Donnerstag, 19. Mai 2016

17. Mai 2016

Gestern (Dienstag) waren wir den ganzen Tag mit dem Divisionsoffizier (DO) unterwegs, um uns die Einrichtungen in Cochabamba anzuschauen. Ich war dabei, um zu übersetzen. Um 8:30 Uhr fuhr uns der Kapitän ins Büro vom DO. Dort redeten wir erstmal einige Zeit mit ihm. Es begann ganz gut und ich verstand ihn besser als sonst.  Nach kurzer Zeit begann er uns das gesamte Gelände zu zeigen mit allen Angestellten und Räumen. Es ist einfach so viel größer als in Berlin. Es gibt ungefähr 9 Angestellte, da sieht das Büro in Berlin mit seinen 3 Angestellten ganz schön klein aus. Wir tranken zusammen mit einigen Angestellten einen Kaffee und machten und dann auf den Weg zur Tour durch die Gemeinden. Sie hatten sogar extra ein Programm ausgearbeitet und jetzt ich fühlte mich schlecht, dass ich keine Uniform anhatte.
Die erste Station war das Coprs Bakata. Durch Baupfusch ist hier der komplette Saal eingestürzt und der Offizier alles alleine provisorisch aufgebaut hat. Es war sehr beeindruckend und ich bewundere sehr seine Hingabe für die Arbeit Gottes.  Meine Eltern werden euch sicherlich noch mehr erzählen, wenn sie wieder in Berlin sind.
Die zweite Station war das Krankenhaus der Heilsarmee. Es war ein Wechsel wie Nacht auf Tag. Ein modernes Krankenhaus, für die arme Bevölkerung. Dass was sie dort aufgebaut haben ist sehr beeindruckend. Ein modernes Krankenhaus, mit Fachleuten in fast allen Bereichen und unglaublich viel Personal. Den Satz den wir dort am meisten hörten war: "Wir machen aus wenig viel." Und dass stimmt. Es war einfach wirklich komplett anders, aber trotzdem so cool zu sehen. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum nächsten Corps. Wieder Szenenwechsel. Eigentlich war diese Gemeinde mal so schön gedacht. Aber durch Geldmangel, steht dort jetzt ein halb fertiges Haus und ein Gemeindesaal der nur provisorisch fertig gestellt wurde. Doch eigentlich wäre es so wichtig mehr in dieser Gegend zu machen. Die Familien die in dieser Gegend wohnen sind zwar nicht die ärmsten aus der Stadt, aber viele Väter trinken Alkohol, viele Familien werden auseinander gerissen, weil die Teile der Familie auswandern und viele Kinder sind alleine zu Hause, weil ihre Eltern arbeiten. Die alleinstehende Offizierin macht dort eine tolle Arbeit, auch wenn es schwer ist weil sie alleinstehend ist und sie oft erst einmal nicht akzeptiert wird. Außerdem ist die Gegend recht gefährlich und wenn sie abends alleine nach Hause muss, ist es sehr gefährlich.
Das letzte Corps was wir besuchten, lag noch weiter draußen. Es liegt im Stadtteil Uspa Uspa, der erst seit zehn Jahren existiert. Dieser Stadtteil hat sich gegründet, weil viele Menschen vom Land ihr Glück in der Stadt suchten. In diesem Teil hat die Heilsarmee ein sehr schönes Gebäude, mit einem Kindergarten und einem Tageszentrum für Schulkinder. Was man gleich wieder bemerkte er, dass Personal fehlt. Es gibt nur eine zusätzlich Angestellte Person zu den Offizieren. Sie haben täglich 40 Kinder in ihrem Tageszentrum und 15 Kinder im Kindergarten. Die Arbeit ist für die Offiziere sehr schwer. Sie sind erst seit Februar an diesem Ort und es ist sehr schwer mit den Leuten vom Land in Kontakt zu kommen. Diese Leute sind sehr verschlossen und wollen auch nicht unbedingt mit den Leuten aus der Stadt etwas zu in haben. Gerade auch für die Kinder ist es sehr schwer neue Freunde an diesem Ort zu finden. Es tut mir sehr leid für diese Familie und hoffe dass es besser werden wird. Wir redeten noch lange mit den Offizieren und auch mit dem DO. Danach machten wir uns auf nach Hause. Es war schon fast Zeit zum Abendessen als wir wieder da waren und nach dem Abendessen war noch Kirche. Mein Kopf war leer und das Übersetzen viel mir sehr schwer. Am Abend ging ist recht spät ins Bett das hätte ich lieber nicht machen sollen…

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