. Den kleinen Kindern half meine Mutter bin waschen und ich schaute, dass die Kinder auch putzten. Einen Teil der Zeit, war die Kapitänin auch im Haus. Viele Kinder hörten wieder nicht auf mich, aber ich habe es dann einfach laufen lassen. Beim Mittagessen waren die Kapitäne dann auch wieder da. Nach dem Mittagessen wollten die Jugendliche zum Sporttag von der Heilsarmee gehen. Ich musste eine wichtige Entscheidung treffen, soll ich mit gehen, oder bleibe ich dort und treffe Marie José, mit der ich über meine Situation hier reden will. Ich redete mit dem Kapitän. Er meinte es wäre möglich, dass ich dort bleibe, bis sie kommt und er mich dann zurück fahren würde. Dass fand ich so lieb und nahm dieses Angebot gerne an. Wir waren aber so viel zu spät, dass wir an Ende nicht mitspielen könnten. Außerdem war der Kapitän mit zwei der Jugendlichen zurück gefahren, weil sie was in der Kirche vergessen hatten. Da saß ich nun mit 4 Mädchen aus dem Heim die Mega gelangweilt waren und ich daran zweifelte, ob ich wirklich pünktlich zurück sein werde. Es war einfach ein bisschen doof.
Irgendwann kehrten sie zurück. Sie waren durch die ganze Stadt gefahren, weil einer der Jugendlichen bis heute eine Hausarbeit abgeben musste und es bis zu dem Zeitpunkt vergessen hatte. Nach dem das Volleyball spielen vorbei war, gab es eine sehr lange Pause, bis dann der Jugendgottesdienst begann. In dieser Pause lernte ich mit zwei der Jugendlichen erste deutsche Wörter. Mal schauen wie dass weiter geht. Der Gottesdienst war echt schön und endlich bemerkte ich auch mal, dass Südamerika Temperament haben. Ich fand es ein bisschen komisch da so rum zu hüpfen, aber für die war es ganz normal. Dass einzigst blöde war, dass der Kapitän ohne ein Wort abhaute, mich aber nicht mit nahm. So konnte ich nicht mit Marie José reden, weil ich auch nicht die anderen Jugendlichen zwingen wollte mich nach Hause zu bringen. Kurz vor der Predigt gingen wir dann aber doch, damit ich noch mit meinen Eltern essen gehen konnte. Es war echt wieder lecker und auch echt recht günstig wieder.
Am Abend bereitete ich dann noch etwas für den Kindergottesdienst morgen vor. Ich wurde dafür eingeteilt, den Kindern einen Bibelvers beizubringen. Mal schauen wie dass wird.
Jetzt bin ich echt super müde und freue mich auf mein Bett.

3. Mai 2016
Heute wurde der Tag der Arbeit noch geholt und die Kinder hatten keine Schule. Deswegen durften die Kinder auch länger schlafen und ich auch 🎉 Ich begann um 9:45 Uhr an zu arbeiten. Der Vormittag war recht ruhig. Außer dass es wieder Verhöre gab, weil Zucker aus der Küche gestohlen wurde. Ich half etwas in der Küche und ging mit den Kindern duschen. Beim Mittagessen verteilten wir dann die Geschenke, die die Eltern aus Berlin für die Kinder gemacht hatten. Für jedes Kind gab es einen Schal und sie haben sich alle so gefreut. DANKE ANNI!!! Auch der Nachmittag war recht ruhig. Nachdem die Kinder ihre Schuluniformen gebügelt hatten, durften sie Fernsehen. Um 6 Uhr machten wir uns dann fertig um mit den Kindern eine Überraschung zu machen. Es ging wieder in diesen Springbrunnenpark, wo wir bereits schon mal waren. Die Kinder freuten sich wieder riesig und es war so schön die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen. Ich war am Ende wieder ganz schön nass, Auch wenn ich eigentlich nicht so nass werden wollte. Auch die Kapitänin war am Ende ganz schön nass. Meine Eltern kümmerten sich so rührend um die Kinder und es war für alle einfach eine Freude.
Als wir wieder im Heim waren gingen meine Eltern und ich dann noch etwas essen. Wieder in dem gleichen Restaurant wie schon am Samstag. Ich bin halt ein gewohnheitstier. Aber es war lecker und nicht teurer und dass ist ja das wichtigste.
Ich bin gespannt was morgen passiert, hoffe aber nicht auf zu viel Stress.

Mimis Mutter mit zwei der Mädchen.


 Das Wetter sieht echt gut aus!

 Ein klitzekleines bisschen nass :)

Coca-Tee als Hilfe gegen die Höhenkrankheit.

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