Donnerstag, 29. Juni 2017

28. Juni 2017

Am Morgen klingelte um 7:20 Uhr mein Wecker, weil ja theoretisch die Müllabfuhr kommen sollte. Ich ging raus und traf auf die Mutter der Hausbesitzerin. Ich fragte sie, wann die Müllabfuhr kommt. Sie meinte erst um 8 Uhr, also ging ich noch mal schlafen. Um Punkt 8 Uhr war die Müllabfuhr dann auch da. Hier in Bolivien bringt man seine Mülltüten direkt zum Müllauto und so machte ich es auch. Ich legte mich danach noch mal hin, weil ich todmüde war. Später als sonst ging ich ins Kinderheim. Als ich ankam, war es erstaunlich ruhig. Einige Kinder mussten anscheinend als Strafe die Schlafräume sauber machen. Mit den anderen Kinder machte ich einfach Hausaufgaben, oder ihre Strickarbeiten für die Schule. Der Vormittag ging sehr schnell und ereignislos um. Beim Mittagessen wollte eins der Kinder (das Kind was gestern krank gewesen war) dann nichts essen. Selbst als alle anderen schon lange fertig waren, hatte sie kaum angefangen. Die andere Erzieherin begann die zu füttern, damit sie noch pünktlich in die Schule kam. Das Mädchen war immer noch leicht erkältet und begann am ganzen Körper zu zittern. Dann übergab sie auch noch ihr Mittagessen auf den Tisch. Trotz alle dem wollte das Kind noch in die Schule, wieder aus Angst zu viel zu verpassen. Doch dadurch das sie so stark Schüttelfrost hatte, entschieden wir uns dazu sie noch mal zu Hause zu lassen. Ich ging mit den anderen Kinder in die Schule und sagte ihrer Lehrerin Bescheid. Dabei sagte mir die Lehrerin, dass sich ein anderes Kind aus dem Heim in der Schule überhaupt nicht benahm. Ich versicherte der Lehrerin dass ich mit dem Kind reden würde. Danach ging ich erst mal nach Hause. Am Nachmittag wusch ich dann die erste Wäsche per Hand. Es war gar nicht so schlimm, nur etwas blöd weil kein Stöpsel da war. Am frühen Abend ging ich dann noch mal ins Kinderheim. Dass hatte ich den Kindern versprochen und da ich Zeit hatte war das auch gar kein Problem. Auch die Kapitänin war erleichtert dass ich noch mal kam, weil sie viel Stress hatte. Ich begann die Hausaufgaben mit den kleinen zu machen, redete aber auch mit dem Mädchen dass sich in der Schule nicht benommen hat. Ich fragte sie was genau passiert war. Ich versuchte sehr einfühlsam, aber auch bestimmt zu sein und ich glaube das ist mir auch gelungen. Morgen werde ich dann mich noch mal mit der anderen Erzieherin absprechen, wie wir genau weiter damit umgehen. Beim Abendessen hatte ich dann das gleiche Problem wie beim Mittagessen. Wieder wollte das kleine Mädchen nichts essen und trinken. Ich setzte mich mit ihr hin und Stück für Stück aßen wir ihr Brot. Doch schon nach einer kleinen Hälfte und ein paar Schlücken Wasser konnte sie nicht mehr. Ich versuchte auf sie einzureden, doch damit hatte ich keinen Erfolg. Wieder fing sie an am ganzen Leib zu zittern, obwohl es ihr davor eigentlich schon gut ging. Ich wollte dass sie ins Bett geht, aber das wollte sie nicht. Ich schickte sie dann doch ins Bett und ging zur Kapitänin um mit ihr über die Situation zu reden. Wir waren uns am Ende beide nicht ganz sicher, ob die kleine nur simuliert, oder wirklich krank ist. Simulieren können diese Kinder nämlich manchmal ganz schön gut. Schnell schlief das Mädchen ein und ich ging wieder zu den anderen Kunden. Ich half ihnen noch bei den Hausaufgaben und achtete auch darauf dass sie nicht rumschrieen wenn sie spielen durften. Um kurz vor 9 Uhr schickte ich dann die Kinder ins Bett und ging nach Hause. Ich war froh als ich raus war aus dem Heim. Auch wenn ich am Ende nicht so viel mehr gearbeitet habe, fühlte ich mich trotzdem viel schwächer und gestresster. Abends da zu sein war meiner Meinung nach schon immer anstrengender. Ich war froh als ich mich zu Hause einfach nur noch ausruhen konnte.

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