Dienstag, 20. September 2016

14. September 2016

Es tut mir leid dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Es ist sehr schwer den bisherigen Prozess meines Visums zu beschreiben. Es sind komplexe und verwirrende Vorgänge gewesen und nicht mal meine Eltern blicken da glaube ich noch ganz durch. Deswegen versuche ich es erst garnicht genauer zu erklären. Vielleicht kann ich es euch in Deutschland bei einer Tasse Tee etwas besser erklären.
Die letzte Woche bestand vor allem daran immer wieder zu Ämter zu rennen und ein bisschen hin und her geschupst zu werden. Mit jedem Boliviano das mein Visum teurer wurde, wurde mir eins klar: diese Zeit muss ich noch mehr genießen. Gerade am letzten Freitagabend habe ich gemerkt das ich mehr für diese Kinder machen kann. Natürlich war Freitag mein freier Tag und ich war nach einem Tag auf vielen Ämtern ziemlich fertig. Aber als ich kurz runter ging um einem Kind einen Tee zu bringen, ließ ich mich noch zu einer Partie Kicker überreden. Aus einer wurden viele, aber ich hatte unglaublich Spaß. Es war mir egal dass mein freier Tag war. Die glücklichen Kinder waren Entspannung genug. Auch so versuche ich einfach mehr auf die Kinder einzugehen um mehr mit ihnen zu machen. Das heißt nicht dass ich jetzt immer an meinem Freien Tag arbeiten werde, aber ich versuche die letzte Zeit jetzt effektiver zu nutzen und den Kinder mehr liebe zu schenken.
Durch den echt schwierigen Prozess stand ich wirklich kurz davor hier meine Zelte abzubrechen. Als diese Gedanken immer größer wurden und auch die großen Kinder gemerkt habe wie die Lage steht, habe ich gemerkt wie ich diese Kinder liebe und sie in mein Herz geschlossen habe. Es wäre keine Option gewesen jetzt schon nach Hause zu fahren. Ich habe auch gemerkt wie sehr die Kinder mich lieb haben. Ich weiß eigentlich dass die Kinder mich mögen, aber im Alltag geht das manchmal doch etwas unter.
Zwischendurch wusste ich auch nicht mehr, ob Gott die Türen mit voller Absicht verschließt. Doch zwei Sachen haben mir ganz klar gezeigt, dass das nicht so ist. Die erste Sache war einfach eine ermutigende Nachricht die genau zur richtigen Zeit kam und die zweite eine Andacht aus meinem Andachtsbuch. Dort hieß es dass wenn wir am Platz Gottes sind, immer wieder Probleme auftreten werden und andere Orte die eigentlich besser aussehen, manchmal viel schlimmer sind. Es hat mich sehr ermutigt.
ICH WEIß HIER IST MEIN PLATZ! Ich werde dem Teufel nicht den Gefallen tun hier meine Zelte abzubrechen. Ich habe jemanden an meiner Seite der stärker ist als alles andere auf dieser Welt. Jesus kämpft mit mir an meiner Seite! Er begleitet mich zu jedem einzelnen Amt und stellt mir Leute zur Seite. Ich vergesse oft wer da mit mir kämpft, aber es wird mir durch so viele Dinge immer wieder bewusst. Ich habe am Jahresanfang mein Jahr unter das Thema "Gott vertrauen" gestellt. Ich habe schon sehr viel dazu hier gelernt. Auch wenn es schwierig wurde, habe ich am Ende gemerkt dass Gott alle Seile in der Hand hatte. Ich verstehe nicht genau warum alles so kompliziert laufen musste, aber Gott weiß es genau. Gott ist gut und erhört Gebet. Das letzte Dokument ist jetzt beantragt und jetzt heißt es nur noch warten. Mein Platz ist hier in Cochabamba, bei diesen Mädchen!

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