Montag, 4. Juli 2016

30. Juni 2016

Ich wachte am Donnerstag mit einem guten Gefühl auf. Weil ich wusste, dass dies der letzte Tag Arbeit in dieser Woche sein würde.
Bis zum Nachmittag passierte nicht viel. Am Nachmittag war ich dann mit den großen Kindern alleine im Heim. Das wäre eigentlich auch nicht schlimm gewesen, wenn nicht Leute gekommen wären für die ich nichts tun konnte. Ich musste sie wieder wegschicken und sie werden noch einmal wieder kommen müssen.
Die Kinder kamen früher von der Schule als erwartet. Die Frau aus dem Büro kam ganz gehetzt zu mir und fragte mich, ob ich die Papiere für ein Kind zur Schule bringen könnte. Ich musste mich beeilen, weil die Bürofrau nicht so lange da war. Ich hab die Papiere ab und gab der Kapitänin danach bescheid was fehlte.
Als ich Schluss hatte musste ich mich beeilen. Es war wieder eine Tamburinübung angesetzt. Ich wollte vorher noch einkaufen gehen. Es wurde echt knapp und ich beeilte mich um pünktlich zu kommen. Als ich ankam, sagte mir die Leiterin dass die Probe verschoben wurde. Ich hatte mich umsonst beeilt und musste jetzt eine halbe Stunde warten. Die Probe hat echt Spaß gemacht. Danach wurde noch einiges für Sonntag besprochen. Am Sonntag wird wieder ein Marsch sein, weil die Heilsarmee 151 Jahre alt wird. Ich freue mich mega drauf. Aber ich habe wieder einmal gemerkt wie ernst die das nehmen. Die Leiterin meinte nur ganz streng "ich will niemanden mit einer schwarzen Strumpfhose sehen. Und alle mit dem Dutt vom Kongress". Auf die Frage hin, was denn der Dutt vom Kongress sei bekam ich keine Antwort. Ich mach einfach meinen normalen Dutt. Nach dem die Probe zu Ende war, rief ich meinen Kapitän an. Die Gemeinde war heute Abend raus gefahren, um den Obdachlosen Kleidung und Kaffee zu bringen. Im November und Dezember war dies ja regelmäßig meine Arbeit mit Flüchtlingen, aber dies war ganz anders. Die Menschen kamen mir noch ärmer vor als die Flüchtlinge und sie hatten niemand der sie vorsorgen würde. Auf Pappkartons schliefen sie in den Gängen von dem großen Mart. Klar es ist nicht so kalt wie in Deutschland, aber es war trotzdem schockierend Kinder ohne Schuhe rumlaufen zu sehen. Die Menschen kommen vom Land, um in der Stadt ein besseres Leben zu finden. Aber wenn sie dann hier sind müssen sie auf der Straße leben. Sie haben nichts. Manche schaffen es sich etwas aufzubauen, andere nicht. Am Ende hatten wir echt nicht viel verteilt. Wahrscheinlich war es noch etwas zu früh. Um halb 11 waren wir zu Hause. Ich dachte noch lange an die Menschen von diesem Abend.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen