Sonntag, 11. Dezember 2016

9. Dezember 2016

Meinen freien Tag zu nehmen, kam am Freitag für mich überhaupt nicht in frage. Um 9:30 Uhr ging ich mit der Größten los, zur ihrer Zeugnisvergabe. Ich fand es sehr traurig, dass sonst niemand aus dem Heim mitkam. Als wir dann in der Schule ankamen, sollte eigentlich noch ihre Patentante und ihre Mama. Wir warteten ewig. Ich betete nur noch, dass wenigstens ihre Patentante kommt. Die Veranstaltung begann und genau in diesem Moment kam zum Glück auch ihre Patentante. Die Schüler wurden nach und nach Aufgerufen und wurden dann von einer Person ihrer Wahl nach vorne gerufen. Eigentlich sollte bei unserem Kind die Mama das machen, aber sie kam nicht. Stattdessen ging sie mit ihrer Patentante und einer anderen Kinderheimleiterin von hier rein. Ich war ziemlich stolz sie so zu sehen. Die ganze Zeremonie war viel größer und festlicher gestaltet. Nach dem allen ihr Zeugnis überreicht war, fuhren wir zurück ins Heim. Dort warteten schon alle auf uns. Jetzt war sogar die Mütter und der Stiefvater vom Mädchen gekommen. Trotzdem fand ich es immer noch schlimm, dass sie nicht zur Schulveranstalltung gekommen waren. Alle zusammen aßen wir Mittagessen. Es war einfach unglaublich viel. Schon nach der Vorsuppe konnte ich nicht mehr. Meinen Nachtisch und auch Teile von meinem Hauptgang gab ich an die Kinder ab, weil ich einfach nicht mehr konnte. Danach gab es noch die Möglichkeit reden zu halten. Mir gingen tausende Dinge durch den Kopf und doch wusste ich, dass es besser ist wenn ich nichts sage. Mich machte die ganze Situation an sich schon ziemlich fertig. Es wird ernst und ich habe sehr Angst vor dem Ende. Ich wusste, dass wenn ich die Wörter ausgesprochen hätte, ich gleich angefangen hätte zu heulen. Aber als dann noch ein anderes Mädchen für ihre guten Leistungen in diesem Jahr geehrt wurde, konnte ich nicht mehr. Die ersten Tränen liefen mir über die Wangen. Noch schlimmer wurde es, als ich das große Kind dann noch in den Arm nahm. Ja wir haben oft gestritten (sie war diejenige die mit mir eine Woche lang nicht geredet hat) und ich war auch oft mit ihr am verzweifeln, aber am Ende ist sie trotzdem ein bisschen wie meine Tochter geworden. Sie begann auch zu weinen, was das ganze nicht einfacher machte. Als wir uns beide beruhigt hatten, machten wir noch ein Foto und sie ging mit ihrer Mutter nach Hause.
Den Nachmittag verbrachte ich damit alle Sachen für die bevorstehende Pyjamaparty zu kaufen. Schon lange hatte ich das den Kindern versprochen und endlich konnte ich mein Versprechen einlösen.
Bevor wir aber am Abend beginnen konnten, war erst mal noch Tamburinprobe im zentral Corps. Zum Glück ging diese aber nicht lange, sodass ich schon früh wieder im Heim war. Als ich ankam,  war aber noch eine andere Probe. Für Samstag mussten wir einen kreativen act einüben. Ich hatte nicht viel Spaß dabei, aber wir mussten es machen.
Danach konnte es endlich los gehen. Alle Kinder hatten schon ihre Matratzen in den Fernseheraum geholt und ihre Schlafanzüge angezogen. Erst mal schauten wir etwas fernsehen, bis wir dann um 11 Uhr den ersten Film schaute.  Die Filme waren echt schön, aber viel mehr Spaß machte es mir, zu warten dass die Kinder endlich einschliefen, um sie mit Filzstiften zu bemalen. Das war einfach nur lustig. Um 3:30 Uhr sagte ich den Kindern die noch wach waren, dass sie jetzt auch schlafen müssen. Einerseits natürlich, dass sie am nächsten Tag aufstehen konnten, aber auch weil sie einfach viel zu laut lachten und ich Angst hatte, dass man das bis in die Wohnung der Kapitäne hören könnte. Die Kinder waren ein bisschen sauer. Aber nach 10 Minuten Musik hören, schliefen alle.









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