Montag, 9. Mai 2016

27. April 2016

Der Tag begann auch heute ohne die Kapitänin. Langsam habe ich mich dann doch dran gewöhnt, dass heißt aber nicht dass ich es gut finde. Nach dem Frühstück kam dann die Kapitänin doch dazu und half mir zu Beginn etwas bei der Arbeit. Die Kinder mussten das kleine ein mal eins lernen. Für normale Kinder wäre dass wahrscheinlich nicht so sehr das Problem gewesen, aber diese Kinder können einfach keine zwei Sekunden still sitzen. Irgendwann verließ die Kapitänin dann suchen Raum und ich war alleine für die Kinder verantwortlich. Als ich ins Büro ging, um die Kapitänin um Hilfe zu bitten, sagte sie mir dass sie gleich kommen würde. Doch dieses gleich war kein gleich. Eins der Kinder wollte überhaupt nichts machen. Es war mir dann aber egal, weil das Kind sowieso nicht auf mich hörte. Es schlief auf dem Boden ein. Eine halbe Stunde kam dann die Kapitänin um mir gleich zu helfen. Ich war schon wieder super gestresst, weil keines dieser Kinder auf mich hörte. Die Kinder wurden abgefragt und wenn sie drei aufgab nicht lösen konnten, wurden sie bestraft. 
Auch während dem Mittagessen, wurden zwei der Kinder bestraft, weil sie zu spät gekommen waren. Ich fande diese Bestrafung zwar überhaupt nicht gut, musste sie aber trotzdem durchführen. Drei der Kinder gingen heute nicht zur Schule. Dafür wurden sie natürlich auch bestraft. 
Den Nachmittag ließ ich es dann ruhig angehen. Suche Kapitänin war zu Hause. Und auch wenn dass vielleicht etwas eingebildet klingt, was die Kapitänin sich nimmt, darf ich mir auch nehmen. Ein bisschen musste ich trotzdem arbeiten, weil ja drei kleine Kinder über das Gelände schlichen und nur Dummheiten im Kopf hatten. Nach dem ich die Kinder abgeholt hatte, war die Kapitänin wieder da. Sie half mir dabei, die Kinder dazu zu bringen ihre Hausaufgaben zu machen. Es war einfach so viel entspannter und ich konnte mit Ruhe an meine Aufgaben gehen, ohne gleich vom Stress überwältigt zu werden. 
Nach dem Abendessen, wäre theoretisch noch eine Probe für Sonntag gewesen, aber niemand tauchte auf. Also auf jeden Fall nicht bis der Gottesdienst schon begonnen hatte und es zu spät war zu proben. Die bolivianische Pünktlichkeit 😒
Der Gottesdienst war echt schön und langsam verstehe ich das Prinzip mit den Liederbüchern und ich kann mit singen auch wenn ich den Text nicht kenne. 
Nach dem Gottesdienst, müssten die Kinder dann noch weiter mit ihren Hausaufgaben machen. Dieses Mal war die Kapitänin nicht da und ich geriet gleich wieder in Streit mit einigen der Kindern. Ein anderes Problem war einfach, dass ich die Sprache nicht spreche und ich nicht alles den Kindern erklären kann. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Kapitänin zu Hause war, oder ein Gespräch mit einem Kind führen musste. Auf jeden Fall kam sie nach 15 Minuten wieder. Sie sprach mit den Kindern ein erstes Wort, dass sie hören müssen. Aber gleich danach hörten sie wieder auf keins meiner Worte. Es scheint irgendwie nichts zu helfen. Diese Kinder respektieren mich einfach nicht. Nicht die großen nicht die kleinen. Ich werde von den Kindern nur beleidigt oder blöd angemacht. Natürlich weiß ich, dass diese Kinder es sehr schwer in ihrem Leben hatten, aber ich frage mich was ich falsch mache. Denn auf die Kapitänin und auf die anderen Angestellten hören sie ja. 
Die Kinder mussten wieder bis 21:30 Uhr Hausaufgaben machen. Das war zwar lange nicht so lange wie gestern Abend, aber es war trotzdem ein sehr langer Tag für sie, weil alle Kinder anscheinend als Strafe heute morgen früher geweckt wurden. 
Auch die Kapitänin schien sehr erschöpft und ihr sind fast die Augen zugefallen. Sie tat mir etwas leid. Ich ging um 21:30 Uhr in meine Wohnung. Ihr Tag ging noch etwas länger und wird auch morgen früher beginnen. Ich hoffe dass sie die Kraft dafür hat, denn wenn nicht wird die Arbeit wieder schwerer. 
Jetzt sind es nur noch ein paar Stunden, bis meine Eltern Deutschland verlassen. Ich freue mich sehr auf sie und bin mir sicher, dass mir das viel Kraft geben wird.

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