Mittwoch, 27. Juli 2016

Die Reise

Der Beginn meiner Reise

Bevor es zum Busbahnhof ging, stand ein sehr schwerer Moment an. Ich musste mich von allen Kindern verabschieden. Alle umringten mich und sagten mir, wie sehr sie mich vermissen würden. Mir fiel es sehr schwer die Kinder zurück zu lassen und mir wurde noch einmal mehr bewusst, wie schwer es im Dezember werden wird. Zusammen mit den Jugendlichen aus meinem Corps und meinem Kapitän, ging es dann richtig los. Angekommen am Busbahnhof, kauften wir uns Fahrkarten um nach La Paz zu fahren. Für die 8 stündige Busfahrt die vor uns stand, zählten wir pro Person umgerechnet 7€. Der Bus kam natürlich viel später als er sollte und so machten wir uns eine Stunde später als geplant auf den Weg. Die Nacht im Bus war schrecklich. Es war einfach eiskalt und unbequem. Und das obwohl wir schon den Bus mit mehr Fußraum gewählt hatten. In dieser Nacht schlief ich nur wenige Stunden. Um 5:30 Uhr kamen wir in El Alto an, was ein Vorort von La Paz ist. Es war einfach super kalt und ich war sehr froh meine Winterjacke zu haben. Von el Alto aus fuhren wir nach Hause zu den Eltern von meinem Kapitän. Wir wurden sehr lieb begrüßt. Die Eltern des Kapitän fragten de anderen ob ich den spanisch sprechen würde. Ich musste darüber etwas schmunzeln. Tut mir leid, aber ich bin eben nun mal schüchtern und rede nicht gleich drauf los. Es war noch das letzte mal an diesem Tag, dass ich das gefragt wurde. Seine Eltern hatten schon Frühstück für uns vorbereitet. Nach dem Frühstück ruhten wir uns alle etwas aus. Wir waren alle erschöpft von der Reise. Noch dazu kam, dass es mir schlecht ging wegen der Höhe. Immerhin befänden wir uns zu diesem Zeitpunkt schon auf mehr als 4000 Metern. Als wir alle wieder einigermaßen im Stande dazu waren, einen Fuß vor den anderen zu setzen, machten wir uns auf den Weg zu einem großen Flohmarkt. Ich dachte ich bin verrückt nach Zauberwürfeln. Ich bin aber nichts gegen einen der Jugendlichen aus meinem Corps der sich 5 Stück kaufte. Wieder angekommen lösten wir dann die Zauberwürfel und unterhielten uns über die verschiedenen Techniken. Vor dem Mittagessen kam die Nichte von meinem Kapitän rüber ins Haus und wir spielten Monopoly. Ich glaube ich hatte noch nie so viel Pech bei einem Spiel. Auf jeden Fall hatte ich am Ende gerade mal drei Straßen und die anderen gefühlte 10. Das Mittagessen war recht lecker. Aber als nach dem Riesen Teller Essen, noch eine Suppe und dann noch ein Nachtisch kam, platzte ich fast. Am Nachmittag wollten wir dann in die Innenstadt, also nach La Paz fahren. Zwei Stunden später als geplant ging es dann los. Mit dem Bus ging es runter in die Stadt. Ich war mir die gesamte Zeit nicht ganz sicher was wir machen würden, weil ich nicht alles verstanden hatte. Doch als wir in das Gebäude rein kamen war es mir klar. Wir standen vor dem Eingang einer Seilbahn. Die Seilbahn in La Paz wird wie ein normales Verkehrsmittel genutzt, wodurch wir nur 50 Cent für die 15 minütigen Fahrt zahlten. Gleich am Anfang ging es unglaublich steil runter. Von dort hatte man einen gigantischen Blick über die Innenstadt, die in einem Tal liegt. Einer der Jugendlichen hatte ganz schön Angst, aber ich genoss es einfach nur. Nach 15 Minuten mussten wir aussteigen. Wir hätten zwar noch weiter fahren können, aber hatten keine Zeit mehr. Wir liefen noch etwas in der Innenstadt rum, bis wir am Zentralcorps angekommen waren. Weil Samstag war, war natürlich auch hier Jugend. Doch niemand war da. Als wir klingelten und der Major (der Leiter des Corps/Gemeinde) uns öffnete, ließ er uns rein. Nach und nach kamen dann doch einige Jugendliche. Ich war aber über die Anzahl etwas enttäuscht. Es kamen außer uns nur 8 Jugendliche, was für ein Zentralcorps äußerst wenig ist. Doch trotzdem war es echt schön. Nach der Jugend mussten wir dann nach El Alto zurück fahren. Um 10 Uhr waren wir erschöpft wieder zu Hause. Nachdem Abendessen redeten wir noch einige Zeit, bis wir dann wirklich ins Bett gehen mussten.
