Donnerstag, 1. September 2016

Rückfahrt nach Bolivien

Rückfahrt

So ging es also wieder zurück nach Hause. Doch bevor die richtige Fahrt los ging, mussten wir erst mal zurück nach Lima. Die Fahrt dauerte ewig, weil die ganze Stadt verstopft war und auch ein Teil gesperrt war. Auf dem Weg dorthin erzählten wir uns Witze. Alle wollten unbedingt einen Witz aus Deutschland hören. Mit fiel überhaupt keiner ein. Nur einer der ganz schlecht ist. Ich hatte ihn schon an dem Abend erzählt wo wir bis drei Uhr wach waren und niemand hatte gelacht. Irgendwann hatten sie mich aber überredet. Die den Witz gehört hatten sagten zu den anderen "Am Ende müsst ihr Lachen!" So erzählte ich den Witz "Was ist weiß und steht hinter einem Baum? Eine schüchterne Milch". Ich finde ihn selbst echt nicht lustig und es lachten auch nicht viele. Eigentlich nur die Leutnatin von der ich schon in meinem anderen Bericht geschrieben habe. Sie hat aber über alles gelacht und alle mussten lachen weil sie lachte. Da uns noch etwas Zeit blieb, gingen wir in den Springbrunnenpark von Lima. Dieser ist etwas größer als der in Cochabamba, aber sonst recht gleich. Am Anfang gingen wir noch alle zusammen durch den Park, aber wir trennten uns nach und nach. Am Ende lief ich mit einem Mädchen aus dem zentral Corps durch den Park. Wir unterhielten uns echt gut und die Zeit verging sehr schnell. Es blieb keine Zeit mehr Abendessen zu gehen. So gab es nur Popcorn und einen Muffin. Wir fuhren zum Busbahnhof. Von dort aus nahmen wir den Bus. Wieder waren zwei Busse für uns bereit gestellt. Einen für die Division La Paz und einen für unsere Division. Unser Bus war wieder viel schlechter ausgestattet und wir hatten viel weniger Beinfreiheit. Kurz nach dem wir los fuhren, wollten wir den ersten Film gucken. Es stellte sich heraus dass auch der Fernseher kaputt war. Vor uns standen 40 Stunden im Bus, ohne nur einen Film schauen zu können. Es stellte sich sogar heraus, dass der andere Bus nicht nur größer war und einen funktionierenden Fernseher hatte, sondern auch WLAN. Wir waren alle ein bisschen angepisst. Schon bald war uns todlangweilig. So versammelten wir uns in der Mitte des Busses und begannen zu reden. Zuerst gingen die Gespräche mehr um den blöden Bus. Doch unsere Gespräche änderten sich. Bis wir beim Thema Fußball hängen blieben. Besonders interessant war natürlich das 7:1 gegen Brasilien (sie haben mir erzählt wie traurig sie alle waren und wie sehr alle geweint haben. Darüber musste ich ein bisschen lachen) und der Verein Bayern de Münic 😉. Ja Deutschland hat es einfach drauf mit Fußball. Ich würde immer müder und entschied mich bald darauf schlafen zu gehen.  Schon die erste Nacht im Bus war schrecklich. Es war kalt und einfach ungemütlich. Als ich aufwachte waren wir am Meer. Den gesamten Vormittag fuhren wir direkt am Meer lang. Die Aussicht war einfach fantastisch. Rechts war das Meer und links die Wüste. Am Morgen hielten wir für 15 Minuten an einem steinigen Strand. Die Häuser die an diesem Strand standen waren komplett verlassen, dadurch fiel das Frühstück aus. Ein letztes Mal konnten wir alle noch einmal die Meer Luft genießen, dann ging es weiter. Zum Mittagessen hielten wir dann an einem kleinen Restaurant. Die waren total überfordert, mit 80 Gästen auf einmal. Ich war froh nach einer Woche Hühnchen, mal Fisch aß. Danach ging die Fahrt weiter. Ich schaute mir vor allem die unglaublich schöne Landschaft an und einige der Jugendlichen hielten einen Mittagsschlaf. Ach es wird nie unlustig schlafende mit Filzstiften und Zahnpasta zu bemalen. Gegen Nachmittag verließen wir dann das Meer und es ging innerhalb von kürzester Zeit richtig hoch. Als es Abend wurde kamen wir in eine Stadt. Dort hatten wir zwei Stunden Aufenthalt. Schon hier begann ich mich krank zu fühlen, was auch an der Höhe bereits lag. Wir gingen Abendessen. Für umgerechnet ca. 2€ bekamen wir eine Riesen Suppe, ein Hauptgericht nach Wahl und einen Tee. Leider merkte man an den Zutaten den billigen Preis. Statt normales Fleisch waren Fleischreste in der Suppe. So fand ich einen Hühnerfuß und jede Mega andere Fleisch teile in meiner Suppe, die ich lieber liegen ließ. Auch mein Huhn beim Hauptgericht war nicht das beste Essen meines Lebens.
