Montag, 26. September 2016

25. September 2016

Die Bolivianer haben für alles einen Tag und lieben diese Tage. Am Mittwoch haben sie damit aber echt ein bisschen übertrieben. Am Mittwoch war der Tag des Schülers, Tag der Liebe (zusätzlich zum Valentinstag), Tag des Weltfriedens, Tag des Arztes und Tag der Freundschaft. Die spinnen die Bolivianer 😄.
Am Morgen wurde ich um 6 Uhr von den Kindern geweckt, weil sie sich meinen Nagellack ausleihen wollten. Sie fanden das wohl eine gute Idee, ich eher nicht so. Extrem müde startete ich so in den Tag, weil ich nicht mehr viel schlief. Dabei hätte ich doch gerade am Mittwoch länger schlafen können. Für die Kinder war ich aber gerne müde und es reichte mir sie glücklich zu sehen. Der Tag brachte wieder mal eine schlechte Nachricht. Schon wieder hatten wir kein Wasser im hintern Teil des Geländes, damit auch nicht in meiner Wohnung. Man merkt wie sehr dieses Land unter der Wasserknappheit leidet. Im Süden Cochabambas haben die Leute seit Wochen nur für wenige Stunden Wasser am Tag und das meistens nachts.  Am Vormittag musste ich sehr aufpassen, dass die Kinder nicht zu viel Wasser verschwendeten. Was sehr schwierig war, schließlich wollen sie sich ja auch duschen. Weil ja Tag des Schülers war, mussten sich alle Kinder ganz schick anziehen. Es wurden extra Outfits zusammen gestellt und die Kinder fühlten sich alle wunderschön. In der Schule gab es dann ein Riesen Fest. Es gab viel laute Musik, viele Süßigkeiten und das wichtigste keinen Unterricht. Als ich die Kinder am Nachmittag abholen wollte regnete es so stark, dass ich mir ernsthaft meine Regenjacke anziehen musste. An der Schule angekommen fand ich glückliche Kinder vor.
Zusammen mit der Psychologin verbrachten wir den Rest des Nachmittags in der Bibliothek. Zusammen mit einem Kind laß ich ein Buch. Es hat nicht ne ihr geholfen. Spanisch lesen ist schon noch mal etwas ganz anderes. Am Abend gingen wir dann noch mit den Kindern in den Park. Ich liebe es die Kinder außerhalb vom Heim zu sehen. Dort sind sie viel glücklicher und freier. Am Abend war ich trotzdem froh dass alles im Bett waren.

Der nächste Tag begann mit viel Arbeit. Weil viele der Kinder Schwierigkeiten mit dem 1x1 haben, mussten wir das üben. Mit einigen Kindern war es kein Problem, aber mit einigen war es sehr schwierig. Wir haben einige Kinder die sehr schwer lernen. Gerade diese Kinder nicht zu überfordern ist schwer. Nach einiger Zeit hatten die Kinder genug gelernt und wir spielten mit den Handpuppen und Basketball. Nach dem die Kinder in der Schule waren wusch ich meine Uniform. Am Abend war wieder zentral Gottesdienst und meine Uniform war einfach nur dreckig. Da es im hintern Teil natürlich immer noch kein Wasser gab, musste ich Wasser nach hinten schleppen. Nach dem meine Uniform einigermaßen sauber war, hieß es nur noch darauf vertrauen dass sie trocken wird. Ich hatte sie zwar nur ein wenig nass gemacht, aber es war immer noch schlechtes Wetter. Durch den Wind ging das aber zum Glück dann recht schnell. Als die Kinder von der Schule kamen hatten wir nicht mehr viel Zeit. Ich war etwas gestresst, weil ich alles allein koordinieren musste, mich aber auch noch selbst fertig machen musste. Aber am Ende waren wir alle pünktlich fertig. Als wir ankamen, natürlich ein bisschen zu spät, waren kaum Leute da. Die meisten kamen so in der zweiten Hälfte des Gottesdienstes. Typisch bolivianisch 😒😄
Der Gottesdienst war recht schön, auch wenn die Kinder machten was sie wollten. Das Kind neben mir schlief die komplette Zeit immer wieder ein und die Kinder hinter mir redeten ununterbrochen. Ich hab zum Glück trotzdem recht viel vom Gottesdienst mitbekommen. Als wir wieder zu Hause waren, war ich einfach nur müde und wollte ins Bett.

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