Donnerstag, 26. Mai 2016

23. Mai 2016

Der letzte Tag mit den Eltern
Ich hatte Angst vor diesem Tag. Konnte es aber selbst nicht fassen, dass die Zeit schon zu Ende ist. Ich hatte am Abend zuvor gefragt, ob meine Eltern und ich den letzten Tag noch mal zusammen verbringen könnten. Ich fand es echt nett von der Kapitänin, dass sie zustimmte. So ging ich noch ein letztes Mal mit meiner Mama Brötchen holen und Frühstückten ein letztes Mal gemeinsam. Wollten wir noch ein letztes Mal in die Innenstadt. Vorher hieß es aber erst ein mal sich von den kleinen Kindern zu verabschieden. Das war sehr schwer und es tat mir so leid für die Kinder. Ich dachte mir nur "wenn ich jetzt auch noch gehen würde, wäre es noch schlimmer". Unter rufen nach Mama und Papa verließen wir das Gelände und gingen los.  Doch wir kamen nicht weit, kurz vor dem Ziel merken wir, dass nichts mehr ging. Die Straßen waren von Demonstranten blockiert und die Busse kamen nicht weiter. Wir drehten gleich wieder um. Nach Hause mussten wir laufen, weil kein Bus mehr in unsere Richtung für. Dann noch ein letztes Mittagessen. Und wie schon so oft gingen wir für insgesamt 10€ Hühnchen essen. Vom dem was übrig blieb konnte ich sogar noch gut am Abend essen.
Als wir wieder im Heim waren, blieb uns noch eine Stunde. Wir setzten uns einfach noch etwas zusammen und redeten. Dann ging es los. Der Abschied von den größeren Mädchen war etwas einfacher, aber auch schwer. Es gab wieder Blockaden in der Stadt. Meine Eltern sind angekommen mit Straßenblockaden und sind gefahren mit Straßenblockaden. Dieses Mal kamen wir wenigstens trotzdem durch. Wir waren viel zu früh am Flughafen, aber besser als zu früh als zu spät. Nach dem meine Eltern ihr Gepäck aufgegeben hatten, setzen wir uns mit den Kapitänen noch hin um einen Kaffee zu trinken. Überraschend kam auch noch der DO dazu, um sich von meinen Eltern zu verabschieden. Wir redeten noch eine weile. Es war ein sehr gutes Gespräch und danach ging sowohl der DO, als auch die Kapitäne. Ich blieb mit meinen Eltern am Flughafen. Wir redeten noch sehr. Und innerhalb von einer halben Stunde hatten sich viele meiner Gedanken geändert. Ich hatte Hoffnung und wusste eben das was ich auch schon auf Facebook geschrieben habe: Gott braucht mich hier noch.
Kurz bevor meine Eltern rein gingen kamen auch die Kapitäne wieder. Der Abschied war leichter als gedacht und wir kehrten danach ins Heim zurück. Ich holte die Kinder von der Schule ab. Alle fragten mich wo denn "Mama und Papa" seien. Es tat mir so leid ihnen sagen zu müssen dass sie weg seien. Die traurigen Gesichter waren sehr schlimm für mich. Ich machte mir den Kindern Hausaufgaben. Währenddessen kam eines der Kinder auf mich zu und gab mir eine Karte für meine Eltern, mit einem Foto uns zwei Armbändern drin. Ich versprach ihr, die Sachen mit der Post zu schicken. Am Abend kam auch die Holländerin wieder. Eine andere Hilfe, die aber nur einmal in der Woche für 4 Stunden kommt. Als die Kinder ihre Hausaufgaben gemacht hatten, gingen wir noch in den Park. Es blieb aber nicht mehr viel Zeit, sodass wir nur kurz blieben. Nachdem wir wieder zu Hause waren, musste ich die Kinder ins Bett bringen, weil die Kapitänin schon in ihrer Wohnung war. Mit viel Stress klappte es aber am Ende doch.
Ich ging in mein Zimmer und lies mit viele Sachen durch den Kopf gehen. Ich gib recht früh ins Bett, weil ich nichts mehr zu tun hatte und auch müde war.

Neue Bibelverse auf meinen Schuhen. Diese Schuhe waren ein Geschenk von dem besten Bruder in den Zwanzigern und seiner Frau 😄 Zum Abschied haben sie mir einen Bibelvers drauf geschrieben (Psalm 119,105). Da wir damals leider nur einen Kuli hatten, hat man davon nichts mehr gesehen. Ich bat meine Eltern diesen Bibelvers nochmal drauf zu schreiben und noch dazu Josua 1,9. Auf den linken Schuh das spanische von meinem Papa geschrieben und auf dem rechten in deutsch von meiner Mama. Diese beiden Bibelverse begleiten mich jetzt.









Abschied von "Tia Mama" Ruth



 Selfie mit "Tio Papa" Poldi


"Wie soll ich das bloß übersetzen??"

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