Als wir wieder in den Bus stiegen, war uns bald wieder langweilig und wir begannen Spiele zu spielen. Es hat echt viel Spaß gemacht und hat die Langeweile vertreiben. Um 19:30 Uhr meinte einer der Jugendlichen ,,alle Jugendlichen zu Hause haben jetzt gerade Jugendclub. Kommt wir machen auch Jugendclub" Zu Beginn machten wir uns eher ein bisschen drüber lustig. Doch von Lied zu Lied wurde es ernster, bis wir dann sogar eine Predigt hatten, die mich sehr berührte. Danach spielten wir weiter Spiele, bis spät in den Abend. Zwischendurch ging es mir echt schlecht. Der schnelle Aufstieg machte mir immer noch zu schaffen. Als ich mich an diesem Abend entschied zu schlafen, hatte ich das mit ein bisschen Angst. Ich hatte schon zu viele Bilder von schlafenden Personen auf meinen Handy, die sich alle rächen wollten.  Ich konnte es leider nicht verhindern das Fotos auch von mir gemacht wurden. Aber wenigstens hatte ich kein bemaltes Gesicht 😄.  Die Nacht war unglaublich kalt. Die Klimaanlage konnte aus irgendeinem Grund nicht ausgeschaltet werden. Wir hatten zwischen durch nur 9 grad im Bus. Ich war so blöd gewesen und hatte meine Winterjacke in meinem Koffer gelassen. Als ich am Morgen aufwachte hatte sich sogar einer der Jugendlichen auf den Boden gelegt, weil die Wärme vom Motor so ein bisschen Wärme spendete. Um 6 Uhr waren wir an der Grenze und ich bekam einen Schock als ich den Bus verließ. Kaum draußen hätte ich mich über die 9 grad gefreut. Es war einfach wirklich nur noch kalt. Die Einreise nach Bolivien ging recht einfach. Ich wurde kurz etwas misstrauisch gefragt wo ich den arbeite, aber konnte dann ohne Probleme weiter. Ganz oben auf 4000 Metern ging es mir dann richtig schlecht. Ich dachte ich müsse zusammenbrechen. Wir mussten ewig warten bis auch die Grenze für den Bus geöffnet wurde. Um 8 Uhr ging die Fahrt weiter. Nicht nur dass ich Probleme mich meinem Magen hatte, ich hatte auch Kopfschmerzen und mir war übel.  Kurz vor La Paz nahm ich eine Tablette, um mich wenigstens etwas besser zu fühlen. Außerdem hatte ich etwas Respekt davor wieder in den Alltag zurückzukehren. Ich hatte sehr Angst, dass der Stress mich sofort wieder packen würde. Angekommen in La Paz wollte ich nur noch eins: den nächsten Bus nach Cochabamba nehmen. Wir waren aus irgendeinem Grund viel länger unterwegs gewesen als auf der Hinfahrt. Genauer gesagt 10 Stunden mehr. Mit meiner alten Leutnatin und einigen anderen nahm ich dann auch fünf Minuten später einen Bus. Mir ging es immer noch schlecht und zum Mittagessen bekam ich nichts herunter, außer eine zweite Tablette. Ich schlief viel und machte mir auch viele Gedanken über den Einstieg in den Alltag. Ich sprach auch viel mit meiner alten Leutnatin darüber, was sehr gut tat. Um 8 Uhr waren wir in Cochabamba. Da so viel Stau im Busbahnhof war mussten wir den Rest laufen. Ich war so fertig und sehr froh, als die Frau aus dem Büro mich abholte. Mit dem Taxi fuhren wir ins Heim. Sie erzählte mir schon wie sehr die Kinder sich freuen würden, dass ich wieder käme. Als wir im Heim ankamen war ich einfach nur müde. Ich ließ es mir trotzdem nicht nehmen noch einmal alle Kinder zu begrüßen. Ich habe mich so sehr gefreut alle wieder zu sehen, dabei war ich nur eine Woche weg gewesen. Auch freute ich mich in meine Wohnung zurückkehren. Es war einfach wirklich wie nach Hause kommen nach einem Urlaub. Ich aß noch eine Kleinigkeit und war dann froh nach zwei Nächten über ein richtiges Bett. Damit war mein Abenteuer Peru vorbei und der Alltag hatte mich wieder.

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