Donnerstag, 1. September 2016

Besuch von Mareike

Die zeit mit meiner Schwester war wunderschön und leider viel zu spät vorbei. Als wir am Flughafen standen und warteten, könnte ich es es nicht glauben dass meine Schwester gleich bei mir sein würde. Doch dann war sie da, wenn auch ohne Gepäck. Wie bei mir auch war es in Santa Cruz hängen geblieben. Zurück im Heim blieb nicht mehr viel Zeit, bis die nächste Aktion los ging. Mareike stieg gleich mit ein. Es ging zu einem Frühstück, so erzählten es mir wenigstens die Kinder. Am Ende war es eine Geburtstagsfeier, die die Regierung organisiert hatte für alle Heimkinder aus Cochabamba. Es gab so viel Kuchen und Süßspeisen wie die Kinder wollten. Ich war schon nach drei Portionen völlig voll, doch die Kinder kannten da keine Grenzen. Das eine Kind nahm sich sogar so viel, dass eine Kellnerin ihre Sachen auf einem Tablet zu ihr trug. Am Nachmittag holten wir dann den Koffer von Mareike ab. Wer kam nur auf die blöde Idee vom Flughafen zu laufen 😄? Ich dachte wirklich es wären nur 2 km, waren es aber nicht.
Am nächsten Tag hatte ich frei. So konnte ich Mareike gleich einen großen Teil der Stadt zeigen. Wir liefen sehr lange durch den riesigen Markt. Während ich eher gelangweilt war, war Mareike von allen Eindrücken erschlagen. Ich habe mich schon so sehr hier eingelebt, dass vieles normal für mich ist. Am Abend musste ich dann doch etwas arbeiten, weil es ein paar Probleme gab. Auch der Samstag war vollgestopft mit Arbeit. Am Abend kochten Mareike und ich noch für die Kinder einen Nudelsalat. Danke an die Gemeinde vom Prenzlauer Berg die es möglich gemacht haben. Den Kindern hat was allen sehr gut geschmeckt. Am Abend war noch Jugendclub, wo wir Fußball spielten. In der darauffolgenden Nacht ging es mir schrecklich. Ich war einfach nur froh, dass Mareike bei mir war und sich um mich kümmern konnte. Auch am nächsten Tag ging es mir noch nicht besser, so ging Mareike alleine zu ihrem ersten Gottesdienst. War glaube ich ganz schön lustig ohne ein Wort zu verstehen. Am Nachmittag ging es mir zumindest so gut, dass wir uns was zu essen holen konnten. Danach war ich aber wieder sehr fertig. Am Abend gingen wir aber trotzdem zum Gottesdienst und Mareike lernte gleich was hier Spontanität heißt. Zwei Minuten vor dem Gottesdienst wurde sie gefragt ob sie predigen könne. Das Problem am Ende war Damm eher das übersetzen.
Die nächsten Tage waren dann der etwas ruhiger, dadurch dass die Kinder auch keine Schule hatten, da ein katholischer Feiertag war (Nicht Maria Himmelfahrt). Wir gingen oft auf den Markt und schauten uns die Stadt ein bisschen an. Am Donnerstag war dann der zentral Gottesdienst. Leider waren echt wenig Leute da, sodass es sehr ruhig war. Auch an meinem freien Tag gingen wir auf den Markt. Eigentlich wollten wir in die ehemalige Hauptstadt von Bolivien fahren, doch fanden den Bus nicht. Auf dem Markt kauften wir uns noch einige ungewöhnliche Kartoffeln und machten uns sie zum Abendessen. Am Abend gingen wir dann noch in den Springbrunnenpark.
Am nächsten Tag mussten ich dann wieder normal arbeiten. Ich fragte jedoch, ob ich etwas früher gehen dürfe. Wir wollten zu Christus hoch gehen und meine Kapitänin gab mir dafür frei. Wir hatten aber nicht mit dem Verkehr in Cochabamba gerechnet. Wir kamen erst garnicht an, sondern blieben in der Innenstadt stecken. Also ging es noch mal auf den Markt.
Am nächsten Tag setzten wir unseren Plan dann aber wirklich in die tat um. Mit dem Bus ging es zu der Seilbahnstation. Wir mussten ewig warten, aber es lohnte sich. In unserem Reiseführer steht, dass man eigentlich nie in die Statue rein kann. Doch an diesem Tag war es möglich. Die Chance ließ ich mir nicht entgehen. Auf dem Weg nach oben beeilte ich mich sehr und achtete überhaupt nicht darauf, dass ich sehr außer Atem war. Ich dachte kurz ich muss umkippen. Der Ausblick und die Erfahrung war es aber wert. Auf dem Rückweg bekam ich super dolle Krämpfe in meinen Waden und war froh, als ich wieder unten war. Auch zum runter fahren, mussten wir ewig anstehen. Ich machte mir die ganze Zeit, dass wir zu spät zum Gottesdienst kommen würden. Am Ende waren wir dann einfach auf die Minute pünktlich. Deutsche Pünktlichkeit 😄.
Am Mittwoch gingen wir in das Kloster in der Innenstadt. Es wird zwar im Augenblick renoviert, aber auch die einigen zu besichtigenden räume waren sehr eindrucksvoll.
Das Ende unserer Zeit rückte immer näher. Für meinen letzten freien Tag hatten wir uns noch einmal vorgenommen in die ehemalige Hauptstadt Tarata zu fahren. Dieses Mal aber mit der Info von wo der Bus abfahren würde. Nach einigem hin und her fanden wir dann auch den richtigen Bus. Nach einer Stunde fahrt kamen wir in der kleinen Stadt an. Es wirklich alles sehr klein und wir hatten bald zu Ende geschaut. Wir suchten ewig nach dem richtigen Bus. Wir fanden dann einen und stiegen ein. Zu Beginn saßen wir noch mit einer anderen Frau in dem kleinen Bus, doch auch sie stieg irgendwann aus. Mir kam es die ganze Zeit komisch vor wie wir fuhren. Es war die komplett andere Richtung und ich bekam Angst. Ich diskutierte mit Mareike was wir nun machen sollten. Wir entschieden uns dann dazu auszusteigen. Es ließ uns auch aussteigen, weil wir meinten wir hätten etwas vergessen. Ich weiß echt nicht was passiert wäre wenn wir sitzen geblieben wären.
Mir hat diese Situationen in zwei Hinsichten die Augen geöffnet. Erstens man sollte die Situation echt nicht unterschätzen. Man muss echt aufpassen wo man in einen Bus steigt und nicht leichtsinnig werden. Zweitens ist mir aber aber auch klar geworden, wie sehr mich Gott beschützt. Es ist das erste mal das mir so etwas passiert und ich bin auch schon öfter an nicht ganz sicheren Orten, wie zum Beispiel dem Markt. Ich habe im Nachhinein nicht mehr Angst als davor, aber mir ist die Gefahr jetzt klarer.
Wir liefen zurück in die Innenstadt, wo wir dann zum Glück auch einen Bus bekamen der uns sicher wieder zurück nach Cochabamba brachte. Wir gingen dann erst mal etwas essen, bevor wir dann noch einmal den Markt erkundeten. Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir ruhig und spielten Spiele.
Am nächsten Tag musste ich ganz normal arbeiten, doch durfte wieder etwas früher gehen. So hatten wir noch einmal die Chance ein letztes Mal auf den Markt zu gehen. Doch die Parade hielt uns auf. Wir schauten uns diese eine weile an, gingen dann aber wirklich auf den Markt. Viel Zeit blieb aber nicht. Mareike musste sich schon bald vom Markt verabschieden und wir fuhren weiter. Am Abend war ein Tamburin Festival. Im großen und ganzen fand ich es ganz schön, auch wenn es wenig Tamburin und mehr Gottesdienst und Danksagung war. Am Abend holten wir uns dann noch Hühnchen, was aber leider kalt war.  Am Abend hatte der Kapitän Mareike noch gefragt, ob sie am nächsten Tag predigen könne. Dadurch mussten wir noch ein bisschen etwas dafür vorbereiten, doch irgendwann war ich einfach zu müde.
Der letzte Tag brach an. Am Anfang arbeitete ich noch ein bisschen. Das übersetzen klappte ganz gut. Es wäre sogar besser gewesen, wenn ich gar keine Notizen gehabt hätte, weil diese mich eher verwirrt haben. Dann verging die Zeit schnell. Einen kleinen Teil der Zeit verbrachte wir noch mit den Kindern und einen Teil mit Sachen zu Ende packen. Bald ging es los zum Flughafen. Mareike checket ein und danach blieb uns noch sehr viel Zeit. Wir setzten uns in ein Restaurant und aßen eine Pizza. Das wollte ich sowieso schon die ganze Zeit machen und damit war das auch gemacht. Die letzten Minuten rückten näher. Der Abschied war gekommen. Es war komisch danach wieder allein durch Cochabamba zu fahren.
Ich habe die Zeit sehr genossen, nur ist sie leider viel zu schnell vergangen. Ich bin sehr froh eine so tolle Schwester zu haben die mich so toll unterstützt. Danke Mareike für die schöne Zeit ❤



Stille Post spielen

Beinahe hätten wir das Wasser anbrennen lassen! ;)


Pancakes mit einheimischen Früchten


Viele bunte Kartoffeln

Piqué

Lamafleisch: getrocknet, geraspelt und frittiert

Echte Bolivianerinnen posen :)






















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