Um 4 Uhr mussten wir wieder raus, weil um 6 Uhr unser Bus abfuhr. Wir frühstücken und machten uns fertig für die Reise. Mit dem Taxi ging es dann wieder in die Innenstadt. Um 6 Uhr kamen wir am Busbahnhof an. Dort hatten sich schon alle Jugendlichen der Heilsarmee versammelt. Die Division Cochabamba und El Alto, hatte zwei komplette Busse gemietet. Der Bus hatte fest eingeteilte Sitzplätze. Was dazu führte, dass ich neben einem der Jugendlichen aus meiner Gemeinde saß mit dem ich noch nie wirklich was zu tun hatte. Der Beginn der Fahrt bestand jedoch sowieso nur fast nur aus schlafen. Es ging noch einmal ein Stück höher, was mir aber nicht mehr so viel ausmachte. Kurz nach dem ich meine Augen schloss, weckte mich mein Sitznachbar. Neben uns war der Titicacasee aufgetaucht. Es war unglaublich auf dieser Höhe einen so riesigen See zu sehen. Es war eher wie das Meer, weil das Wasser bis zum Horizont ging. Am Grenzübergang angekommen, hieß es dann wieder unglaublich viele Formulare auszufüllen. Es war wieder super kompliziert und ich hatte nach 2 Minuten schon keine Lust mehr. Außerdem dauerte der gesamte Prozess fast 2 Stunden. Ich war froh als ich wieder im Bus saß. Für das Mittagessen hatten die Jugendlichen aus La Paz etwas vorbereitet. So hatten wir Hühnchen mit Reis. Es war echt lecker, nur etwas kompliziert zu essen in einem wackelnden Bus. Die Fahrt verging und schon bald hielten wir für das Abendessen. Ich aß in einem Restaurant für 1,20€ eine Riesen Portion Pommes mit Reis und ein Würstchen. Die Nacht die darauf folgte schlief ich viel besser. Zwar war es auch kalt, doch dieses Mal hatte ich meine Decke mitgenommen, was es besser machte. Ich schlief sogar einige Stunden am Stück. Am Morgen wachte ich recht fit wieder auf. Die restliche Zeit im Bus verbrachten wir wie schon davor mit Film gucken und schlafen. Da wir spät dran war und noch nich klar war ob wir pünktlich zum Mittagessen ankommen würde, hielten wir noch einmal an einem Restaurant. Da mir dort das Essen aber zu teuer war und ich auch nicht wirklich Hunger hatte, aß ich mit zwei Jungs aus meinem Corps Kekse und ein bisschen Brot zum Mittagessen. In Lima angekommen war unsere Reise jedoch noch nicht zu Ende. Mit einem anderen Bus ging die Reise weiter. Nach einer Stunde waren wir im Ort Ancon angekommen, ein kleinen Dorf direkt am Meer. Das Gelände auf dem der Kongress stand fand, gehört den Militär und haute mich um. Wir bezogen kleine Bungalows mit je 6 Personen. Von meinem Bungalow aus, waren es nur 10 Schritte bis ans Meer. Außerdem hat das Gelände einen riesigen privaten Strand, den nur die Heilsarmee nutzen durfte. Als wir ankamen, sagten mir schon alle dass David Bowles mich suchen würde. Ich fand ihn recht schnell. Noch müde von der Reise begann ich im ersten Moment gleich an mit ihm spanisch zu reden. Das war ganz schön lustig. Wir hatten genau noch 10 Minuten, um mit kompletter Uniform im ersten Gottesdienst zu stehen. Meine Haare sahen super schlimm aus. Aber das war mir egal, weil ich nicht noch später zum Gottesdienst kommen wollte. Schon der erste Gottesdienst war eine Riesen Party und steigerte meine Vorfreude auf die kommende Zeit. Auch wenn ich nach dem Gottesdienst bereits sehr müde war, blieb keine Zeit zum entspannen. Es ging gleich weiter mit Seminaren. Es blieb nicht einmal Zeit mich umzuziehen. Was mich etwas ärgerte war die Einteilung der Gruppen. Es hing nicht mal unbedingt damit zusammen, dass ich nur ein Mädchen aus Cochabamba in meiner Gruppe hatte, sondern viel eher die Einteilung der Altersgruppen. Es gab zwei Gruppen. Ein mal die Gruppe der 14-20 jährigen und dann noch de 21-35 jährigen. Ich fühlte mich sehr alt in meiner Gruppe und finde diese Einteilung auch etwas ungeschickt. Ein 14 jähriges ist komplett anders als ein 20 jähriges. Es war für beide Seiten einfach etwas blöd. Das Thema des senilstes war Heiligung ohne Limits und super interessant. Nach dem Seminar war dann auch endlich Zeit sich umzuziehen. Doch Zeit zu verschnaufen blieb nicht. Es ging gleich weiter mit dem Abendessen. Auch danach war keine Zeit zum ausruhen, sondern es gab noch eine Versammlung. Alle Abendveranstaltung waren im Programm bis 24 Uhr angesetzt. Ich dachte zu Beginn das wäre ein Scherz. Doch mit wurde schnell klar dass es keiner war. Bei der Predigt war ich nur noch müde und knickte zwischendurch immer wieder weg, auch wenn ich alles versuchte dagegen zu unternehmen gelange es mir nicht. Um halb eins war ich endlich auf meinem Zimmer und fiel erschöpft in mein Bett.








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