Donnerstag, 22. Juni 2017

19. Juni 2017 - Geburtstag in Bolivien

                        In der Nacht wurde es richtig kalt. Obwohl ich schon mit zwei dünnen Decken schlief, war mir echt kalt. Aber ich war auch zu faul mir eine andere Decke aus dem Schrank zu holen. Ich wachte viel zu früh auf, trödelte dann aber so lange, dass ich am Ende nur noch 15 Minuten Zeit hatte mich komplett fertig zu machen und zu frühstücken. Ich ging zwar 10 Minuten später los, aber durch mein deutsches Blut kam ich trotzdem pünktlich. Die Kinder freute sich wieder mich zu sehen. Ich setzte mich mit einem der kleineren Kinder (7 Jahre, 2. Klasse) hin und wir lasen ein Buch. Letztes Jahr hatte ich genau mit diesem Kind sehr Probleme mit dem lesen und ich ahnte schon schlimmes als sie mir ein Buch vorlesen wollte. Ich war so sehr überrascht, wie gut sie jetzt lesen konnte. Sie könnte fast besser lesen, als ein paar der Fünftklässler. Ich war so froh, sie so lesen zu hören und hoffe, dass es vielleicht auch ein bisschen mein Verdienst war. Auch alle anderen Kinder hatte in der Zeit wo ich weg war, viel besser lesen gelernt. Jetzt hackt es nur noch an Mathe. Hier fangen die Kinder in der zweiten Klasse schon an Multiplikation zu lernen. Also lernte ich mit den Zweitklässlern das 1x1. Eines der Mädchen, machte sich echt gut und lernte schnell. Die anderen Kinder, hatten jedoch mehr Schwierigkeiten. Aber nach einiger Zeit ging es dann auch einigermaßen. Während dem Vormittag kamen schon immer wieder Kinder auf mich zu und fragte mich ob heute wirklich mein Geburtstag sei. Ich wollte natürlich nicht lügen und sagte ja. Sie freuten sich sehr und umarmten mich alle. Da die andere Erzieherin früher gehen musste, war ich mal wieder alleine mit den Kinder und es machte mir unglaublich viel Spaß. Beim Mittagessen kamen dann auch die Kapitäne dazu und auch die DOs (Die Chefs von einem Teil der Heilsarmee in Bolivien), weil sie was mit den Kapitänen zu bereden hatten. Am Ende des Mittagessens dann die Überraschung, das Heim hatte tatsächlich eine Torte für mich gekauft. Aber keine kleine Torte. Im Ernst ich habe in meinem Leben noch nie so eine große Torte gesehen. Se hatte bestimmt mehr als 40 cm Durchmesser. Als mir dann alle ein Geburtstagslied sangen, fühlte ich mich irgendwie dann komisch. Ich weiß in solchen Momenten immer nicht was ich machen und wohin ich schauen soll. In Bolivien gibt es eine Tradition, dass das Geburtstagskind die Torte anbeißen muss. Im letzten Jahr bin ich drumherum gekommen, aber dieses Jahr musste ich es machen. Es ist ja eigentlich nichts schlimmes dabei, aber die Tradition geht noch weiter. Während das Geburtstagskind reinbeißt schleicht sich immer jemand von hinten an und drückt das gesamte Gesicht in die Torte. Das Ende manchmal in einer ziemlich großen Sauerei. Ich versicherte mich, dass niemand hinter mir stand und biß einmal kurz rein. Zum Glück drückte niemand mein Gesicht weiter rein... Als Geburtstagskind bekam ich das größte Stück Torte. Da ich nicht unhöflich sein wollte, aß ich alles schön auf. Auch wenn ich danach Mega voll war. Danach gingen die Kinder zur Schule in ich erst mal nach Hause. Dort ruhte ich mich etwas aus und räumte etwas auf. Um 18 Uhr traf ich dann die beiden Freunde vom Vortag. Wir gingen dann zusammen ein Eis essen. Dann sagte meine eine Freundin dass sie was ganz wichtiges zu Hause vergessen hätte und wir sie nach Hause begleiten könnten. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich schon was passieren würde. Als wir ankamen gab es eine Überraschungsparty dort für mich. Es waren ein paar Freunde und ein paar Leute die ich nicht wirklich kannte gekommen, um mit mir einfach ein bisschen Zeit zu verbringen. Wir aßen wieder Kuchen und ein paar andere Snacks. Etwas später spielten wir dann noch ein Kartenspiel, was mir auch sehr gefiel. Um 21:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Hause. Es war ein komplett anderer Geburtstag als mein letzter hier in Bolivien und trotzdem war es schön. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier Freunde haben darf mich denen ich was machen kann und die mich mögen.





Beim Eis essen kam ein Armandverkäufer auf uns zu. Als er erfuhr, dass ich Geburtstag habe, hat er mir das gemacht. Dort steht Mirian alles gute zum Geburtstag. Mal schauen was ich damit machen werde.


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